Kampf zwischen Gut und Böse

Katherine
" ja sicher. Bis dann Matrose." Ich legte auf, entschied mich aber dafür, Karla nicht anzurufen, das würde ich machen, wenn ich Ruhe hatte und allein war.

Jordan
Mittlerweile hatte ich mich aus dem Bett gekämpft und frisch angezogen. Wenn Frauen telefonierten, dann dauerte das eine Weile bis sie fertig wurden. So hatte ich genug Zeit, um eigene Runden im Zimmer zu ziehen. "Biste endlich fertig. Du und Matrose, quatscht ihr dauernd hinter meinem Rücken?"

Katherine
"Ja gelegentlich. Also eigentlich mindestens einmal pro Tag." Ich ging kurz ins Bad um mein Make-up aufzufrischen und mir die Haare zu einem lockeren Dutt zusammen zu machen, diese waren noch immer ziemlich feucht vom Regen. "Wieso, hast du was dagegen?"

Jordan
"Nicht unbedingt. War nur eine Frage gewesen. Aber solange ich nicht dabei anwesend bin, kann es mir ja egal sein, oder? Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß." Ich stand halb verloren in der Mitte des Raumes und wusste nichts anzufangen.

Katherine
Ich blieb einfach auf der Couch sitzen und starrte weiter aus dem Fenster. "Ich fühle mich immer so scheiße, wenn das Wetter so schlecht ist. Da werd ich immer traurig irgendwie."

Jordan
"Ach ja? Ist das so schlimm bei dir? Ich bin zwar keine Experte, aber ich würde meinen, dass du ganz dringend Aufheiterung brauchst. Anfangen kannst du ja mit positiven Gedanken." Das war aber schön blumig gesprochen.

Katherine
Ich sah zu Jordan und zog eine Augenbraue hoch. "Aufheiterung? Und was für eine Aufheiterung?"

Jordan
"Hab ich nicht ... Egal." Ich ging zu Katherine rüber, nahm sie am Handgelenk und zog sie hoch. "Los. Steh mal auf." Als sie stand, drehte ich sie mit Blickrichtung zum Fenster und schob sie vor. "Es regnet. Und? Deswegen geht die Welt nicht unter." Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und quatschte weiter. "Ich bin kein Mann großer Worte, doch was ich gewiss sagen kann ist, dass schon bald die Sonne wieder aufgehen wird. Versuch dich zu entspannen und denk an was anderes, als an so einen Depri-Mist. Das tut nicht gut und steht dir auch nicht."

Katherine
Ich sah aus dem Fenster und beobachtete die Regentropfen, die gegen das Fenster prasselten. "Aber ich denke dann eben an Depri-Mist, weil ich mich nicht ablenken kann und dann, dann fang ich an nachzudenken über die Zukunft und all so nen Quatsch. Tja und dann ist die Aussicht auf Sonnenschein dahin."

Jordan
"Du versuchst es ja nicht mal. Wie soll es dann auch werden? So hätte ich dich nun wirklich nicht eingeschätzt, Katherine. Klar, die Zukunft könnte wirklich besser aussehen, doch sie ist ja noch nicht geschrieben. Es kann nur das kommen, was man vor sich legt. Also fang erst garnicht damit an und verschwende nicht zu viele Gedanken daran. Seine Zukunft sollte man zwar nie aus den Augen lassen, aber das Hier und Jetzt ist auch von Bedeutung."

Katherine
"Und im Hier und Jetzt regnet es, wir sind auf der Flucht und wenn wir geschnappt werden wirst du umgebracht." Ich drehte mich wieder zu ihm um und versuchte mich an einem Lächeln. "Aber hey, danke für die Aufmunterungsversuche."

Jordan
"Du bist ein Schwarzmaler." Ich nahm Katherine in die Arme und drückte sie sanft. "So aussichtslos ist unsere Situation auch wieder nicht. Sonst wären wir ja nicht hier."

Katherine
Ich könnte ihm jetzt wieder widersprechen. Wir waren nur hier, weil wir flüchten mussten, sonst wären wir ja immernoch in Jrsey und New York gewesen, aber langsam überzeugte er mich. Ich fühlte mich wirklich geborgen als er mich in den Arm nahm. "Na immerhin wird es nie langweilig."

Jordan
"Siehste mal. Alles ist nur halb so schlimm wie du eigentlich sagst." Ich ließ sie wieder los und ging in den Raum rein. Dort vergaß ich, was ich eigentlich wollte und drehte mich zu ihr um. "Ich wollte gerade noch irgendwas sagen ... Irgendwas zur Aufheiterung ... Vergiss das wieder." Irritiert stand ich da und fühlte mich gerade so richtig dämlich.

Katherine
Ich lächelte. "st schon okay, du hast mich glaube ich genug aufgeheitert, das war wirklich nett von dir." Ich sah noch eine Weile aus dem Fenster, wurde dann aber vom Klingeln meines Handys genervt. Ich sah auf das Display... eine unbekannte Nummer. Langsam drückte ich auf den 'Annehmen' Knopf. "Hallo?" Eine mir sehr vertraute Stimme meldete sich. "Denkst du wirklich, ich wüsste nicht, dass du noch lebst? Natürlich weiß ich das meine Kleine, aber glaub mir. Du bist bald wieder mit deiner Mum vereint. Dallas richtig? Die Pension etwas außerhalb der Stadt." Meine Augen weiteten sich geschockt und ich sah panisch aus dem Fenster. "Das an dem die Farbe der Wand draußen schon abblättert und das grüne Fensterläden hat." Wieder sah ich nach draußen. Woher wusste mein Vater, dass ich hier war?"

Jordan
"Hey. Ist alles in Ordnung? Wer ist das?" Katherine wirkte auf mich ganz plötzlich fremd und wie verängstigt. Ich mochte vielleicht nicht der Aufmerksamste sein, doch ihr Verhalten war mehr als auffällig. "Katherine", fragte ich in ihr Gespräch rein.

Katherine
"Ach, der gute Killer ist auch noch an deiner Seite, so ein treudoofer Hund. Sag ihm liebe Grüße von mir. Wir bräuchten ihn für mein Projekt, das Projekt, welches du niemals sehen hättest sollen." - "Ich hab es nicht gesehen, ich weiß von gar nichts." Die Stimme meines Vaters wurde lauter, drohender. "Lüg mich nicht an Katherine! ich weiß genau, dass du es gesehen hast du und dieser Junge. Ich liebe dich ja so mein Kind, aber es sollte nunmal geheim bleiben." - "Es ist noch immer geheim." - "Geh lieber vor deinem Fenster weg." Ich sah noch einmal hinaus und jetzt fiel mir ein Typ auf, der ganz schwarz gekleidet war, er sah zu uns hoch und winkte.

Jordan
"Katherine?" Ich fragte nun schon zum dritten Mal, aber eine Antwort kam nicht einmal zurück. Sie nahm mich überhaupt nicht wahr, so abgelenkt war sie von ihrem Anrufer. Neugierig ging ich auf sie zu und sah mit aus dem Fenster. Ich sah sofort, was ihre Aufmerksamkeit beanspruchte und sie gar nervös machte. "Wer ist das?"

Katherine
"So mein Kind, du wirst nicht wissen wann und wo, aber du wirst sterben und es ist eine Qual, nicht zu wissen wann man geht. Viel Spaß. Denn glaub mir... du kannst vor mir nicht weglaufen." Er legte auf und ich starrte weiter den Mann vor dem Fenster an. Mein Vater war einfach nur krank. Der Mann packte eine Waffe aus, aber anstatt auf uns zu zielen, hielt er sich die Waffe gegen den Kopf und drückte ab. Ich schrie erschrocken auf. Der Mann taumelte zwei Schritte zurück ehe er tot umfiel. Ein Auto kam angefahren und zwei Leute stiegen aus, sie luden den Toten in ihr Auto und ein neuer Typ stellte sich vor unser Fenster. Er sah dem Alten verblüffend ähnlich.

Jordan
Ich hatte nun wirklich schon sehr viel gesehen und erlebt über die Jahre als Mädchen für fast jeden Job, aber eine Situation wie diese war selbst mir noch neu. Ich ging zwei Schritte vom Fenster weg und versuchte Zusammenhänge zu finden. "Wer und was war das gerade? Katherine. Hallo? Ich rede mit dir. Aufmerksamkeit?"

Katherine
Erst jetzt bekam ich mit, dass Jordan mit mir sprach. "Mein... Mein Vater weiß das ich lebe, er war das da draußen. Das waren seine Männer." Ich fing an zu zittern. "Er weiß wo ich bin."

Jordan
"Und wie hat der Kerl das rausbekommen? Wie soll das möglich sein?" Wenn er seine Männer los schickte, war meine Frage eigentlich schon von selbst beantwortet. Entweder er hatte extra Leute darauf angesetzt oder es war reiner Zufall gewesen, dass man uns gefunden hatte. Vor allem aber Katherine war sein Ziel. "Jetzt bloß keine Panik schieben. Wir sitzen hier wohl erstmal fest, denn wer weiß, wo dein Vater noch seine Handlanger stehen hat. Ich werde auf jeden Fall und ohne Wenn und Aber bei dir bleiben." Ich ging auf Katherine zu und zog sie vom Fenster weg. "Das versteht sich von selbst."

Katherine
Ich ließ das Gespräch in meinem Kopf noch einmal Revue passieren, dann leuchtete mir noch etwas Entscheidendes ein. "Sie wollen dich aber auch, lebend. Mein Vater sagte, er bräuchte dich für das Projekt." Ich erinnerte mich an die Bilder in diesem Ordner. Die Bilder von den Experimenten. "Er darf dich auf keinen Fall in die Finger bekommen, er tut dir sonst was an."

Jordan
"Projekt? Was will er denn schon großartiges mit mir anstellen? Zu diesem Psychopathen geh ich ganz sicher nicht mehr freiwillig zurück. Was ergibt das für einen Sinn dich umzunieten, aber mich als eine Art Komplize von dir am Leben zu lassen. Was weißt du, was ich nicht wissen kann?" Durchdringend sah ich sie an, doch konnte keinen Augenkontakt aufbauen.

Katherine
"Die brauchen dich ja nicht als Komplize, mehr so als Testperson." Ich schluckte, die Bilder bekam ich nicht mehr aus dem Kopf. "Die machen verschiedene Experimente und so, die pfuschen an deiner Genetik herum und..." Ich durfte es nicht einfach alles ausplaudern, das alles war einfach zu absurd. "Ich darf es nicht sagen."