Kampf zwischen Gut und Böse

Jordan
Ich sah zu ihr hoch. "Dann steh auf und hol dir einen." Der Regen draußen ließ mich darüber grübeln. "Wenn du Glück hast bieten die unten welchen an. Ansonsten musst du wohl da raus gehen."

Katherine
Ich hatte überhaupt keine Lust aufzustehen, musste ich aber wohl oder übel. Ich grummelte irgendwelche Flüche vor mich hin und stand auf, dann ging ich ins Bad, machte meine Haare, schminkte mich und zog eine Leggings und ein langes, enges Shirt an. Ich kam wieder aus dem Bad und sah Jordan an, der wahrscheinlich noch 2 Stunden im Bett herumgammeln würde. "Hast du Geld für mich?"

Jordan
Ich hob meinen Kopf und sah mich suchend um. "Da auf der Couch liegt meine Hose. Linke oder rechte Hosentasche, da findest du Geld. Nimm dir. Hab genug über den Zeitraum was zusammengeklaut." Ich legte mich wieder zurück. "Lass dir Zeit."

Katherine
"Ich bin sicher, wenn ich zurück komme, liegst du noch genau so da." Ich ging zur Couch und nahm mir etwas Geld, dann ging ich zur Tür. "Möchtest du auch etwas haben?" Fragte ich ihn, wusste aber irgendwie schon, dass Jordan weder einen Kaffee, noch etwas zu Essen wollen würde.

Jordan
"Bring mir einen Kaffee mit, aber bitte schwarz ohne irgendwas als Extra." Ich zog die Decke hoch und verkrümelte mich darunter. "Danke im Voraus. Bis nachher."

Katherine
Ich verdrehte die Augen und verließ die warme Pension und trat hinaus in den Regen. "Ein Regenschirm wäre vielleicht schlau gewesen." Ich wollte zu dem guten Café in der Stadtmitte, was heißt ich würde ganz schön nass werden. Wenigstens hatte ich Zeit um Matrose anzurufen. Ich wählte seinen Nummer und überquerte eine Straße.

Matrose
"Katherine! Von dir nochmal zu hören, damit hatte ich seit gestern nicht mehr gerechnet. Aber schön, dass du anrufst. Wie geht's, wie steht's?" Ich textete sie erstmal euphorisch zu, als ich abgehoben hatte. Gestern klang es noch, als hätte sie so eine "Naja"-Stimmung gehabt. Um so glücklicher darüber war ich, dass sie nochmal anrief.

Katherine
"Naja gerade bin ich wirklich angepisst, im wahrsten Sinne des Wortes. Es regnet hier nämlich schon seit wir aufgewacht sind und ich hasse es nass zu werden. Aber ich muss zwei mal Kaffee holen für mich und Jordan." Ich fing an zu grinsen. "Der mich gestern in einen Park gebracht hat und den Sonnenuntergang mit mir angesehen hat."

Matrose
Mir fiel fast die Kinnlade runter, als ich das hörte. Ein langgezogenes "Was" entfuhr mir. "Sowas macht er? Mir dir? Glaub ich nicht. So kenne ich ihn gar nicht." Ich rutschte auf meinem Platz hin und her, bevor ich mich sammelte und fortfuhr. "Scheinbar hat sich meine indirekte Paartherapie ausgezahlt."

Katherine
"Oh ja, und dann haben wir uns gestern geküsst und ich hab die ganze Nacht lang in seinem Arm gelegen, das war wirklich cool." Ich lächelte. "Die warme Sonne in Dallas hat den Eisblock aufgetaut."

Matrose
"Laber doch nicht." Ich war dezent schockiert über diese Info, aber eigentlich noch mehr erfreut, denn Katherine hatte es geholfen und sie hatte erreicht, was sie erstrebte. Nämlich Jordans Aufmerksamkeit. "Was soll ich dazu sagen? Herzlichen Glückwunsch vielleicht."

Katherine
"Im Grunde genommen ist es aber noch ganz normal zwischen uns beiden und man spürt die Spannung in der Luft förmlich, wenn wir in einem Raum sind. Ich warte schon auf den nächsten heftigen Streit." Ich hatte das Café erreicht und suchte mir drinnen einen Tisch, dann bestellte ich mir zuerst etwas. "Ich meine, wir haben uns schon ewig nicht mehr gestritten."

Matrose
"Was heißt "ewig" bei dir? Alles was mehr als drei Stunden sind oder was?" Ich schmunzelte darüber. "Aber jetzt mal ganz ehrlich: Ich freue mich natürlich für dich. Es hat sich also gelohnt, ihm näher auf die Pelle zu rücken. Scheinbar hast du ihn erreicht, oder?"

Katherine
"Weiß ich nicht, warten wir erst einmal ab würde ich sagen." Ich trank meinen Kaffee aus und aß fertig, dann kaufte ich noch einen schwarzen Kaffee für Jordan und machte mich wieder auf den Rückweg. "Irgendwie wird das langsam langweilig."

Matrose
"Was wird denn langsam langweilig? Dass ihr euch nicht streitet oder im Moment nichts anderes los ist bei euch? Müsste doch eigentlich eine willkommene Abwechslung sein. Oder sehe ich da was falsch?"

Katherine
"Klar ist das cool, einfach mal nichts tun und die Ruhe genießen aber..." Ich musste schmunzeln. "Ich bin 17, ich brauche Action, obwohl wenn ich mir aussuchen dürfte ob Hetzjagden oder Dallas... Ich würde Dallas nehmen. Gestern hat Jordan mir doch ernsthaft vorgeschlagen eine Freundin zu suchen."

Matrose
Ich lachte herzhaft darüber. "Ja? Wirklich? Naja, du bist ein 17-jähriges Mädchen. Die Girls, die man sonst so auf der Straße sieht, laufen eigentlich oft in Pärchen oder gar Gruppen rum. Überall Weiber, die sich die Zeit damit vertreiben Jungs hinterher zu schauen, statt sie anzusprechen. Ich will dich nicht mit ihnen über einen Haufen scheren, aber du bist komplett anders." Wie sollte ich es ihr nur erklären? "Was Wahres ist schon dran."

Katherine
"Sag du nicht auch noch, das ich so anders bin. Als ob ich was dafür könnte. Ich finde mich gut so wie ich zurzeit bin und ich brauche keine Freunde. Überhaupt, was soll ich mit einer Freundin." Ich kam in der Pension an, aber es war ja eigentlich egal ob Jordan das Gespräch hörte oder nicht. Ich reichte ihn seinen Kaffee und setzte mich aufs Sofa. "Ich meine, wie soll das denn gehen? Soll ich mir jedes mal eine Neue suchen, wenn ich woanders bin? Du glaubst ja wohl selbst nicht, dass wir noch lange hier in Dallas bleiben."

Matrose
"Ich wollte doch nur damit sagen, dass du nicht so bist wie die anderen Mädels in deinem Alter. Das liegt wohl an deinem Lebensstil. Ich wollte dich nicht beleidigen, entschuldige. Eine Freundin oder vielleicht auch ein unverbindlicher Freund könnte nur ab und zu ganz gut sein. Vor allem wenn dir der Typ wieder mal auf den Geist gehen sollte. Es ist nun kein Muss, aber ganz praktisch kann so eine Person im näheren Umfeld schon sein."

Jordan
Ich hatte mich aufgesetzt und den Kaffe entgegen genommen. Halb interessiert lauschte ich ihrem Telefonat. Ich verstand davon eh nur die Hälfte.

Katherine
"Nein du beleidigst mich damit nicht aber...." Ich überlegte kurz was ich sagen sollte. "Ich versteh euch ja aber... Wer bitte hätte mich gerne als Freundin? Sich schon in meiner Nähe aufzuhalten ist gefährlich wegen den ganzen Jagden außerdem bin ich manchmal wirklich zickig und... ich hatte noch nie wirklich Freunde und hab mein Leben doch ganz gut im Griff. Naja so gut es eben geht."

Jordan
Jetzt ging mir ein Licht auf. Scheinbar griff sie das Thema bzw. die Diskussion von gestern wieder auf und setzte diese mit jemand anderen fort.

Matrose
"Ach, komm schon. Du bist ein bezauberndes Mädchen und das sage ich jetzt nicht einfach so. Du bist auf deine Art etwas ganz besonderes,Katherine. Sieh doch mal; Jordan und mich hast du ja schon auf deiner Seite. Ein Freund oder eine Freundin könnte nur manchmal eine Art Seelsorger sein. Ich will dich jetzt auch zu nichts überreden. Lass es auf dich zukommen und jemand wird dir schon irgendwann in die Arme laufen."

Katherine
"Irgendwann, du tust so als würde ich ewig leben, aber sieh doch mal den Tatsachen ins Auge. Es gibt kein langes Leben für mich. Ich wäre schonmal fast gestorben. Entweder mein Vater bringt mich um oder ich werd von der Polizei geschnappt und lebenslänglich eingebuchtet."

Matrose
"Aber lebenslänglich sind nur 25 Jahre. Das hieße, dass du mit 42 wieder aus dem Knast kämest. Aber mal Spaß beiseite und dem Ernst wieder entgegen. Dann lass es einfach bleiben und vergiss die Sache mit der Freundin. Aber wenn ich mich recht erinnere, hattest du dich doch scheinbar ganz gut mit Karla verstanden, oder? Wenn du magst, gebe ich dir ihre Nummer. Sie mag zwar gerade nicht in Dallas sein, doch dann müsstest du nicht dauernd mit mir alten Sack reden."

Katherine
Ich grinste. "Matrose du bist kein alter Sack. Alter ist nur ne Zahl. Ich mag es mit dir zu reden du hast manchmal." Das 'manchmal' betonte ich extra. "Wirklich gute Tipps, sie gehen aber auch oft nach hinten los ich weiß noch wie du gesagt hast ich soll mich schön zurückhalten und... Naja ist ja egal." Ich sah kurz auf die Uhr. "Du kannst mir gerne Karlas Nummer geben, wenngleich ich nicht wirklich weiß, ob sie mich überhaupt wirklich mag."

Matrose
"Ach, mach dir darüber mal keine Gedanken. Sie ist ein so offenherziger Mensch und außerdem eine schlechte Schauspielerin. Du hättest sofort gemerkt, wenn sie dich nicht leiden könnte. Ich gebe dir einfach mal die Nummer und du entscheidest dann selbst, ob du anrufen wirst oder nicht." Ich kramte aus einer der obersten Schubladen an meinem Schreibtisch ein kleines Buch raus. Es enthielt eine Kontaktliste. Ich blätterte zum Buchstaben K vor und gab Katherine dann die Nummer Karlas durch. "Alles klärchen? Wir hören uns bestimmt später nochmal."