Kampf zwischen Gut und Böse

Logan
"Gar nichts, ich schwöre." Ich versuchte noch eine Herzmassage. "Sie hat mich vom Fahren abgelenkt. Jetzt ist sie tot, scheiße ihr Vater wird mich umbringen. Komm schon wach auf!" Das Mädchen lag immer noch reglos am Boden. "Mein Auftrag ist fehlgeschlagen. Ich sollte das Objekt lebend an den Treffpunkt bringen, so war es ausgemacht."

Jordan
Ich lehnte mich an den Transporter und sah ihm zu. "So wird das aber nichts. Eine richtige Herzmassage sieht auch anders aus. Wenn du wirklich leben willst, solltest du dir da mehr Mühe geben." Katherine so regungslos daliegen zu sehen, erinnerte mich eher daran, wenn sie schlief. Tief und fest ... regungslos. "Geh da weg", ich packte die Heulsuse am Kragen und zog sie weg. Darauf versuchte ich selbst sie wieder ins Leben zu rufen.

Logan
Es schien so, als würde ich ihm fast eine halbe Ewigkeit dabei zusehen. "Das bringt doch nichts, die ist tot. Schaut sich jetzt die Radieschen von unten an. Na immerhin hat sie das erreicht was sie wollte. Sie wollte sterben weil sie ja jeder hasst. Oh man, Teenager sind immer so traurig und ohne jegliches Selbstwertgefühl."

Jordan
Ich rollte mit den Augen. Erste Regel bei der Ersten Hilfe: Solange weiter machen, bis der Notarzt käme. Das konnte aber hier in der abgelegen Gegend noch lange dauern. "So ist das also. Hinter dem Badass von vorhin steckt ein ängstlicher, kleiner Hosenscheißer. Hör auf hier rum zu jammern oder leere Philosophie aufzuschlagen, bist doch selbst kaum älter." *Jetzt komm schon, du blöde Eule. Wach auf!"

Logan
Auf einmal begann das Herz wieder zu schlagen und sie atmete wieder. "Ich bin gerettet." Sie atmete sehr flach, aber wenigstens war eine Atmung vorhanden und ich musste nicht um mein Leben bangen. Katherines Augen blieben noch immer verschlossen, aber sie hustete und es kam Blut zum Vorschein.

Jordan
"Endlich. Wurde aber auch Zeit", knurrte ich und erhob mich. "Bitte sehr. Lebt wieder." Ich trat zurück und packte mir diesen Logan erneut am Kragen und zog ihn zu mir hoch. "Das nächste Mal passt du mir besser auf sie auf oder ich verarbeite dich noch an Ort und Stelle zu einer schicken Leiche. Verstanden? Jetzt hast du noch Glück gehabt." Ich stieß ihn von mir weg und trat einige Schritte zurück. "Sie gehört ganz allein dir."

Logan
"Ne danke. Mir ist das alles zu riskant, lieber lasse ich mich bis in alle Zeit jagen. Die ist vollkommen gestört. Ich hau ab." Ich lief davon und rief mir ein Taxi, dann grinste ich. Das war alles perfekt so. Genau so, wollte er es haben.

Jordan
Diese Ratte ... Der kam mir nicht ganz geheuer vor. Jetzt wo er geflohen war, stand ich nun mit dieser Halbtoten alleine da und mir blieb auch nichts anderes übrig, als wenigstens auf einen Notarzt zu warten. Ich überwand meine Grenzen und kniete mich zu Katherine runter. Ich klapste ihr auf die Wange. "Hey, wach auf! Sterben kannst du auch, wenn ich nicht mehr hier bin. Prinzesschen, aufstehen!" Ich klatschte ihr eine. "Du machst mich fertig."

Katherine
Ich blinzelte und sah direkt in Jordans Augen. "Ich hasse dich gar nicht." Brachte ich hervor, aber irgendwie tat mir alles weh, also ließ ich das Reden lieber sein. Mit Jordan hatte ich es mir sowieso verbockt. Er war nicht der Typ der einem an die hundert Mal verzieh.

Jordan
"Interessiert mich nicht, was du empfindest." Ich setzte mich zurück, da sie nun wieder bei vollem Bewusstsein war. "Hatte ich dir nicht gesagt, dass du keinen Mist bauen sollst? Du hörst nicht auf mich ... Ist eigentlich nichts Neues." Überlegen sah ich auf sie herab. "Siehst scheiße aus."

Katherine
"Danke." Ich wusste nicht, was ich zu ihm sagen sollte, er hasste mich ja sowieso. Wie konnte ich es nur so verbockt haben. "Ich wäre lieber gestorben."

Jordan
"Das hätte ich aber nicht zulassen können. Wäre unterlassene Hilfe gewesen und das wird hart geahndet. Wenn es nicht zwingend sein muss, versuche ich keine weiteren Straftaten auf meine eh schon zu lange Liste zu schreiben." Ich zog die Augenbrauen zusammen und wechselte das Thema schlagartig. "Ich würde sagen, dass zwischen uns nichts mehr sein wird und kann. Es liegt nicht an dir, sondern mehr an mir. Wenn der Arzt kommt und dich mitnehmen wird, sehen wir uns mit höchster Wahrscheinlichkeit das letzte Mal", sprach ich zynisch aus. Aus meiner Sicht passten wir, so sehr es auch versucht wurde, einfach nicht zusammen. Geständnis hin oder her. Es ging nicht.

Katherine
Ich schluckte hart und die Tränen brannten in meine Augen, aber ich konnte Jordan zu nichts zwingen, er hatte mich lange genug ertragen müssen. Also schloss ich kurz die Augen und verdrängte die Tränen, dann nickte ich. "Na gut." Meine Stimme klang zittrig und erstickt. " Aber versprich mir, dass du auf dich aufpasst und nichts Dummes machst. Meine Gefühle für dich werden sich nämlich niemals ändern und ich ertrage den Gedanken nicht, das du dich verletzen oder sterben könntest."

Jordan
Ich schloss die Augen und nickte. "Werde ich machen", sagte ich und sah dann zur Seite in Richtung Straße. *Zumindest versuchen werde ich es.* Wo war eigentlich dieser Logan hin? "Und du solltest auch auf dich Acht geben und nicht unbedingt jedem blind vertrauen. Klar?"

Katherine
Ich lächelte schwach. "Wenn ich in unserer Zeit eins gelernt habe, dann ist es, nicht jedem dahergelaufenem Depp zu vertrauen. Ich werde ab jetzt vorsichtig sein. Ich verspreche es." Ich musste wieder husten, was eigentlich gut war, denn ich wusste sowieso nicht mehr wirklich was ich sagen sollte. Eines wollte ich aber noch loswerden: "Wehe du vergisst mich."

Jordan
*In unserer Zeit ... War das eine Anspielung auf mich? Nee. Oder doch?* Ich wollte nicht weiter nachfragen und beließ es dabei. Sollte mich nicht weiter kümmern. In der Ferne hörte man schon die Martinshörner der herannahenden Krankenwagen. "Ich dich vergessen? So leicht wird mir das schon nicht fallen."

Katherine
"Na immerhin das habe ich geschafft, nerven kann ich gut." Sagte ich grinsend und musterte ihn, wahrscheinlich das letzte Mal... "Jetzt hau schon ab, dieser gefühlsduselige Kram den ich da von mir gebe ist doch sowieso nichts für dich." Auch ich hörte die Sirenen des Krankenwagens. Wie ich Krankenhäuser doch hasste.

Jordan
"Wo du Recht hast." Ich stand auf und sah auf sie herab. Aus meiner Hosentasche zog ich das Handy vor, auf welchem mich Matrose zuletzt angerufen hatte und zeigte es ihr. "Ich bin jederzeit erreichbar. Nur damit du es weißt." Ich steckte es zurück und warf einen kurzen Blick nach hinten, wo jeden Moment der Notarzt auftauchen würde. "Dann geh ich halt jetzt." Ich wollte noch ein "Wir sehen uns" dranhängen, doch das war für einen Abschied unnötig gewesen. "Pass auf dich auf", waren meine letzten Worte.

Katherine
"Pass auf dich auf." Wiederholte ich seine Worte leise und sah meinem Freund... Ex-Freund nach. Der Krankenwagen kam und sofort wurde ich in ein Krankenhaus gebracht. Trauer hatte von mir Besitz ergriffen. Ich schwieg einfach nur und gab auch den Ärzten keine Antwort wenn sie etwas fragten. Das alles war mir egal.

Jordan
Jetzt war sicher, ich würde in nächster Zeit wieder für mich sein. Alleine. Alleine wieder auf Streife und vor allem weiter auf der Flucht vor der Justiz. Das Urteil war schon gegeben, nur noch festhalten mussten sie mich. Und wie es aus der Vergangenheit bekannt war, war das nicht einfach, auch wenn das eigentlich Katherines Verdienst war. Der Krankenwagen fuhr samt Katherine in die eine Richtung, weshalb ich in die andere weiterging. So konnten wir uns auf jeden Fall nicht so schnell wieder begegnen.

Katherine
Ich brauchte nur irgendwelche Medikamente und Infusionen, zum Glück keine OP. Schwestern kamen herein und fragten mich etwas, ich antwortete nicht und starrte nur die gegenüberliegende Wand an.

Jordan
Der nächste Stopp lag in Hillsboro, einer kleinen Stadt nicht arg weit weg von Dallas, doch genug, um hoffentlich nicht diesem Psycho-Vater über den Weg zu laufen. Es war ein Kaff im Vergleich zur Großstadt und lag eng an der Autobahn. Perfekt um dort erst einmal Rast zu machen. Meine nächsten Ziele hatte ich noch gar nicht gelegt.

Casper
Ich saß auf der Couch und sah mir irgendeine hirnverblödende Sendung im Fernsehen an. Als Arbeitsloser hatte man so viel Langeweile, viel zu viel.

Katherine
Logan kam wieder ins Zimmer, riss mir die Infusionsnadeln aus dem Arm und nahm mir mein Handy weg, dann nahm er mich mit. Ich ging ohne irgendwelche Proteste mit ihm mit. Er hatte ein Auto gefunden und wir stiegen ein, Sekunden später fuhr er auch schon los. Wohin? War mir egal.

Alina
Mir grummelte der Bauch. Aber nicht, weil ich vielleicht Hunger hatte -nein- schließlich hatte ich erst gegessen, sondern vielleicht weil mir etwas flau in der Magengegend war. Hatte ich zu viel gefuttert? Wahrscheinlich. Unentschlossen tigerte ich vor der Toilette auf und ab. Warf hin und wieder einen Blick in den Spiegel und lauschte, was Casper tat.

Jordan
Ich hätte das Ortschild umarmen können, als ich endlich in Hillsboro angekommen war. Doch soweit sollte es noch kommen. Wie sähe das denn bitte aus? Ich beließ es bei einem neutralem Gesichtszug und ging weiter in Richtung Stadt. Ich fing an mir Gedanken darüber zu machen, wie ich weiter vorgehen würde. Zurück nach Jersey, New York City, Oklahoma City oder Dallas konnte ich jedenfalls nicht mehr.

Logan
"Wir fahren nach New York, dein Vater wartet schon." Sie zuckte nur mit den Schultern und ich grinste. Der Plan hatte perfekt geklappt. Sie war nur noch ein trauriges Etwas, dem alles egal war und Jordan würde uns nicht in die Quere kommen. "Perfekt."

Casper
Nach einiger Zeit schaltete ich den Fernseher aus und lauschte. "Alles okay?"