Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
Ich dachte ernsthaft darüber nach, ob ich Katherine in den Rücken fallen sollte, um Jordan darauf aufmerksam zu machen was da nicht stimmte. Aber naja, wenn sie es für nicht nötig hielt es selbst von sich zu sagen, dann ließ ich sie lieber machen. Irgendwann würde sie schon mit der Sprache rausrücken. Und wenn nicht, dann würde ich es doch tun. Aber bis dahin saß ich auf der Rückbank und beobachtete den vorbeiziehenden Verkehr.

Katherine
Diese Stille war irgendwie erdrücken also schaltete ich das Radio an, ich drehte es aber nicht zu lauf auf, da ich wusste das Jordan sich sonst beschweren würde. "Du hast übrigens immer noch irgendwo einen Peilsender an dir Jordan." Erinnerte ich ihn. "Der muss noch weg."

Jordan
"Stimmt. Gut, dass du das sagst, aber bis jetzt bin ich noch nicht fündig geworden." Was auch daran lag, dass ich mich bis jetzt noch nicht so darum gekümmert hatte. Also war ich derjenige, der ab jetzt immer unsere Position verriet ... Das Ding musste weg! Aber irgendwo fragte ich mich auch, wann man mir den verpasst hatte.

Charly
"Heißt das, wir müssen zum Arzt?" Eine bewusste Anspielung auf Katherine. "Das wird er doch entfernen, oder? ... Was ist, wenn ich auch so ein Ding habe?! Schließlich habe ich mit Logan ... die Nacht verbracht." So ließ es sich auch ausdrücken.

Katherine
"Nein man muss nicht zum Arzt. Ich denke Jordan könnte den sich auch ohne Arzt entfernen. Du könntest vielleicht auch einen haben und ich..." Hatte ich vielleicht auch einen in der Wunde, wieder tastete ich instinktiv danach und wieder zuckte ich zusammen. Da musste ich später einmal nachschauen. "Wenn die Dinger nicht weit unter der Haut sind, dann kann man die bequem rausschneiden. Weiß ich von Matrose." Ich grinste.

Jordan
"Natürlich doch. Der hat immer die besten Einfälle." Ironie lag in meiner Stimme. Wenn Matrose eins nicht konnte, dann war es Vorschläge zu geben, die einem nicht irgendwie schadeten. Der sollte sich lieber weiter um seine Technik kümmern.

Charly
Enttäuscht lehnte ich mich zurück. Dann sollte Katherine doch ruhig weiterhin vor sich hin bluten. Mir gefiel der Gedanke zwar überhaupt nicht, doch ich wollte da nicht einschreiten. Spätestens heute Abend würde es auf jeden Fall auffallen. "Soll das also heißen, dass ich mir den dann auch aus der Haut schneiden müsste?!" Das wurde mir erst jetzt bewusst.

Katherine
Ich grinste. "Nein, Jordan würde das bestimmt auch machen." Ich konzentrierte mich weiter auf die Straße. Oh wie ich Autofahren hasste. Leise summte ich zu dem Lied das im Radio lief mit.

Charly
Besorgt beugte ich mich zu ihnen vor. "Aber das wird dann keine Racheaktion für das Pfefferspray, oder? Ich habe mich entschuldigt und das auf ehrliche Weise. O bitte tu mir nicht weh. Das tut mir Leid."

Jordan
"Ich weiß ja. Du musst es nicht immer wieder sagen, schließlich habe ich kein Alzheimer. Jetzt setzt dich wieder und entspann dich. So bin ich nun auch wieder nicht drauf." Damit verschwand sie wieder auf der Rückbank.

Katherine
Ich musste dabei nur lachen, da ich genau wusste das so eine Reaktion von Charly kommen würde. "Jordan ist nicht Logan, er tut Menschen nicht gerne weh." Ich sah ihn an und grinste. Inzwischen musste ich mich auch nicht mehr so konzentrieren, da wir auf dem Highway waren. "Zumindest den meisten Menschen."

Jordan
"Hm", brummte ich. "Dieser Logan, der ist genauso nervig wie dieser andere Typ von damals. Mikael war sein Name, oder? Ist ja eigentlich auch egal. Einer von denen reicht mehr als genug aus." Wo auch immer Katherines Vater dauernd diese Möchtegern Bösewichte her holte.

Charly
"Da bin ich aber erleichtert. Na dann möchte ich mal nichts weiteres anstellen, dass mich auch auf die Liste der Feinde heben könnte. Aus dieser Runde halte ich mich gerne raus."

Katherine
"Nur das wir Mikael viel leichter töten konnten. Ich versteh das nicht. Ich meine... er hat das Gift geschluckt, ich hab es doch gesehen. Es war auch sicher ein Gift weil er mir das Fläschchen gezeigt hat. Wie hat er das nur überlebt. Und wie hat er sich so schnell von dem Pfefferspray erholt?"

Jordan
"Nur weil du eine Flasche gesehen hast und er es dir weiß gemacht hatte, bedeutet das doch noch lange nicht, dass es auch die Wahrheit war. Eine Lüge würde zumindest zu ihm passen. Aber Pfefferspray ..." Davon wusste ich nichts. Bei mir hatte es jedenfalls bestens gewirkt.

Charly
"Vielleicht habe ich auch einfach nicht gut genug gezielt oder der Abstand zwischen uns war zu groß. Die Aufregung war es wohl. Da passieren Fehler."

Katherine
"Aber ich war doch nicht im Ernst so dumm und habe alles über mich ergehen lassen nur weil ich irgendeine ungiftige Substanz im Körper hatte? Ich habe doch gesehen wie er nach hinten umgekippt ist. Ich bin doch nicht blöd Jordan." Irgendwie verzweifelte mich dieser Logan, ich wollte ihn einfach tot sehen.

Jordan
Abwehrend hob ich die Hände. "Bitte, dann halt nicht. Hätte ja sein können, dass der lügt wie gedruckt. Aber wenn du der Meinung bist, dass es zu 100% echt war, dann möchte ich dir auch nicht weiter widersprechen." Ganz wollte ich es ihr nicht glauben, aber mit Katherine zu diskutieren war ein von vornherein verlorener Kampf gewesen.

Charly
"Und was ist, wenn er einfach nur ein verdammt guter Schauspieler ist? Oder hast du schon mal an ein Gegengift gedacht, das noch schneller wirkt als das eigentliche Gift? Es gibt so viele Möglichkeiten ... Die Antwort könnte man aber nur von Logan selbst erfahren. Aber hingehen und nachfragen wäre mehr als dumm."

Katherine
Mein Bein begann zu zittern, also musste ich, um uns nciht alle zu gefährden anhalten. Aber Jordan sollte nicht erfahren, dass es so weh tat. "Möchte vielleicht jemand von euch weiterfahren?" Wagte ich zumindest einen Anfang und hoffte es ging Jordans Augen schon besser.

Charly
"Also ich kann nicht fahren. Ich habe keinen Führerschein." Was eigentlich ziemlich beschämend für mein Alter war. Mit über zwanzig Jahren könnte man ruhig schon Auto fahren können. Aber bis jetzt hatte ich es noch nie gebraucht, da ich die Stadt eh nie verlassen hatte.

Jordan
"Dann lass uns beide tauschen. Anderes bleibt auch nicht übrig." Ich stieß die Tür auf und stieg aus. Dann ging ich um das Heck und tauschte mit Katherine die Plätze.

Katherine
"Danke Jordan." Ich lächelte und stieg aus. Ich humpelte um das Auto herum und setzte mich auf den Beifahrersitz. Wir fuhren wieder los. "Geht das eigentlich? Also ich meine wegen deiner Augen, die sehen noch ziemlich rot aus um ehrlich zu sein."

Jordan
"Ach, das geht schon. Die brennen zwar noch leicht, aber sehen kann ich wieder." Plätze waren getauscht und so fuhr ich nun weiter. "Sieht im Moment noch schlimmer aus als es eigentlich ist."

Katherine
"Na dann. Sag aber Bescheid falls du wirklich nichts siehst. Ich will nämlich nicht gegen irgendeine Leitplanke oder so krachen. Zur Not kann auch ich weiterfahren." Ich lehnte mich im Sitz zurück und entspannte mich.

Jordan
"Jetzt mach dir keine Gedanken darüber. Ich kann Auto fahren und sehe auch zumindest das, was vor mir ist. Aber wenn du es unbedingt so haben möchtest und es dich glücklich macht, gebe ich dir gerne Bescheid, falls es denn nicht mehr gehen sollte." Sorgen machte sich Katherine ganz ohne Grund. Mir ging es wieder gut.

Katherine
Lächelnd musterte ich ihn. "Okay. Wahrscheinlich wärst du sowieso zu stur um zu sagen, dass es dir nicht gut geht." Ich war irgendwie genauso... stur. Nein eigentlich hatte ich nur Angst, dass wir uns wieder stritten. Schließlich wurde ich von Jordan nur so verletzt, weil ich meinen Mund nicht gehalten habe.

Jordan
"Naja, stur kann man es jetzt nicht unbedingt nennen. Es ist dann eher leugnen, wenn man etwas nicht zugeben möchte, obwohl es ganz anders ist."

Charly
Es kam mir vor wie ein kleiner Machtkampf. Jeder von den Beiden schien das letzte Wort haben zu wollen, doch war auch jeder zu dominant um nachzugeben. Ich saß hier hinten und hörte ihnen zu, wie sie sich langsam immer weiter vom eigentlichen Thema entfernten. Die passten wie der Arsch auf den Eimer zusammen.

Katherine
"Nein, leugnen ist es auch nicht. Es verletzt nur deinen Stolz wenn du zugibst, dass dir auch einmal etwas wehtun kann." Ich schmunzelte. "Wobei... gestern hättest du deinen Stolz ja dann sehr verletzt." Er sollte das öfter machen, gestern war nämlich wirklich toll gewesen.

Jordan
Ich rollte mit den Augen und schnalzte genervt. "Haben wir es dann mal? Dann ist es halt Stolz, aber ich bin ganz sicher nicht der Einzige hier mit einem großen Ego." Ich sah Katherine kurz von der Seite an und wandte mich dann auch gleich wieder der Straße zu. "Du kannst auch ganz schön pingelig sein, wenn es darum geht keine Schwäche zu zeigen."

Charly
Amüsiert davon, musste ich krampfhaft versuchen nicht breit zu grinsen. Das war gerade besser als Kino, TV und Radio zusammen. So war das Leben eben.

Katherine
Ich grinste. "Ja schon aber..." Ich musterte Jordan kurz und wägte ab, ob ich das aber noch sagen konnte oder er dann ausrasten würde. "Aber ich geb es wenigstens zu." Ich streckte ihm die Zunge heraus. "Lieber so einen Freund als einen der ständig rumheult und den du beschützen musst."

Jordan
"Das war jetzt aber ein Widerspruch. Du wirfst mir vor, ja, dass ich zu stolz bin und keine Schmerzen zugebe, aber bevorzugst gleichzeitig einen Freund, der sich nicht dauernd beschwert ... Wo ist da der Sinn, Katherine? Ich kann doch nichts dafür, dass ich so bin wie ich nun mal auftrete. Und ändern werde ich das auch ganz sicher nicht ... Du wirst wohl weiter damit zurecht kommen müssen." Sie tat es wohl mit Absicht, mich dauernd zu schikanieren. Ich fühlte mich ihr gegenüber manchmal wirklich unterlegen. Wo gab es denn sowas?!