Kampf zwischen Gut und Böse

Katherine
Man hörte Charly kommen, sie war wirklich unüberhörbar. "Wir sind hier!" Rief ich und schmiegte mich an Jordan, wenigstens noch ein paar Minuten. "Wir kommen gleich!"

Jordan
Charly konnte nichts dafür, aber sie hätte ruhig noch länger weg bleiben können. Zumindest noch ein paar Minuten. Doch das blieb Wunschdenken. Ich behielt Katherine in den Armen und küsste sie nochmal, ehe ich mich von ihr lösen musste, weil Charly mittlerweile vor der Tür stand. Ich sammelte flott meine Sachen zusammen.

Charly
"Habt ihr geschlafen? Habe ich euch geweckt?!" Ich hoffte nicht. Das wäre mir sonst etwas unangenehm gewesen, da ich lauthals ins Zimmer gestapft war. Doch als die Schlafzimmertür geöffnet wurde und ein nur halb angezogener, total verwuschelter Jordan vor mir stand, sprach sein Gesicht Bände. "Ich habe gestört", sagte ich und wurde leicht rot.

Katherine
Auch ich zog mich an und schlüpfte neben Jordan durch die Tür. Ich sah Charly an und musste lachen. "Nein du hast nicht gestört, ist schon in Ordnung." Ich wuschelte Jordan durch die Haare und brachte sie damit wieder in Ordnung.

Charly
"Bist du dir da sicher? Du siehst auch nicht gerade wie ausgeschlafen aus", bemerkte ich noch und grinste darauf breit. "Aber gut, wenn es eben so war, dann ist die Sache auch gegessen." Ich wandte mich von ihnen ab und ging Richtung Bad. Auf dem Amt hatte ich nicht die Möglichkeit für eine Toilette gehabt und hatte mich deshalb sehr beeilt, um noch vor der Überflutung im Höschen auf die rettende Schüssel zu kommen. "Mir werden übrigens neue Ausweise ausgestellt. In zwei Tagen kann ich sie abholen gehen."

Jordan
Ich nahm Katherines Hände von meinem Haupthaar und kehrte ins Schlafzimmer zurück, um mich noch weiter anzuziehen. Dass die alle immer ihre Hände in meinen Haaren hatten... Konnte ich nicht verstehen. "Freut mich für dich", rief ich raus, als Charly das mit den neuen Ausweisen erwähnte.

Katherine
Ich schüttelte grinsend den Kopf und sah Charly hinterher, sie war wirklich ein Individuum. Auch ich ging zurück ins Schlafzimmer, zog mich aber bis auf die Unterwäsche wieder aus, da ich mich wirklich ausruhen wollte. Ich legte mich wieder ins Bett. Jetzt war ich wirklich müde.

Jordan
Ich zog mir das Shirt über und fummelte mir selbst nochmal im Haar rum, ehe ich nun der Meinung war, dass ich fertig war. Katherine legte sich in der Zeit wieder ins Bett zurück und tat etwas, wozu ich sie schon die ganze Zeit über gebeten hatte - ausruhen. "Dass ich das noch heute erleben würde. Du machst endlich, was ich dir gesagt habe. Und zwar freiwillig." ...Hier einmal Applaus einfügen... Ich lächelte sie an. "Brauchst du noch irgendwas", fragte ich im Anhang.

Katherine
"Irgendwas zu trinken, ne Cola vielleicht? Ich glaube in der einen Einkaufstüte ist noch eine halbe Flasche Cola." Ich grinste. "Bring das mir." Ich bekam langsam nämlich Kopfweh, ich trank wirklich zu wenig.

Jordan
"Okay", antwortete ich darauf und verließ das Zimmer. Viel Zeit kostete es nicht, um die Flasche in einer der Tüten zu finden. Mit dieser ging ich wieder zurück und reichte sie ihr. "Bitte."

Katherine
Ich lächelte. "Danke." Dann trank ich die Flasche leer und legte mich wieder hin. Ich schloss die Augen und versuchte etwas zu schlafen.

Jordan
Ich wandte mich von ihr ab und wollte gerade zur Tür, doch vorher musste ich einen halben Herzkasper erleiden. Im Türrahmen stand nämlich plötzlich Charly, die ich gar nicht kommen gehört hatte. "Charly. Beamst du dich jetzt schon", schnaubte ich und ging auf sie zu.

Charly
"Eigentlich kann ich das ja nicht. Ich bezweifle auch, dass das überhaupt ein Mensch kann, aber schön zu wissen, dass du mir so viel zutraust." Was er nur hatte. Entweder war ich zu laut oder jetzt zu leise. Man musste sich schon entscheiden können. "Ist alles in Ordnung", fragte ich, wurde aber nur von Jordan rausgeschoben. Er schloss hinter sich die Tür und schob sich dann an mir vorbei. "Tolle Antwort."

Jordan
"Es ist alles in Ordnung, Charly. Darüber mach dir mal keinen Kopf." Ich ließ mich auf der Couch nieder und zog die Akte von eben wieder vor. Besseres hatte ich im Moment eh nicht zu tun.

Katherine
Ich drehte mich im Bett hin und her doch irgendwie konnte ich schon wieder nicht schlafen. Krampfhaft schloss ich die Augen und versuchte sie unter keinen Umständen zu öffnen.

Jordan
"Wie lange willst du mich noch so anglotzen", fragte ich, ohne meinen Blick von den Papieren zu nehmen. Charly drauf nur "Nö" und schwieg wieder. Wenn mich eins mittlerweile störte, dann war es beobachtet zu werden. Ich las die Seite bis zum Ende und blätterte um. Ich wollte gerade weiter machen, aber so konnte sich doch kein Mensch konzentrieren, wenn man die ganze Zeit ununterbrochen von der Seite angestiert wurde. Ich legte die Akte beiseite. "Schön. Du hast nichts zu tun? Dann mach dich nützlich."

Charly
Ich wurde hellhörig. Jordan stand auf und durchquerte einmal das Zimmer und nahm etwas von der Kommode. Mit Bibel und Stift kam er zurück und drückte mir das in die Hand.

Jordan
"Hier." Ich gab ihr noch dazu eine Akte aus dem Koffer in die Hand. "Die Bibel hast du ja schon angefangen zu massakrieren, da machen die restlichen Seiten auch nichts mehr aus. Lies dir das durch und schreibe das Wichtigste auf. Machst du das?" Charly nickte und schien sich sogar darüber zu freuen, nützlich zu sein. Ich war aber auch froh, denn nun wurde ich nicht mehr stumm beobachtet.

Katherine
Ich drehte mich auf den Bauch und seufzte. Ich war doch müde, warum konnte ich nicht schlafen? Ich lauschte, doch man hörte auch von Jordan und Charly nichts.

Charly
Ich hatte mich auf dem Boden breit gemacht und studierte nun aufmerksam diese eine Akte. Nur irgendwann mit den Seiten wurde mir das zu viel Fachsprache und seufzte. "Jordan", jammerte ich und sah von dem ganzen Papierkram zu ihm hoch, "Ich verstehe nicht, was hier steht. Das ist weit über meine tägliche Sprache hinaus. Gibt es denn nichts einfacheres?"

Jordan
Ich stöhnte entnervt. Aber nicht wegen Charly, sondern weil es mir nicht viel anders erging als ihr. Ich rieb mir die Stirn. "Hoffentlich, denn mit meinem Latein bin ich auch am Ende." Ich schüttelte die Papiere, als würden sich so die Worte neu sortieren und verständlich werden. "Hätte das nicht weniger sein können und vor allem weniger juristisch?"

Charly
Ich ließ den Stift in meiner Hand zu Boden fallen und schlug die Hände ins Gesicht. "Mir brummt der Schädel deswegen. Ich verstehe kein Wort davon." Aber wenigstens war geteiltes Leid nur halbes Leid und ich nicht mehr die einzig Dumme im Raum.

Katherine
Letztendlich stand ich doch wieder auf und ging draußen zu den anderen. Ich legte mich auf die Couch. "Ich kann nicht schlafen." Meinte ich bloß.

Jordan
Charly stand kurz vorm Aufgeben, aber auch ich spielte mit dem Gedanken einfach zu kapitulieren und den Vertrag ohne weiteres zu unterschreiben. Ich ließ die Akte sinken, legte den Kopf leicht schief und drohte dem Papier mit dem Finger. "Ich zerreiße dich, wenn du nicht spurst ... Blöder Papierkram", fluchte ich und ließ alles vor mir auf den Boden fallen. Im selben Moment betrat Katherine das Szenario und schlich wie ein Gespenst zu uns und legte sich auf die Couch.

Charly
"Du Ärmste kannst nicht schlafen? Das tut mir aber leid", grummelte ich und fasste mich gleich wieder. "War nicht so gemeint", hing ich noch schnell mit dran und seufzte. "Ich wollte niemals Sekretärin werden." Ein zustimmendes Brummen von Jordan zeigte, dass er auch fix und fertig war.

Katherine
Ich setzte mich auf und nahm die Akten in die Hand. "Lass mal sehen." Ich sah die Akten durch. "Das ist doch alles das gleiche, im Grunde genommen läuft es nur darauf hinaus, dass sie nicht haften wenn dir irgendetwas passiert und du bei den Aufträgen verletzt werden könntest oder sterben könntest. Mehr steht da nicht, oh doch, da steht noch das das strafbar ist und sie dich nicht retten wenn du von den Bullen geschnappt wirst."

Charly
"Wieso kannst du diese Hieroglyphen lesen und wir nicht", fragte ich fassungslos und nahm ihr die Akte aus der Hand, um selbst nochmal einen Blick drauf zu werfen. Ich zog eine Schnute und reichte sie wieder zurück. "Das war ja jetzt auch nicht schwer. Du hast dir doch mit Absicht das Einfachste rausgesucht, um uns dumm dastehen zu lassen." Ich warf mir die Haare zurück, hob die Papiere vor mir wieder auf und legte sie ordentlich zusammen.

Jordan
"Aber wenn du so schlau bist, wieso machst du dann nichts", fragte ich Charly und warf ihre eine weitere Akte zu. "Bitte. Lesen und notieren, klar?" Klagend jammerte sie auf und legte sich auf die Seite.

Katherine
Ich grinste und nahm Charly die Akte wieder aus den Händen. "Pass auf, das alles geht darum. Meine Eltern hatten dauernd solche Akten am Hals wichtig ist..." Ich durchsuchte den Aktenkoffer und holte eine dünne Mappe, bestehend aus nur 3 Blättern hervor. "Das. Dort steht nämlich all das Zeug drin, zu dem die Typen nach dem Auftrag berechtigt sind, zum Beispiel um dich zu töten oder dass du dich verpflichtest, jetzt immer Aufträge zu machen, das musst du dir durchlesen, das andere nicht."

Jordan
„Das sagst du so“, erwiderte ich und nahm ihr die Mappe aus der Hand. „Das ist nicht irgendein dahergelaufener Möchtegern Krimineller, sondern ein perfekt ausgebildeter Attentäter.“ Ich nahm den Koffer zu mir und suchte ganz spezifisch nach einer bestimmten Akte und fand sie relativ weit unten vergraben. Ich zog sie vor und stellte den Koffer wieder weg. „Die hier hat auch ihre Bedeutung, also sag nicht, dass der Rest unwichtig sei. Denn hier steht alles zur Zielperson drinnen. Obwohl mich eigentlich nur der Aufenthaltsort interessiert. Rest weiß ich auch so schon.“

Charly
„Du ja, aber wir nicht.“ Ich nahm ihm die Akte weg und öffnete sie. Als erstes wurde man von einem Profilbild angestarrt. Ich nahm es raus und betrachtete es genauer. „Ach du Scheiße! Der sieht wirklich wie ein böser Mensch aus. Sogar mehr als du, Jordan“, stellte ich fest, „Allein dieser Ziegenbart.“ Ich legte das Bild besser wieder weg und widmete mich den beiliegenden Informationen. Laut las ich vor: „Gregor Mansion, 43 Jahre, Männlich…“ *Hätte ich nicht gedacht* „…Angeklagt in 58 straftätigen Verbrechen wie Mord, Staatsfeindlichkeit, Vergewaltigung, illegalen Waffenbesitz und Geiselnahme. Verurteilt zum Tode durch Gift im Hochsicherheitsgefängnis Oklahoma. Derzeitig flüchtig. Zuletzt kalkulierter Aufenthaltsort in Texas.“ Erstaunt und gleichzeitig auch erschrocken sah ich zu Jordan. „Den willst du umnieten“, fragte ich ungläubig.

Jordan
Ich nickte. „Ja. Das ist mein Ziel für die nächste Zeit.“ Ich war gerade dabei die Bedingungen zu lesen und verzog das Gesicht. „Die schreiben mir vor, was ich für Waffen zu benutzen habe. Was soll das denn bitte?“ Ich blätterte um. „Du brauchst dir keine Sorgen machen, Charly. Du wirst nicht dabei sein. Das ist nichts für dich.“


Gregor Mansion

Katherine
Ich nahm Charly die Akte aus der Hand und las mir selbst noch einmal den Steckbrief durch. Der Typ sah wirklich gefährlich aus. "Für mich ist das auch nichts, ich bin raus aus der Sache. Schließlich habe ich selber noch einen Verbrecher zu schnappen." Ich sah zu Jordan. "Du solltest die Sache auch lieber von Anderen erledigen lassen Jordan. Der Typ ist ein absoluter Profi. Außerdem mache ich mir immer noch Sorgen darüber, was sie machen falls du den Auftrag erfolgreich ausführst. Ich glaube denen nämlich nicht, dass die dir dann all deine Straftaten einfach vergeben werden. Was wenn die dich dann nach Oklahoma bringen?"

Jordan
"Zweifelst du an meinen Fähigkeiten", fragte ich eher gelassen. Ihre Sorge war ja schließlich berechtigt. "Ich mache mir außerdem gerade weniger Gedanken darüber, was danach sein wird. Was mir gesagt wurde, steht nämlich bis jetzt fast eins zu eins hier drinnen... Aber ich bin noch nicht ganz fertig damit." Ich seufzte. "Lieber riskiere ich die Chance, als jetzt so weiter zu leben."

Katherine
"Du riskierst es also lieber zu sterben, als so weiter zu leben? Als ob dein jetziges Leben so schlimm ist. Ich meine was hast du denn davon, wenn deine Strafakte gelöscht wird, du willst doch danach sowieso wieder Leute umbringen und solche kriminellen Dinge tun. Es bringt dir rein gar nichts diesen Typ zu killen. " Ich seufzte und machte eine wegwerfende Handbewegung, dann ließ ich mich auf dem Sofa zurücksinken. "Ach, mach einfach was du für richtig hältst."

Jordan
"Es macht doch nun wirklich keinen Unterschied, ob ich von der Polizei aufgegabelt werde und dann durch meine auferlegte Todesstrafe sterbe oder nun durch einen Auftrag. Es kommt aufs selbe hinaus: Ich werde mal sterben. Und ob du es glaubst oder nicht, jeder muss das mal." Ich verstand ihre Reaktion nicht. Ich hätte ihr genauso gut sagen können, dass die W.O.C.C.B. auch nicht gerade vertrauenswürdig war. "Aber okay. Ich mache, was ich für richtig halte."

Charly
"Hey", rief ich ihnen lauthals entgegen. Die Blicke waren auf mich gerichtet -Perfekt. Ruhig setzte ich fort: "Könntet ihr beiden vielleicht mal zur Abwechslung aufhören euch dauernd so von der Seite her anzugiften? Das hält man ja im Kopf nicht aus, so wie ihr euch benehmt. Da ist es mir lieber, wenn ihr mit rosaroter Brille durch die Welt rennt, als hier Hund vs Katze zu spielen." Ich stöhnte und rollte mit den Augen. *Ist doch so...* "Total unreif... Aber wenigstens seid ihr beide so drauf. Ihr habt euch also wirklich verdient."

Katherine
"Du wirst aber nicht sterben weil du geschnappt wirst. Weder von der Polizei noch von deinen Auftraggebern. Dann komm ich eben doch mit und geb dir Deckung. Irgendjemanden brauchst du ja der deinen Arsch vor der Polizei oder vor diesem Gregor rettet. Ich komme mit und damit hat sich die Sache erledigt. Ich gehe wieder ins Bett." Ich stand auf und ging. Die Tür ließ ich aber angelehnt. Irgendwie verletzte mich das schon. Jordan rechnete damit, dass er früh sterben würde und ihm war das alles völlig gleichgültig. Ihm war es egal, dass er mich dann allein zurückließ. Dieser Auftrag war viel zu gefährlich das wussten diese Leute auch. Sie beauftragten Jordan, weil es bei ihm sowieso egal war ob er dabei draufgehen würde oder nicht. Sie wollten vielleicht sogar, dass er bei dem Auftrag starb.