Kampf zwischen Gut und Böse

Jordan
"Nacht", gab ich zurück, blieb aber so liegen wie ich war und deckte mich nur zu. Diese Nacht musste ich wohl auf dem Bauch schlafen, also mehr als ungewohnt. Doch irgendwann war ich doch eingeschlafen und das sogar ganz gegen alle Vorstellungen gut.

Katherine
Ich wachte als erste auf und sah auf die Uhr. Ich würde bald Jake wiedersehen und darauf freute ich mich irgendwie schon. Ich stand also auf, schlich mich aus dem Zimmer und ging ins Bad. Ich zog mir etwas Schönes an und schminkte mich, dann ging ich nach unten in den Speisesaal, dort war ein Frühstücksbuffet aufgebaut.

Charly
Draußen, außerhalb meines Zimmers, tummelte es sich. Man war wohl wach. Meine Vermutung bestätigte sich als die Tür ins Schloss schnappte. Zuerst lauschte ich noch, aber hörte nichts mehr, und stand deshalb dann auf. Von meinem Zimmer schlich ich rüber ins danebenliegende, wo aber nur noch Jordan lag. "Jordan", fragte ich im Flüsterton, bekam aber keine Antwort. Ich ging ans Bett ran und tippte ihn an. "Jordan? Wo ist Katherine?" - "Keine Ahnung." - "Ich gehe ins Bad, okay?" - "Okay." Und so kam es, dass ich ins Bad ging.

Katherine
Ich frühstückte und ging dann noch einmal kurz hoch ins Zimmer um mein Handy zu holen. Charly war anscheinend schon wach, denn man hörte Geräusche die aus dem Bad kamen und Jordan lag noch im Bett. Ich nahm mir also mein Handy und verließ dann das Motel. Von Jake war noch nichts zu sehen, ich würde wohl noch etwas warten müssen.

Charly
Lange, lange war ich im Bad gewesen. Zumindest kam es mir so vor, da ich keine Eile hatte. Wieder im Zimmer vorm Schrank, eine Frage: "Was ziehe ich nur an?" Heute fiel es mir irgendwie schwer. Weshalb, konnte ich nicht sagen. Die Wahl machte ich mir dann leichter, indem ich von allem einfach das Obenliegende nahm und es passte am Ende sogar optisch auch ganz gut zusammen. Frisch und fertig für den Tag ging ich vorerst, bevor ich das Motel verlassen wollte, rüber zu Jordan und schmiss ihn aus den Federn. Den Tag konnte man schließlich nicht verschlafen.

Katherine
Man hörte das Geräusch eines herannahenden Motorrades und wie ich es schon gehofft hatte war es Jake. Er machte auf den Motorrad eine ziemlich gute Figur, nur die Gitarre störte etwas. Er hielt vor mir an, nahm den Helm ab und ging lächelnd auf mich zu, auch ich musste lächeln und umarmte ihn zur Begrüßung. Er hatte außerdem Recht gehabt, vor dem Motel waren wirklich viele Leute, sie liefen eher daran vorbei, aber das machte ja nichts, es war sogar gut. "Du bist also wirklich gekommen." Meinte ich und lächelte wieder.

Jake
Auch ich setzte ein charmantes Lächeln auf. "Natürlich bin ich gekommen, dir kann ich doch keinen Korb geben." Ich deutete zu einer Bank vor dem Motel, sitzen war ja viel bequemer.

Charly
"Ich hab da mal 'ne Frage." Ich lehnte mich mit dem Arm auf den Tresen des Empfangs. Der Hotelier sah gar nicht bei meiner indirekten Frage auf, sondern laß lieber in seiner Tageszeitung weiter. Ich rollte mit den Augen und schnalzte mit der Zunge. "Ey, hören sie mir zu?" Wieder keine Reaktion. Ich hatter in dieser Stadt wohl echtes Pech mit den Menschen hier. Ich riss also dem Hotelier die Zeitung aus der Hand, was seine Aufmerksamkeit auf mich richtete, und fragte nun direkt: "Wo gibt es hier 'nen Frauenarzt?" Er klatschte mir genervt einen Stadtplan auf den Tresen und nahm die Zeitung zurück. Von ihm genervt verließ ich das Motel inklusive Karte.

Katherine
Jake und ich hatten uns etwas eingespielt und eingesungen und hatten beschlossen, zuerst ein paar Lieder von gestern noch einmal zu singen, er fing also an, das erste Lied anzuspielen und zu meiner Freude blieben auch die ersten Menschen stehen. Ich verdrehte bei dem Song grinsend die Augen, fing dann aber dennoch an, zu singen. Jake hatte diesmal sogar auch ein Mikro für mich dabei. "You now the bed fells warmer, sleeping here alone." Die Menschen gingen auch nicht mehr weiter, ein gutes Zeichen. "You think you got the best of me. Think you had the last laugh....Baby you don´t know me, cause your dead wrong. What doesn't kill you makes you stronger."

Charly
Und ich hatte zuerst gedacht, dass es in Dallas keine Singvögel gab, aber ich hatte mich wohl getäuscht. Hier waren die ganzen Vögel, die frohlockend sangen, als Menschen wiedergeboren. Ich hatte kaum das Grundstück des Motels verlassen, da erreichte mich ein Lied. Neugierig ging ich auf die kleine Menschentraube zu und fand auch dort meinen Singvogel. Es war Katherine. Und ich erinnerte mich nun daran, dass sie gesagt hatte, dass sie vorm Motel mit einem Kumpel singen wollte. Und der junge Mann neben ihr war wohl dieser besagte Kumpel. Ich stellte mich etwas seitlich an den Rand und hörte zu. Sie konnte wirklich gut singen. Es müsste nur das richtige Label kommen und sie ebenso entdecken, wie ihr Kumpel sie.

Katherine
Das Lied war zu Ende und Jake überlegte, welchen Song wir als nächstes spielen sollten. Ich ließ meinen Blick durch die Menge schweifen und sah Charly am Rand stehen. Grinsend winkte ich ihr zu. "Wie wäre es mit noch etwas Traurigem?" Fragte Jake mich und ich nickte nur, er fing an das Lied zu spielen und sang erst selbst, bis ich den Song erkannte und selbst singen konnte. "And they say she's in the class A team, stuck in her daydream benn this ways since 18." Die Menschen wurden ruhiger und hörten zu. Der Song war eigentlich echt schwer, viel zu gefühlvoll. "And in a pipeshe flies to the Motherlond or sells love to another man. It's too cold outside, for Angels to fly, angels to fly.

Charly
Ich winkte freudig zurück als mich Katherine so begrüßte. Das folgende Lied kannte ich nur zu gut. Es wurde schließlich auch lang genug im Radio totgespielt. Schade eigentlich, da es schön und ruhig war. Eine regelrechte Abwechslung zu den Liedern, die sonst so den ganzen Tag über aus dem Radio ballerten. Ich stand da und hörte noch bis zum Ende zu.

Katherine
Auch diesen Song spielten wir zu Ende, doch danach machten wir erst einmal eine Pause. "Hunger?" Fragte Jake mich, ich wollte eigentlich sagen, dass ich schon gefrühstückt hatte, stattdessen nickte ich einfach und Jake ging los um uns in einem Café etwas zu besorgen. Lächelnd sah ich ihm hinterher.

Charly
*Schööön*, dachte ich während des Liedes und klatschte sogar als sie fertig gesungen hatten. Ich hatte zwar nicht mitbekommen, weshalb der Kumpel nun ging, aber ich nutzte die Gelegenheit und schwang mich zu Katherine auf die Bank. "Na", fragte ich mit einem gewissen Unterton. "Das klang ja richtig gut. Du und dein Kumpel, ihr seid richtig gut. Hat mir gefallen." Ich stieß Katherine spielend mit dem Ellbogen in die Seite. "Ihm aber auch. He?"

Katherine
Ich lachte. "Danke Charly. Natürlich hat es ihm auch gefallen, er liebt singen und ich kann eben einigermaßen akzeptabel singen, sonst ist da aber gar nichts also sieh mich nicht so an." Ich stieß Charly mit dem Ellbogen zurück und schüttelte lachend mit dem Kopf. "Ist Jordan schon wach?" Ich hatte eigentlich gehofft, er würde mich auch hören, doch gesagt hatte ich ihm nichts davon.

Charly
"Du kannst voll gut singen. Ich hingegen klinge wohl wie eine Krähe, weshalb ich besser meinen Mund nur zum Sprechen aufmache." Ich grinste zurück und wandte dann meinen Blick zur Straße vor uns. "Ich bin mir da nicht so sicher, ob er noch wach ist. Geweckt hatte ich ihn zumindest und aus dem Bett geworfen auch. Sprich wörtlich, weshalb ich dann besser schnell gegangen bin."

Katherine
Ich musste wieder grinsen. "Gute Idee gleich wegzurennen, hätte ich auch nicht anders gemacht, wobei ihm das alles heute noch viel mehr wehtun wird als gestern." Ich sah zum Motel und musterte dann die Leute, die immer noch um mich herum standen. Jake kam mit zwei Croissants und zwei Kaffeebechern wieder. "Möchtest du auch was haben?" Fragte ich Charly und hielt ihr mein Hörnchen hin.

Charly
"Der ist ein richtiger Morgenmuffel. Schläft gerne den halben Tag und wenn er dann wach ist, kannst du ihn als Brummbär in den Zoo bringen." Mit einem Lächeln im Gesicht schüttelte ich mit dem Kopf. "Danke, aber nein danke", antwortete ich auf ihre Frage. "Ich werde später etwas essen, bis jetzt habe ich nämlich noch keinen richtigen Appetit." Ich musterte Katherines Kumpel ausführlich und sagte dann "Hi" und hob zur Begrüßung noch eine Hand.

Jake
Ich nickte lächelnd. "Hallo, du musst Charly sein, Katherine hat mir schon von dir erzählt. Freut mich dich persönlich kennen zu lernen." Ich lehnte mich zurück und musterte Katherine. Sie konnte so toll singen, sie war toll. Diesen komischen Freund hatte sie wirklich nicht verdient.

Katherine
"Hoffentlich kommt Jordan noch raus, ich würde zu gerne sein Gesicht sehen." ich grinste. "Und seinen Rücken."

Charly
"Du hast von mir erzählt", fragte ich Katherine ungläubig. "Hätte nie gedacht, dass ich in deinem Leben so wichtig bin, dass man mich erwähnen muss. Ich bitte dich, ich bin doch nur eine kleine Nebenrolle." Ich stupste sie an der Schulter an und setzte ein finsteres Lächeln auf. "Ich hoffe aber für dich, dass es nur Gutes war." Ich konnte nicht ernst bleiben und lachte auf. "Spricht da wohl gerade die kleine Satanistin in dir, Katherine? Ich kann dir sagen, was ich gesehen habe, sah nicht viel besser aus als das von gestern Abend."

Katherine
Jake steckte jetzt irgendwelche Boxen an sein Handy an während ich weiter mit Charly redete. "Irgendwie kann er einem ja Leid tun. Jake stupste mich an, dann stellte er sich auf die Bank und nahm das Mikro. "Und jetzt, ohne Gitarre dafür aber mit mehr Spaß." Er warf mir das Mikro zu und ich stand verwirrt auf. "Wir reden gleich weiter. Warn mich irgendwie vor, falls Jordan kommt." Jake schaltete die Musik ein und ich wusste sofort, was es für ein Lied war, ließ den ersten Teil aber von Jake singen ehe er mich allein singen lies. "I go on too many dates, but I can't make 'em stay...thats what people say...thats what people say." Wir tanzten beide auf der Bank und Jake drehte auf volle Lautstärke. "In my mind saying its gonna be all right. Cause the players gonna play, play, play, play, play..." Zu diesem Lied konnte man sich super bewegen, man konnte sich sexy dazu bewegen. Das ideale Partylied.

Charly
"Ach, herrje." Von ihrer spontanen Tanzeinlage peinlich berührt, stand ich von der Bank auf und entfernte mich ein Stück. Das war doch völlig irre! Sie waren völlig irre! Und das ganz frei in der Öffentlichkeit. Hoffentlich hatte die städtische Polizei nichts dagegen, denn die konnte man gerne mal schnell auf die Palme bringen, wenn man etwas tat, das nur unnötig Aufsehen erregte. Amerika hatte in diesem Sinne einen Stock im Arsch. "Ich werde dich warnen", rief ich Katherine zu. "Später, wenn ich vom Arzt wiederkomme!"

Katherine
Ich nickte und winkte ihr zu, dann sangen wir weiter. "I'm dancing on my own, I make the moves up as I go..." Ich hatte schon lange keinen solchen Spaß mehr. Es ging mir gerade einfach nur gut und ich konnte alles vergessen. Deswegen hatte ich ja früher mit dem Singen angefangen, um den Kopf frei zu bekommen.

Charly
Dank den beiden hatte ich nun einen Ohrwurm im Kopf und ging leise summend die Straße runter. An der nächsten Kreuzung stoppte ich und öffnete den Stadtplan. Unhandlich groß wie der war, versuchte ich damit zurecht zu kommen, doch helfen tat der mir überhaupt nicht. Wie sollte ich mit einer einfachen Karte bitte einen Arzt finden? Da half wohl nichts, ich musste mich durchfragen. Natürlich sprach ich in dieser Angelegenheit nur Frauen an. Ich fand sogar eine junge Mutter, die mir weiterhelfen konnte. Sie zeigte mir den Weg auf der Karte und herzlichst dankend folgte ich der Wegbeschreibung. Unterwegs traf ich wundersamer Weise sogar Jordan. Wie war der hierher gekommen?! "Was machst du denn hier? Und wie bist du überhaupt hierher gekommen", fragte ich energisch.

Jordan
"Charly." Ich war verwundert gewesen, sie hier zu treffen. Ihr schien es aber wie mir zu gehen. "Ich bin unterwegs, sieht man doch. Einmal wach, kann ich nicht mehr schlafen. Und ich bin zu fuß hier her gekommen ... Du siehst jetzt nicht gerade aufgeklärt aus."

Charly
"Ist ja auch so! Ich war die ganze Zeit über am Eingang des Motels gewesen, aber dich habe ich nicht dort vorbeigehen sehen. Wie ist das möglich?" Dabei hatte Katherine gewollt, dass er sie beim Singen 'ertappt'.

Jordan
"Es gibt einen Zweiteingang am Fuhrpark. Da bin ich durch. Ist irgendwas?"

Charly
"Nein. Doch. Nicht wirklich." Ich wollte nicht die richtigen Worte finden. Angespannt rieb ich mir die Schläfe. "Kannst du mich begleiten?"

Katherine
Wir machten Schluss für heute. Vielleicht würden wir heute Abend noch einmal gemeinsam singen. Ich verstand mich gut mit Jake, er war in meinem Alter und hatte die selben Interessen.

Jake
"Würdest du gerne den Park hier sehen? Wir müssen nur einmal quer durch den Park, die Sachen kann ich hier lassen, die klaut schon niemand."

Katherine
Ich lächelte und sah zum Motorrad. "Ja klar, ich liebe Parks." Ich setzte mich hinter Jake aufs Motorrad und setzte den Helm auf, dann fuhren wir in einem rasanten Tempo los. Wir fuhren an Charly und Jordan vorbei. Jordan?! Wie war der rausgekommen ohne uns zu hören. Etwas verwundert winkte ich den beiden kurz zu.

Charly
Irritiert sah ich mich um und blickte sogar hinter uns, doch da war niemand. Hatte man etwa gerade uns zugewinkt? Ich konnte nicht so schnell erfassen, wer es gewesen war, aber der Kleidung zu Urteile war es wohl Katherine gewesen. "Hast du das gerade gesehen", fragte ich Jordan, der mit einem Nicken antwortete. Ich fragte mich aber im Moment mehr, was sie vorhatte. Wohl an einem anderen Ort weitersingen. Mehr konnte ich mir zumindest nicht einbilden.