Kampf zwischen Gut und Böse

Jordan
Ohne mit der Wimper zu zucken, ging ich einfach die Straße weiter entlang. Da konnten die hinter mir noch so oft schießen. Wie weit ich noch kommen würde, war mir eigentlich auch egal, Hauptsache mal etwas Bewegung. "Blödes Pack", grummelte ich und wechselte waghalsig die Straßenseite.

Logan
Wir fuhren wieder los, nur noch zu zweit. Jordan war mir egal. Ich winkte ihm nur zu. Von ihm wollte ich ja nichts, es waren genug andere hinter ihm her. "Habs mir anders überlegt, dein Vater hat viel Geld, mal sehen, was er für doch bezahlt. Wir fahren zu einem Haus. Schön abgeschieden hier im Wald, du wirst es lieben."

Katherine
"Und du bist lebensmüde." Zum Glück blutete mein Bein nicht stark, es brannte nur. Als wir an Jordan vorbeifuhren warf ich ihm einen enttäuschten Blick zu. Ich hatte mich so in ihm getäuscht. "Ihr blöden Typen seit doch alle gleich."

Jordan
Ganz ignorant war ich dann doch nicht und sah dem schwarzen Transporter zumindest noch kurz nach, bevor ich mich meinem Weg wieder widmete und die Straße weiter entlang ging. Damit war ich wieder ein komplett freier Mann und konnte endlich mein eigenes Ding durchziehen, ohne dass mir eine nervige Göre in den Ohren hing.

Katherine
Mal wieder hatte ich alles verbockt. Ich seufzte und überlegte was ich jetzt nur tun sollte. Ich war allein mit irgend so einem dummen Psychopathen. "Kann ich mal dein Handy haben, ich muss unbedingt jemanden anrufen, ich rufe auch nicht um Hilfe oder so, Ehrenwort." Logan überlegte kurz, öffnete dann aber meine Fesseln und gab mir sein Handy, ich wählte Matroses Nummer. Der Letzte, der eine Entschuldigung von mir noch annehmen würde, zumindest hoffte ich das.

Matrose
Ich stöhnte, als mein Handy erneut klingelte. Hatte ich eben erst ein aufbrausendes Gespräch mit einem alten Freund geführt, der mich unbedingt davon überzeugen wollte, dass Java besser ist als HTML ist -was es aber nicht ist- und mich wieder meiner Arbeit gewidmet, störte nun wieder jemand. Ich ging einfach ran. "Ja?"

Katherine
"Es tut mir so Leid." Fing ich an, da ich wusste, dass Matrose meine Stimme erkennen würde. "Ich schwöre ich werde dich nie wieder um etwas bitten oder so, aber bitte hasse mich nicht, ich brauche jemanden zum reden."

Logan
"Mach weiter Kleine, ich hab keine Lust mir noch so ein doofes Gespräch anzuhören."

Matrose
"Ach, Katherine", sagte ich abwertend und legte meine Arbeit sofort nieder. "Jetzt also auf allen Vieren zurückgekrochen kommen, weil ich nun gut genug bin. Ist Jordan wohl nicht mehr ausreichend oder hat er dich verlassen? Das wäre zumindest mal etwas Neues in eurer Beziehung." Angepisst war ich immer noch. So einfach war ihre Aktion nicht vergessen, schließlich hatte ich kein Alzheimer.

Katherine
"Nein nur... Ach egal. Ich hab es verbockt, es tut mir Leid. Kannst du mir noch einen letzten klitzekleinen Gefallen tun, danach werde ich mich nie wieder bei dir melden, ich verspreche es."

Logan
"Na du wirst ja auch tot sein, da kann man niemanden mehr anrufen."

Katherine
Wütend funkelte ich Logan an. "Halt einfach die Klappe Logan, 2 Minuten lang. Geht das?"

Matrose
"Steckst du etwa in Schwierigkeiten? 'Mal wieder' trifft es da wohl eher besser, was? Was auch immer es ist, ich werde dir zumindest zuhören und dann entscheiden, ob ich mir deine Rede weiter anhöre oder auflege. Also los. Rede, Katherine."

Katherine
"Nein, es geht mir gut. Ich möchte nur... Also wenn ich dir Jordans Handynummer gebe, könntest du ihn dann anrufen und sagen, dass ich ihn liebe und er auf sich aufpassen soll.Mehr nicht nur diese zwei kleinen Sätze. Bitte."

Matrose
"Kannst du ihm das nicht selbst sagen? Hast doch sonst so ein großes Mundwerk. Ist er denn nicht bei dir oder zumindest in der Nähe? Was ist da jetzt schon wieder zwischen euch vorgefallen, dass du mich um so etwas bittest?" Ich rieb mir die Augen und hörte weiter zu.

Katherine
"Naja wir haben uns... aus den Augen verloren. Ist nicht so wichtig, aber bitte, sag es ihm. Das würde mir echt alles bedeuten. Das ist meine aller letzte Bitte an dich." Meine Augen wurden glasig. "Bitte, du bist der einzige, den ich noch habe."

Matrose
Ich nickte auch wenn Katherine es nicht sehen konnte. "Okay. Ich werde das für dich machen, also gib mir seine Nummer. Soll ich dich dann noch zurückrufen und sagen, wie er darauf reagiert hat?" Ich mochte ihr zwar die Hintergründe nicht ganz abkaufen, doch was blieb mir anderes übrig? Auflegen vielleicht, aber das war mir zu hart, vor allem wo sie so aufgelöst klang.

Katherine
"Nein, das ist nicht mein handy. Ich hab wenig Zeit, ich will nur, dass er das weiß." Ich gab Matrose die Nummer, verabschiedete mich noch und legte dann auf. Einige Tränen liefen meine Wange hinab, Logan schwieg einfach, zum Glück.

Matrose
Ich notierte mir die Nummer noch während Katherine sie mir diktierte, dann legten wir beide auf. Ich grübelte noch darüber, wollte ihr aber den Wunsch nicht abschlagen und tippte die Nummer ein.

Jordan
Es klingelte. Aber wo? Eh ich realisiert hatte, dass ich es war, der klingelte, hatte es wieder aufgehört. Mit gefesselten Händen versuchte ich das Handy aus meiner Hosentasche zu fischen. Kaum hielt ich es dann doch noch in den Händen, klingelte es erneut. "Was", fragte ich entgeistert in den Sprecher.

Matrose
"Ich weiß zwar nicht, ob du mich noch kennst, aber ich habe eine Nachricht für dich ... Von Katherine."

Jordan
"Matrose? Was soll das?"

Matrose
"Ich soll nur sagen, dass sie dich liebt und du auf dich aufpassen sollst", beeilte ich mich und machte mich bereit, dass mir jeden Moment das Ohr abfallen würde.

Jordan
"Ach ja?! Dann sag ihr: Ist mir scheißegal. Die Schlampe soll bleiben, wo der Pfeffer wächst!" Ich legte sofort wütend auf.

Matrose
"Das werde ich besser nicht ausrichten", meinte ich als er aufgelegt hatte

Katherine
"Ich mag nicht mehr." Meinte ich dann und sah Logan an. "Kannst du mich nicht einfach umbringen, ich hab es eh verbockt. Alle hassen mich."

Logan
"So ein Unsinn, ich werde dich nicht töten. Außerdem gibt es sicher noch Leute die dich mögen. Tot werden sie dich lieben, aber nur dein Vater darf dich umbringen."

Jordan
Die Straße neben mir war laut, die Fessel rieb an meinen Handgelenken und auch sonst war alles echt beschissen. Hass gefüllt stapfte ich an der Landstraße entlang und wusste auch sonst nicht wohin es gerade ging. War mir eigentlich auch egal, Hauptsache so weit weg wie nur möglich von Kath... dieser Trulla entfernt.

Katherine
"Ich will aber sterben." *Wie wäre es mit noch einem Autounfall?* Fragte mich mein Kopf, ich nickte und riss am Lenkrad, Logan bekam den Transporter nicht mehr unter Kontrolle und wir krachten mit voller Wucht gegen einen Baum, dann wurde fast sofort alles schwarz.

Jordan
Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit und vielen Meilen hinter mir -wie es aber nicht war- hatte ich mich etwas entfernt vom Straßenrand niedergelassen und mir die Mühe gemacht die Fessel an meinen Handgelenken zu entfernen. Ein Stein musste dafür her halten und erwies gute Dienste. Ich war nun wieder komplett frei und konnte meinen Weg fortsetzen.

Logan
Ich blinzelte und öffnete stöhnend die Augen. "Was für eine dumme Kuh." Meinte ich und bewegte erst einmal alle meine Körperteile um zu überprüfen, ob ich verletzt war, doch außer einem geringen Schmerz im Bein und einer Platzwunde am Kopf ging es mir gut, ich hatte den Baum auch nicht komplett abbekommen, aber die Beifahrerseite war ziemlich eingedellt und Katherine hatte die Augen geschlossen. Ich sah sie kurz an. Sie hatte keine Atmung mehr. "Oh nein." Ich ruckelte an meiner Tür um sie aufzubekommen, doch sie klemmte. "Mist."

Jordan
Was war schlimmer? Einen Autounfall zu sehen und wie Schaulustige einfach daran vorbeifuhren, statt zu helfen oder zu wissen, wer im Unfall verwickelt war? Beides hatte seinen Grad von Üble Sache, aber ich tendierte hier auf Letzteres. Dreihundert Meter entfernt blieb ich stehen und beobachtete den rauchenden Transporter. *Bitte lass das jetzt nicht wahr sein* Unentschlossen blieb ich stehen. *Lass sie beide bitte tot sein*

Logan
Endlich schaffte ich es und die Tür flog auf. Ich hatte nun wirklich Kopfschmerzen, aber das war egal. Sofort rannte ich um das Auto herum und versuchte auch Katherine zu befreien. Die Seite ging noch viel schwieriger auf, da es echt zerbeult war. Ich zog Katherine aus dem Wagen und legte sie auf dem Boden, dann überprüfte ich noch einmal die Atmung und den Puls. Entweder ich war selbst einfach zu verletzt um mich darauf konzentrieren zu können, oder sie war wirklich tot. "Oh nein. Der Chef wird mich umbringen."

Jordan
*So ein Mist. Er lebt noch.* Ich kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Etwas in mir wollte hingehen und nachsehen, was da genau los war. Er wollte nach Katherine sehen und ... war nicht stark genug. Der andere Teil zeigte Ignoranz, Gleichgültigkeit und kein Verständnis. Er wollte sich lieber der schaulustigen Menge anschließen und steuerte mich von selbst. In gleichbleibender Entfernung trottete ich weiter am Straßenrand entlang. *Ich hasse dich*, flimmerte es mir noch durch den Kopf.

Logan
Ich versuchte eine Herzmassage, Mund zu Mund Beatmung, alles. Nichts klappte. "Nein, nein, nein. Du darfst nicht tot sein, das geht nicht, erst später. Dein Vater muss dich umbringen. Bitte wach wieder auf. Mein leben steht auf dem Spiel." Keine Reaktion.

Jordan
Je weiter ich mich von ihnen entfernte, desto stärker wurden meine Schuldgefühle. Ich konnte wohl machen, was ich wollte, aber so gefühlskalt war ich nicht und kehrte deshalb widerwillig um. "Was um Himmels Willen machst du da nur", fragte ich mich still und heimlich selbst. Antwort bekam ich nicht. Zügig ging ich zum ramponierten Transporter. "Was hast du getan", fragte ich trocken diesen Logan, der ja richtig am Verzweifeln war.