Kampf zwischen Gut und Böse

Jordan
"Die macht mich noch irgendwann wahnsinnig", brummte ich und schlug die Hände ins Gesicht. Sie wechselte aber auch dauernd ihre Meinung wie die Unterwäsche. Nun war es auch egal. Den Vertrag hatte ich gelesen, auch Bedingungen und Folgen. Damit es zu einem Schluss kam, unterschrieb ich den ganzen Mist. "So, jetzt ist ein Rückzieher eh zu spät." Ich sah zu Charly runter, die mich kopfschüttelnd ansah. "Was", fragte ich genervt.

Charly
"Ihr seid unmöglich." Ich seufzte und steckte alles wieder zurück in die Akten, dann legte ich es in den Koffer. "Ich würde nochmal kurz rausgehen." Damit verließ ich auch das Zimmer. Womöglich brauchten die jetzt Zeit für sich.

Katherine
"Man." Murmelte ich. "Der versteht aber auch gar nichts." Mit verschränkten Armen lag ich nun im Bett und starrte deprimiert die Decke an. Man hörte die Haustür, anscheinend ging einer von den beiden, oder alle zwei. Ich vermutete allerdings, dass es Jordan war.

Jordan
Ich seufzte und stand darauf auf. Bis auf den Vertrag sammelte ich alles Verstreute wieder ein und sortierte es in die entsprechenden Akten, die dann ihren Platz im Koffer fanden. Diesen schloss ich und stellte ihn beiseite. Mein Blick fiel auf die angelehnte Schlafzimmertür. Ich war ein wenig hin und her gerissen; sollte ich nun zu ihr gehen oder es lieber dabei belassen? Naja, obwohl. Ihr hinterher zu flitzen brachte auch nichts. Also wozu die Mühe machen, wenn man dann doch eh wieder mit völlig übertrieben dargestellten Problemen konfrontiert wurde? Da ließ ich es lieber so unter den Tisch fallen.

Katherine
Ich starrte noch eine Weile lang in der Gegend herum, schließlich überfiel mich aber doch die Müdigkeit und ich schlief ein. Schlaf tat gut, beim Schlafen hatte man keine derartigen Probleme.

Jordan
Die Minuten gingen ins Land und mit ihnen auch die Stunden. Es war ruhig im Zimmer. Alles was man wahrnahm waren die eigenen Atemgeräusche und wie sich Katherine manchmal im Schlaf drehte. Mittlerweile war es am späten Nachmittag und Charly war noch immer nicht wieder aufgetaucht. Dafür, dass sie nur kurz an die frische Luft wollte, blieb sie ganz schön lange weg. Langsam machte ich mir Gedanken. Doch die waren schon wieder völlig unberechtigt, da sie noch im selben Moment durch die Tür trat.

Charly
"Seid ihr da", fragte ich und lugte durch den Türspalt. Ich sah zumindest Jordan, der von der Couch aufsprang. "Ja." Ich öffnete die Tür ganz und trat ein. "Schau mal, wen ich eben getroffen habe." Präsentabel deutete ich auf die Person hinter mir. "Deine Schwester."

Jordan
"Ich dachte, du wolltest erst heute Abend kommen", war alles, was ich rausbringen konnte, als Emilia reinschneite.

Emilia
"Seit wann begrüßt man so andere Leute?" Ich ging an Charly vorbei, die hinter mir die Tür schloss, und auf Jordan zu.

Katherine
Ich wachte wieder auf da ich aus dem anderen Zimmer Stimmen hörte. Jordan Charly und... noch jemand weibliches. Ich hörte noch einmal genauer hin und erkannte die Stimme von Jordans Schwester, ich blieb aber trotzdem noch liegen.

Jordan
"Lass das", murrte ich, als auch Emilia durch mein Haar wuschelte. Taten das denn wirklich alle Frauen oder was? Es störte zumindest. Ich richtete meine Haare und sah dann Emilia durchdringend an. Ihr lag doch wieder was auf der Zunge, sprach es aber dennoch nicht aus. Sollte mir recht sein, denn so konnte ich mich zu Wort melden: "Also. Es gibt doch bestimmt einen Grund, weshalb du herkommen wolltest."

Emilia
Ich rollte mit den Rollen und schnalzte mit der Zunge. "Habe ich denn nicht das Recht dazu, meinen Bruder und die Sippschaft zu besuchen? Mein Mann ist auf Geschäftsreise und jetzt bin ich so alleine... Ich wollte sich eigentlich nur sehen."

Jordan
"Eigentlich", fragte ich skeptisch. "Da kommt doch noch mehr."

Emilia
"Ich habe Charly auf dem Weg getroffen und wir haben ein bisschen geplaudert. Ich bin wirklich der Meinung, dass eine schwangere Frau nichts bei euch Kleinkriminellen zu suchen hat. Ich nehme sie mit zu mir."

Katherine
Kleinkriminell? Was sollte das denn heißen, irgendwie wollte ich Charly nicht gehen lassen, noch nicht. Ich stand auf und zuckte erst einmal zusammen. Ich hatte den Gips an meinem Fuß ganz vergessen, zu arg sollte ich auch nicht auftreten. Ich brachte meine Haare noch in Ordnung und verließ dann das Zimmer. "Hallo. Emilia richtig?"

Emilia
Ich sah an Jordan vorbei, als ich eine weitere Stimme hinter ihm wahrnahm. "Hi. Ja, das bin ich." Stimmt. Sie war doch die kleine Freundin meines Bruders. Wie alt sie wohl war... "Ich wusste ja gar nicht, dass du auch da bist. Aber um so besser, um die Sache zu besprechen."

Katherine
So vorlaut ich nunmal war äußerte ich mich dazu mit einem. "Wo sollte ich denn sonst sein?" Auch wenn solche bissigen Bemerkungen ziemlich teenagerhaft waren. Ich setzte mich aufs Sofa und sah in die Runde. Das ich mitgehört hatte sagte ich jetzt lieber nicht.

Emilia
Ein wenig von dieser, nun ja, unhöflichen Frage sah ich sie mit demselben verwirrten Blick an. Ich wusste nicht recht, was das sollte oder wie ich darauf reagieren sollte. Ich ging lieber nicht weiter darauf ein und ließ es so im Raum stehen. Darauf wandte ich mich wieder an meinen Bruder. "Also, wo waren wir?"

Jordan
"Dass du Charly mitnehmen möchtest", erinnerte ich sie und sprach gleich weiter, bevor sie was sagen konnte: "Ich verstehe aber nicht, wieso sie zu dir sollte. Außerdem ist Charly mit im Raum. Reden wir also nicht so, als wäre sie nicht mit anwesend." Ich sah zu Charly. "Warum hast du das ausgerechnet ihr erzählt?"

Charly
"Ähh... Öhh..." Ich brachte keine richtigen Worte raus. Ich war jetzt schon überfordert.

Katherine
"Weil sie jedem gerne alles erzählt, wie immer eben." Irgendwie hatte das Schlafen meine Laune nicht verbessert sondern eher verschlechtert. Ich hatte wirklich total schlechte Laune. "Ein Plappermaul, aber dafür liebe ich sie ja." Ich zwinkerte Charly zu. Sie konnte ja auch nichts für meine Laune.

Emilia
"Und weil sie so offenherzig zu mir war, habe ich auch über ihre derzeitige Situation erfahren und auch was zu ihren Zukunftsplänen. Ich denke sie hat euch beiden auch schon davon erzählt, dass sie früher oder später euch verlassen möchte." Stumme Zustimmung. Ich lächelte überzeugt von meinen eigenen Plänen und setzte fort: "Nun ja. Ich bin halt der Grund für den früheren Abschied."

Jordan
"Du kannst sie aber nicht einfach so mitnehmen, Emilia", protestierte ich.

Emilia
"Sie wollte aber so oder so gehen. Und ich bin nun wirklich kein böser oder schlechter Mensch, das musst du mir lassen. Ich möchte sie euch ja nicht wegnehmen, sondern nur die Stütze für ihre Zukunft sein." Durchdringend sah ich ihn an. "Oller Sturkopf", warf ich ihm noch an die Stirn.

Katherine
Dank meiner Laune konnte ich sowieso nicht mitreden. Ich war zu unkonzentriert. Ich stand auf und zog mir Jacke und einen Schuh an. "Ich bin dann mal kurz draußen." Ich sah noch einmal zu Jordan. "Und ich pass schon auf, wahrscheinlich werd ich ja eh nicht allein sein."

Emilia
"Hörst du", fragte ich eindringend. Seine kleine Freundin nahm seine ganze Aufmerksamkeit von mir, was mir im Moment reichlich missfiel. "Hallo", fragte ich empört, als er sich noch von mir wandte.

Jordan
"Du bleibst nicht?" War ihr wohl etwa egal, dass es mal um Charly ging. "Dann sei aber wirklich vorsichtig und ...", meine Schwester unterbrach mich.

Emilia
"...Geh ruhig. Das hier können wir auch so klären." Ich sah sie mit Gleichgültigkeit an.

Katherine
"Charly ist alt genug, die kann selbst entscheiden was sie macht." Ich sah Charly noch einmal eindringlich an ehe ich das Haus verließ und Jake anrief. "Jake? Hey kannst du kommen? Ich hab gerade echt schlechte Laune und die muss schleunigst verschwinden. Das Restaurant hab ich glaub ich schonmal gesehen, okay treffen uns dort."

Emilia
"Gut, da das nun geklärt wäre. Aber sie hat Recht. Charly kann uns auch ganz ungezwungen ihre Meinung dazu mitteilen, wenn sie mag." Ich setzte mich auf die Couch und sah zwischen beiden her. "Also?"

Charly
Nun war es wirklich an der Zeit mich dazu zu äußern. Das konnte ja nicht nur wegen mir in eventuellen Streit enden, wobei Jordan noch ziemlich ruhig geblieben war. Wer von ihnen die Hosen an hatte, war wohl nicht zu übersehen. Ich räusperte mich und fing an: "Ich habe gesagt, dass ich dich und Katherine mal verlassen möchte, da ich mich dazu entschieden habe, das Kind zu behalten. Und ich bin ja auch so schon ein Ballast für euch und mit Kind geht das erst recht nicht. Das ist dann auch zu gefährlich. Und da du nun einen neuen Auftrag hast, bevorzuge ich es so früh wie möglich zu gehen."

Jordan
"Du gehst also mit ihr", fragte ich leicht geknickt. Charly nickte ebenfalls bedrückt.

Katherine
Ich wollte gerade über die Straße gehen, da entdeckte ich Logan. Er hatte mich noch nicht entdeckt also ging ich rückwärts wieder zurück in das Motel und in unser Zimmer, den Schlüssel hatte ich ja immer dabei. Ich setzte mich wieder auf die Couch. "Logan ist draußen." Grummelte ich nur sichtlich genervt und rief Jake an um das mit de Essen zu verschieben.

Jordan
Ich hörte Charly und Emilia aufmerksam zu und ließ mir ihre Gründe und die dementsprechende Entscheidung vorlegen. Was mir das brachte? Wohl eher nichts, denn ich hatte dazu nicht mal mehr das letzte Wort. Charly wollte gehen und Emilia konnte ihr ein Zuhause bieten. "Dann ist es halt so", meinte ich nur zwischendurch, um nicht ganz in der Diskussion unterzugehen.

Charly
"Und das ist wirklich in Ordnung für dich und Katherine", fragte ich zaghaft und schüchtern. Im selben Moment kam auch Katherine wieder rein. Ihr Grund für ihr schnelles Wiederauftauchen ging nur leider etwas im Gespräch unter.

Emilia
"Ich werde schon auf sie aufpassen und dafür sorgen, dass es ihr an nichts fehlen wird", sagte ich tröstend. "Es ist entschieden."

Katherine
"Natürlich ist es in Ordnung wenn du gehst, es ist ja auch deine Entscheidung." Ich grinste. "Ich würde wenn ich du wäre uns wohl auch so schnell wie möglich verlassen aber... wie schon gesagt... Logan ist draußen, ich würde jetzt nicht unbedingt da rausgehen."

Jordan
"Du kannst gehen. Dafür musst du uns nicht um Erlaubnis fragen. Ich bitte dich, Charly. Das ist dein freier Wille." Emilia erhob sich von der Couch und stellte sich zu ihr.

Emilia
"Es wird dir keiner böse sein." Ich legte eine Hand auf ihre Schulter. "Und solange Logan draußen auf ein Wunder wartet, hast du genug Zeit, um zu packen und dich zu verabschieden." Ich wandte meine Blicke von ihr und sah zu Jordan und Katherine. "Wer ist Logan?"

Jordan
"Nur eine Nervensäge, die wir nicht los werden. Kennst ihn doch, oder? Vom sehen her. Der Idiot, der den Hubschrauber gestohlen hat." Nun machte es bei ihr klack. Sie erinnerte sich an den Vorfall. "Dass der nicht mal endlich abhaut."

Katherine
"Warte, ich kann da nachhelfen." Ich stand wieder auf und ging zu dem Fenster von dem aus ich Logan super im Blick hatte. Ich öffnete es und sah hinaus. "Logan verpiss dich!" Er drehte sich abrupt um und grinste zu mir hoch. "Hättest du wohl gerne Prinzessin!" Ich verdrehte die Augen. "Hau ab bevor ich runter komme!" Logan fing an zu lachen. "Bitte, als ob ich Angst vor dir hätte."

Jordan
So konnte es ja nichts werden. "So ein Depp", brummte ich dezent von seiner Art genervt und ging zu Katherine rüber ans Fenster. "Mit leeren Drohungen bekommst du ihn ja nicht weg." Ich stellte mich hinter sie und schaute ihr über die Schulter nach unten. Was wollte dieser Spacko nur noch von uns?!

Logan
"Ich dachte du willst den Hubschrauber, wenn du ihn wirklich haben willst, dann komm runter Katherine, allein." Ich lächelte fies und sah weiter nach oben.

Katherine
"Schön, ich wollte sowieso mal runterkommen und dir in den Arsch treten." Ich sah auf mein Bein. "Egal." Dann sah ich zu Jordan. "Hast du mal irgendeine Waffe für mich?"

Jordan
"Ja, habe ich da hinten in der Tasche. Such dir was aus." Ich sah auf ihr Bein herab und seufzte. "Und du willst alleine gehen? ... Dann lass mich wenigstens von hier aus ein Auge auf dich werfen."