Kampf zwischen Gut und Böse

Jordan
"Ein Hoch auf deinen Vater." Ich stoppte meine Streicheleinheiten, um den gewissen Ernst nicht zu verlieren. "Das Leben ist halt kein Ponyhof und verläuft nicht einfach nur streng einer Geraden entlang. Mit Ecken und Kanten muss man rechnen und umgehen können. Bis wir deinen Vater nur annähernd erreicht haben ist es noch hin und in der Zeit kannst du dich schon mental darauf vorbereiten, dass dein lieber Vater auch nicht unsterblich ist."

Katherine
"Naja hoffen wir, dass er nicht einen von uns zuerst tötet." Ernst sah ich Jordan an. "Er ist gut, wirklich gut, sonst wäre er nicht stellvertretender Chef der W.O.C.C.B. geworden."

Jordan
"Davon habe ich bereits gehört. Wenn man da so wöchentlich reinspaziert, bekommt man schon so einiges mit. Aber wieso sollte auch ein Taugenichts die Leitung einer Organisation übernehmen, die nach der Mafia an zweiter Stelle der schwersten Verbrechen steht? Das wäre irreführend und eine Ironie für sich selbst. Es wird kein leichtes werden, das ist klar."

Katherine
"Ich spucke immer so große Töne und wenn ich dann wirklich vor meinem Vater stehe, dann kann ich gar nichts mehr. Ich hab solche Angst, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Ich will dich einfach nicht verlieren. Und das tue ich ja, wenn entweder du getötet wirst oder ich umgebracht werde."

Jordan
"Das ist der Respekt vor deinem alten Herrn. Das ist eigentlich auch richtig so, nur wirkt das in Bezug auf deinen Charakter wie fehl am Platz. Ich möchte jetzt auf keinen Fall an dir rummäkeln, aber es wäre an der Zeit das zu ändern. Dein Vater hat dir Unrecht getan und das auf eine Weise, die kein so junger Mensch miterleben sollte. Er kann nicht ewig davon kommen. Schlussendlich wirst du wieder eine Entscheidung treffen müssen."

Katherine
"Ja." Zum wiederholten Mal seufzte ich und genoss weiterhin die beruhigende Wärme, welche von Jordans Körper ausging. "Das hat ja zum Glück alles noch genug Zeit."

Jordan
"Sicher doch." Ich fing wieder an, sie zu streicheln. Von der Schulter abwärts zur Taille, in aller Ruhe.

Alina
Das brave Volk von New York war fleißig am Arbeiten und die Straßen dementsprechend leerer als sonst. Ich kam gut durch den Verkehr und konnte zügig bei mir zuhause ankommen. Ich hatte den gesamten Tag noch Zeit, obwohl ich den natürlich nicht brauchen würde, um mich frisch umzuziehen. Und doch ließ ich mir mit jeder Bewegung Zeit.

Katherine
Warum konnte es nicht einfach immer so sein? So schön ruhig, naja nur die Umgebung passte nicht wirklich. Ich musste meinen Vater unbedingt den Gar aus machen, so konnte das alles nicht weitergehen. Wir würden aber dennoch noch gejagt werden, Jordan war immer auf der Flucht.

Alina
Mit der übergroßen, jedoch fast leeren Kiste mit meinem Kram aus dem Büro gefüllt, stieg ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch. Ich konnte nicht sehr viel sehen und machte deshalb nur langsam einen Schritt nach dem anderen. Die Schwerkraft drückte wieder die Kanten des Kartons in meine Unterarme und der damit entstehende Schmerz machte es nicht besser. Als ich dann endlich, völlig erschöpft mit schmerzverzerrtem Gesicht, oben bei mir ankam, wurde die Kiste in den Flur gepfeffert und nicht mehr angerührt. "Hast du nun davon, du blödes Teil", meckerte ich das Stück Pappe an, "Sieh zu, dass du Land gewinnst."

Jordan
"Siehst nachdenklich aus. Ist noch was?"

Katherine
Ich sah ihn an und lächelte. "Nein, schon gut, war nur sinnloses Gedenke." Gedenke... War das überhaupt ein richtiges Wort? Warum dachte ich überhaupt so viel nach?

Jordan
"Ich kenne zwar nur das oder ein Gedenken, aber von Gedenke habe ich noch nie etwas gehört. Aber ich weiß, was du damit eigentlich sagen wolltest." Dieses Mal war es nicht ich, mit dem eingeschränkten Vokabular. *Yes!* "Aber wenn du meinst, dass alles gut ist, bitte", meinte ich noch nachträglich und drückte sie an mich.

Katherine
Ich kuschelte mich an Jordan. Ja, es war wirklich alles gut. "Jetzt ist wirklich alles gut." Ich lächelte.

Alina
Blümchen lebten noch, Ungeziefer gab es auch keines und eingestiegen war auch keiner während ich bei Casper gewesen bin. Das mochte zwar sehr paranoides Verhalten sein, aber ich mochte meine Sachen gerne wie meinen eigenen Augapfel zu hüten. Ich hatte nur alles grob überflogen und war dann zu meinem Kleiderschrank gegangen, um mich neu einzukleiden. Da ich aber nicht wusste, wie lange ich noch bei Casper rumgammeln würde, packte ich nur zur Sicherheit nochmal Wechselsachen ein. Und da noch nicht wirklich viel Zeit vergangen war, machte ich mir dann doch noch die Mühe den Karton auszuleeren. "Dann lass mal schauen, was wir hier so haben." Ich nahm alles mit ins Wohnzimmer und holte eine Sache nach der anderen raus. Zwei Ordner, zahlreiche Büroklammern, ein gebundenes Notizbuch und Papierkram, eine wahre Ausbeute.

Casper
Lange konnte ich nicht mehr schlafen, irgendwie war ich auch gar nicht mehr müde. Ich stand also wieder auf, zog mir etwas Neues an und machte mir noch einen Kaffee.

Alina
Wie lange ich dann doch noch über dem gesamten Papierkram und den Unterlagen gesessen hatte, nur um am Ende festzustellen, dass nichts, aber auch wirklich nichts mehr davon wichtig war, konnte ich nicht sagen. Es musste aber schon so einiges an Zeit gekostet haben. Ausgelaugt füllte ich die Kiste wieder mit dem gesamten Zeug und trug den Mist, mitsamt meiner vorher schon zurechtgelegten Sachen, wieder nach unten. Den ganzen Spaß mitsamt Treppenhaus und spitzen Kanten in den Armen noch einmal. Unten angekommen landete der Rest, der noch an mein Leben als Agentin der G.P.F.P.E.E. erinnerte, im Papiercontainer hinter dem Haus. Damit waren fast alle Spuren, bis auf meine Erinnerungen, beseitigt. Ich ging nach dem zu meinem Auto und machte mich auf die Rückfahrt zu Casper.

Casper
Ich hatte inzwischen den Kaffee ausgetrunken und war kurz Lebensmittel kaufen gewesen, daraus kochte ich ein Mittagessen für Alina und mich.

Katherine
Nachdem mein Bauch nun schon zum 4. Mal knurrte richtete ich mich auf. "Okay, ich brauche was zu essen. Hier gibt es ja eine Cafeteria. Willst du mitkommen, oder soll ich dir etwas mitbringen?" Wahrscheinlicher war es, dass er gar nichts essen wollte.

Alina
Ich hatte irgendwie das Gefühl nichts erreicht zu haben. Außerdem kam ich mir ohne Job nutzlos vor. Es war Langweilig, die mich zu solchen Gedanken trieb. So schnell wie nur möglich wollte ich wieder arbeiten können. Nur wo, war noch die Frage. Beim Wohnblock angekommen, wo Casper wohnte, klingelte ich zwei mal und wartete geduldig ab, bis man mir aufmachte.

Jordan
"Naja, ich bin eigentlich so gesehen krank und darf das Bett nicht verlassen. Und du hast gesagt, dass ich mich ausruhen muss." Hundeblick hatte ich nicht, Bambi-Augen auch nicht, also musste ich mit Worten überzeugen. "Es gäbe bestimmt auch ein riesen Aufsehen, wenn der Patient plötzlich verschwunden ist. Also ..."

Katherine
Ich grinste und verdrehte die Augen. "Na gut, ich geh allein. Aber ich bringe dir auch nichts mit, ich glaube du darfst sowieso nichts essen, dürfte dir ja nicht schwer fallen." Ab und an musste ich einfach irgendeinen Kommentar ablasen. Ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund und verließ dann das Zimmer um zur Cafeteria zu gehen, welche im Ergeschoss war.

Casper
Ich ging kurz zur Tür und machte Alina die Tür auf, dann wandte ich mich wieder dem Kochen zu.

Jordan
"Danke für Nichts", rief ich ihr noch nach. Alle meine Bemühungen waren für umsonst gewesen.

Alina
Zügig huschte ich im Treppenhaus nach oben und konnte den appetitanregenden Duft von Essen wahrnehmen. Ich betrat die Wohnung und schliss hinter mir die Tür. "Das duftet aber gut hier. Was gibt es denn feines?"

Katherine
Ich setzte mich in die völlig verglaste Cafeteria und bestellte mir etwas zu essen. Dann sah ich nach draußen und hielt nach dem weißen Transporter Ausschau.

Casper
"Gefüllte Hähnchenbrust und Nudeln, was besseres war nicht im Geldbeutel." Während dem kochen deckte ich noch den Tisch. "Wein?"

Alina
"Das klingt aber trotzdem sehr nach Gourmet", meinte ich, als ich zu ihm in die Küche stieß. "Das duftet auch sehr, sehr gut, mein Lieber." Ich lugte ihm etwas über die Schultern. Auf seine Frage, ob ich Wein haben wolle, antwortete ich mit "Ja, gerne." Und als Rattenschwänzchen hinter her fragte ich, ob er noch Hilfe bräuchte.

Casper
Ich lächelte sie an, zog sie in meine Arme und küsste sie kurz aber innig. "Setz dich einfach hin und warte bis ich fertig bin." Ich stellte zwei Weingläser hin und füllte diese. Es würde sowieso nur noch 5 Minuten dauern, bis es essen gab.

Katherine
Ich entdeckte den weißen Transporter nicht mehr, hatten die wirklich schon aufgegeben und das Blondchen allein gelassen? Ich nahm mein Brötchen einfach mit und ging nach draußen um mich umzusehen.

Alina
"Na, wenn das so ist setze ich mich halt hin." Ich nahm einen der gedeckten Plätze ein und beobachtete Casper mit liebäugelnden Blicken. Das Essen duftete so unglaublich gut, ich bekam richtig Hunger.

Casper
Das Essen war fertig und ich stellte es auf den Tisch. "Essen ist fertig." Sagte ich lächelnd und setzte mich hin. "Lass es dir schmecken."

Katherine
Ich fand die beiden nicht und Hunger hatte ich auch keinen mehr, also ging ich mit dem halben Brötchen in der Hand zurück ins Zimmer. Ich hielt Jordan das Brötchen hin. "Magst du? Ich hab keinen Hunger mehr."

Alina
Ich nippte vom Wein, welcher sogar halbwegs gut war, und sah ihm dabei in die Augen. "Werde ich", sagte ich und stellte das Glas zurück. "Du dir aber auch."

Jordan
"Wie großzügig von dir, aber trotzdem danke." Ich nahm ihr das halbgefutterte Brötchen ab. "War es spannend da unten?"