Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
"Du hast dauernd miese Laune, Katherine. Das kann echt ansteckend sein." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie prüfend an. "Ich nehme mal an deiner Mimik und Haltung an, dass du nicht wissen willst, wie es denn war. Aber ja, ich habe bekommen, was ich wollte und wie versprochen werde ich nichts sagen. Das werde ich auch nicht tun müssen, denn wie es mir scheint wird dir Jordan davon erzählen. Und wenn du keine Heimlichtuerin bist, wirst du auch beichten."

Katherine
"Wenn ich dann aber auch beichte, dann ust er sauer auf mich. Ich meine dann ist das ja eigentlich irgendwie meine Schuld, dass er mit dir geschlafen hat? Und nein ich will nicht wissen wie es war. Ich weiß nämlich wie es ist, besser als du." Wütend funkelte ich sie an. "Du kannst froh sein, dass ich dich noch nicht weggeschickt habe. Du bist so widerlich."

Charly
Ich zuckte, wenig von ihren Worten berührt, mit den Schultern. "Na und? Er kann unmöglich sauer auf dich sein. Schließlich ist er auch nun fremdgegangen. Man muss ihm ja nicht auf die Nase binden, dass es ein geschmiedeter Plan war, weil wenn man das tun würde, dann wäre er bestimmt sauer. Ich möchte mich nicht aus dem Schneider reden, aber es wäre ein Fehler diesen Teil zu erzählen."

Katherine
"Ja super, soll ich dann einfach sagen... Ah cool ich hab auch mit jemandem geschlafen. Wir sind quitt. Ich." Ich schlug gegen die Wand und fuhr mir durch die Haare. "Scheiße! Ich hab schon wieder alles kaputt gemacht, obwohl ich noch keine 3 Stunden bei ihm war. Mist! Er sieht mich nicht einmal mehr an."

Charly
"Vielleicht weil du so hässlich bist?" Ich schmunzelte über meinen eigenen Kommentar. "Nein, das ist es nicht. Er hat Schuldgefühle. Wahrscheinlich denkt er gerade im Moment das Selbe wie du. Du darfst außerdem nicht immer alles so engstirnig sehen." Ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett. "Aber wieso sage ich dir das eigentlich? Du möchtest mir sowieso nicht zuhören. Schließlich bin ich ja nur eine dumme Blondine, die dich aufs Ohr gehauen hat."

Katherine
"Nein falsch." Ich grinste. "Du bist eine dumme, hässliche, blonde Prostituierte die sich durch die Welt vögelt und mehr Make-up als Kleidung trägt also... Ich denke nicht das Ratschläge von dir so hilfreich sind. Du hast also Recht ich höre dir gar nicht zu. Es wundert mich, dass du überhaupt sprechen kannst. Weil dumm passt nämlich auch richtig gut."

Charly
"Ich weiß gut selbst, auch ohne dass du es mir nochmal unter die Nase reiben musst, dass ich Prostituierte bin und deshalb nicht gerade weit über Obdachlosen in der sozialen Nahrungskette stehe. Es ist mein Beruf, aber nicht meine Berufung, klar? Dieses Leben habe ich mir genauso wenig ausgesucht wie du deines." Ich versuchte noch ganz gesittet zu bleiben, was mir aber nicht gerade leicht fiel. "Aber was willst du schon sagen oder ihr beide? Jordan ist ein Massenmörder, Attentäter und Staatsfeind und du gehörst einer Organisation an, die genauso mordet. Wenigstens habe ich noch keine Leben auf dem Gewissen."

Katherine
"Na wer weiß. Aber es ist sicher einer Berufung! Das habe ich ja erst bestätigen können als du mich gestern gefragt hast ob du mit Jordan schlafen kannst! Das ist krank! Ich glaube wirklich das du niemals einen Freund finden wirst. Du bist einfach zu kaputt. Zum vögeln gut aber ansonsten... Niemand will dich um sich haben." Jetzt war ich wirklich sauer, denn mich selbst belastete das mit den Menschenleben die ich auf mir hatte auch wirklich.

Charly
"Ich bin auch nicht auf der Suche nach der großen Liebe", motzte ich sie an, "Zumindest nicht gezielt", fügte ich noch mit einer leiseren Stimme hinzu. "Man kann außerdem nicht jeden Menschen gleich mögen. Es wird immer eine Person im Leben geben, die einem Steine in den Weg wirft. Ich lege auch nicht viel Wert darauf, ob du mich nun magst oder nicht. Das ist mir egal!" ... Die suchte doch immer Streit.

Katherine
"Oh wenn ich dich wirklich richtig hassen würde, dann hätte ich dich schon längst rausgeworfen! Ach ne, ist ja deine Wohnung. Ich hätte dich hiergelassen und wäre mit Jordan weggegangen. Vielleicht sollte ich das machen oder..." Ich zog meine Waffe hervor. "Oder ich sollte dich einfach umbringen und der Welt einen riesen Gefallen tun."

Charly
Ich zuckte wieder mit den Schultern. "Und nun? Soll ich Angst vor dir haben und auf Knien dich anflehen mich doch am Leben zu lassen? Ob nun du oder Logan mich umbringt ist doch einerlei. Sterben werde ich sowieso müssen, aber wie jeder andere Mensch auch, wirst auch du irgendwann dein Zeitliches segnen müssen."

Katherine
Ich steckte meine Waffe wieder weg. "Ja aber ich bin mir sicher, dass du vor mir sterben wirst. Ich werde dann persönlich eine schöne Inschrift auf deinen Grabstein meißeln lassen. 'Schläft zum ersten Mal allein.' oder sowas. Hört sich doch gut an oder?"

Charly
"Man muss über sich lachen können." Meine Mimik hatte sich dennoch nicht nur um ein Zucken verändert. "Das Leben kann mir doch gestohlen bleiben. Und sollte ich weder von dir noch von Logan umgebracht werden, dann mache ich es halt selbst. Genauso wie meine Mutter werde ich mich einfach im Alkohol ertränken." Mit dem Gedanken konnte ich mich eigentlich ganz gut abfinden, da ich eh schon in allmögliche Fußstapfen meiner Mutter getreten war. Nur das Kind fehlte mir noch, aber dafür war ich schon viel älter als meine Mutter damals.

Katherine
"Ja, versinke ruhig in Selbstmitleid. Jordan hat auch nur Mitleid mit dir, sonst hätte er dich schon längst weggeschickt. Was machst du eigentlich noch hier? Ich meine, langsam müsste es dir doch klar sein, dass du ihn niemals bekommen wirst." Dabei sagte ich das nur, weil ich Angst hatte, dass es genau andersherum kommen könnte. Jordan könnte sich für Charly entscheiden und mich wegschicken.

Charly
"Sagt gerade die Richtige von uns beiden. Du heulst dich doch die gesamte Zeit über nur an den Schultern anderer aus, weil du dein eigenes Leben und deine Beziehung nicht gebacken oder gar unter einen Hut bekommst. Woher willst du eigentlich wissen, was Jordan über mich denkt? Kannst du seit neuestem auch noch Gedanken lesen oder was?" Katherine wurde mir langsam zu blöd und ich deshalb immer zickiger. "Ich suche nur die Nähe zu einer Person, die genauso wie ich am Abgrund steht und die mich deshalb auch verstehen kann. Du weißt wahrscheinlich gar nicht um Jordan Bescheid. Wie auch? Du haust ja ständig ab."

Katherine
"Er sagt mir aber auch nichts davon, er redet nicht mit mir. Ich weiß aber, dass es ihm immer schlechter geht. Aber jetzt mach nicht so eine auf beste Freundin. Er kann dich auch nicht sonderlich leiden aber gut... ich hab keine Lust mehr mich weiter zu streiten, ich wollte nur wegen unserer Abmachung noch einmal reden. Aber du wirst es ihm ja wirklich nicht sagen, also gehe ich jetzt." Ich verließ das Zimmer wieder und schlug die Tür zu, dann ging ich in Jordans Zimmer, schloss die Tür hinter mir wieder und warf mich aufs Bett. Ich war schon wieder kurz vorm Heulen. Warum sagte Jordan mir nichts davon? Warum Charly?

Charly
"Ja, genau! Verpiss dich doch wieder", rief ich ihr noch nach ehe sie verschwunden war und die Zimmertür mit Schwung zuschlug. "Was wollte ich auch schon mit Freunden? Die bleiben eh nicht für immer. Spätestens der Tod reißt sie von einem." Ich legte mich seitlich hin und starrte auf den Boden. "Blöde Kuh", schimpfte ich Katherine noch nach.

Jordan
Und nun war wieder Funkstille. Sie mussten wirklich denken, dass ich taub oder begriffsstutzig war, so laut wie ihre Auseinandersetzungen sein konnten. Viel hatte ich nicht mitbekommen, da mich deren Gespräch auch eigentlich nicht interessierte. Stattdessen war ich lieber im Bad gewesen und hatte so die Zeit überbrückt. Nun wo jeder in getrenntem Zimmer war, mochte ich auch nicht nur annähernd nachfragen, ob es gut ginge. Trotz Anweisungen der Ärztin, daheim zu bleiben, schnappte ich mir meine Sachen und verließ die Wohnung ohne etwas zu sagen. Sie sollten sich erst einmal wieder einkriegen.

Logan
Den ganzen Morgen hatte ich jetzt schon draußen verbracht. Endlich verließ jemand das Haus. Zu meinem Glück war es auch noch Jordan, die beiden anderen waren also allein und angreifbar, super. Ich ging zu dem Fenster, wo man Katherine sah, welche anscheinend mitbekommen hatte, dass Jordan gegangen war und nach draußen sah. Als sie mich entdeckte grinste ich und winkte.

Katherine
Jordan hatte anscheinend wohl auch genug, denn er verließ das Haus. Ich ging zum Fenster und sah ihm nach, plötzlich trat Logan in die Bildfläche und winkte, schnell verschwand ich vom Fenster und drückte mich gegen die Wand. "Was will der hier?" Ich schlich zu Charly und öffnete leise die Tür, ehe sie mich anbrüllen konnte fing ich an zu reden. "Sei bloß leise Charly, Logan steht draußen und wir beide sind allein."

Charly
"Als ob. Wieso hockt der uns schon wieder auf der Pelle? Und wieso ist der nicht endlich mal tot oder zumindest ganz woanders?" Ich setzte mich wieder auf. "Der Kerl nervt vielleicht mal. Und was möchtest du jetzt dagegen unternehmen?" Wieso wir alleine waren, verstand ich zwar noch nicht ganz so, aber Katherine war wie ein Minenfeld. Ein falscher Schritt bzw. Kommentar bzw. falsche Frage und boom.

Katherine
"Der steht da draußen, aber der weiß auch schon, dass wir im Haus sind. Beziehungsweise ich..." Es klopfte an der Tür. "Was sollen wir denn jetzt machen?" Fragte ich und flüsterte immer noch. "Einfach nicht aufmachen, hält ihn sicher nicht davon ab, hineinzukommen."

Logan
Ich klopfte ein weiteres Mal gegen die Tür. Ein paar Minuten gab ich ihnen noch, dann würde ich selbst hineingehen.

Charly
"Die Wohnung ist doch im Erdgeschoss. Wieso klettern wir nicht einfach aus dem Fenster, wenn er einmal vor der Tür steht? Mehr fällt mir zumindest nicht ein." Ich sprang auf und schlich in den Flur, danach rüber in die Küche. Diese war näher an der Straßenkreuzung gelegen und bot damit auch mehr Fluchtmöglichkeiten für uns oder mich ... Wie auch immer. "Komm schon", zischte ich und eilte zum Fenster, um es bis zum Anschlag aufzuschieben.

Katherine
"Aber was ist mit Jordan? ich glaube er hat kein Handy dabei und lange bleibt er sicher nicht weg." unschlüssig blieb ich stehen, andererseits... sterben ar auch nicht gut. Ich sprang hinter Charly aus dem Fenster und rannte dann hinter ihr her. Plötzlich ertönten Schüsse hinter uns. Logan hatte es ziemlich schnell mitbekommen. "Wir müssen Jordan finden!" Ich zog meine Waffe hervor, entsicherte sie und schoss dann zwei Kugeln nach hinten. Im Schießen ohne etwas zu sehen war ich allerdings nicht sonderlich gut.

Charly
"Jordan müssen wir jetzt erstmal außen vor lassen. Wir würden ihm im Moment mehr Probleme machen, als ihn durch eine Warnung zu helfen. Der ist nicht in Form für eine Auseinandersetzung." Ich zog automatisch bei jedem Schuss, den ich hörte den Kopf ein, als ob mich das vor einem direkten Kopfschuss retten könnte. "Wir müssen selbst erstmal aus der Scheiße kommen." Ohne Schuhe an den Füßen ließ es sich nur schwer rennen, da ich dauernd in einen kleinen Stein trat oder in etwas anderes, wobei ich nicht wissen wollte was es war.

Katherine
Ich warf mich seitlich hinter ein Auto, dass am Rande des Weges parkte und duckte mich. Jetzt konnte ich viel besser zielen. "Lauf weiter! Schau nicht nach hinten!" Rief ich Charly noch hinterher und ein Kugelhagel begann. Nur komisch dass keiner darauf aufmerksam wurde. Es war immer das Gleiche. Ich verließ kurz meine Deckung, schoss ein zwei Mal und duckte mich dann wieder hinter das Auto, Logan machte das Selbe, nur war er hinter einem Müllcontainer.

Charly
Ich hatte nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet mit Katherine ein sinnloses Versteckspiel zu spielen. Ich rannte einfach immer weiter den Weg bis zur Kreuzung entlang und überquerte dort die Straße nach links in Richtung Kneipe, wo ich mich erst volllaufen lassen hatte. Ich stürmte in die Räumlichkeiten und verlangte aufs Dringlichste ein Telefon um die Polizei zu rufen. Aber ehe diese da war, fand das Gefecht wohl wieder an einem anderen Ort statt.