Kampf zwischen Gut und Böse

Casper
Ich grinste. "Na wohl eher guten Nachmittag, wir haben ganz schön lange geschlafen Alina." Ich gähnte und legte mich auf die Couch, ich war irgendwie zu faul um heute groß etwas zu machen, so lange dauerte der Tag ja sowieso nicht mehr.

Alina
"Den Schlaf haben wir uns aber auch verdient gehabt. Zweimal einundzwanzig Stunden Autofahrt, hintereinander, ist sehr anstrengend. Nochmal mache ich sowas nicht freiwillig mit. Zwar waren diese Stunden schon mehr oder weniger freiwillig gewesen, aber wir mussten mit. Und alles war für die Katz." Ich schunkelte zu Casper auf die Couch. "Ich muss noch meine Kiste packen, aber ob ich das noch heute mache. Besser wäre es eigentlich."

Casper
Ich setzte mich wieder auf und nahm noch einen Schluck Kaffee. "Ja stimmt, das muss ich auch noch machen, bringen wir das am Besten heute noch hinter uns." Ich drückte ihr einen kurzen, aber zärtlichen Kuss auf den Mund. "Dann mach ich mich kurz fertig." Ich verschwand im Bad.

Alina
"Mach das." Ich hätte nie im Leben daran geglaubt, dass wir zusammen kämen, doch es war tatsächlich geschehen. Ich bereute nichts bisher, außer vielleicht jemals diesen misslungenen Auftrag entgegengenommen zu haben. Doch wenn ich so darüber nachdachte, hätte ich sonst Casper wahrscheinlich niemals kennen gelernt oder zumindest nur paar mal im Hausflur gesehen. Wie man es also drehte und wendete, der Auftrag hatte seine unterschiedlichen Seiten gehabt.
Ich stand auf, als Casper im Bad verschwunden war und zog mich zuerst vor meinem Kleiderschrank im Schlafzimmer um. Jetzt wo ich eh entlassen worden war, musste ich nicht so auf Etikette am Arbeitsplatz achten und zog deshalb eine grüne Jersey-Hose an und dazu ein weißes Hemd. Die Kaffeemaschine war meine nächste Anlaufstelle.

Casper
Ich hatte mich im Bad auch umgezogen und mich auch so frisch gemacht, dann kam ich wieder heraus. "So, jetzt kannst du ins Bad." Ich lächelte und sah mir ihr Outfit an. "Siehst so viel süßer aus."

Alina
Der Kaffee war gerade erst fertig geworden und eigentlich noch ziemlich heiß gewesen, doch der Drang danach war zu groß und so verbrannte ich mir lieber etwas die Zunge, als noch länger auf die heiße Brühe zu warten. Ich stellte die Tasse auf der Kücheninsel ab und lächelte Casper an. "Danke für das Kompliment. Ist auch mal was anderes, als dauernd dieser vornehmende Dress Code. Dann flitze ich mal schnell ins Bad und mache mich fertig." Ich huschte an ihm vorbei und ging stracks ins Bad.

Casper
Ich machte inzwischen das Bett und öffnete die Fenster im Schlafzimmer, die Vorhänge waren auch noch zu. Ich sah nach draußen und verdrehte die Augen. "Tolle Neuigkeiten, es regnet!" Rief ich.

Alina
"Nicht dein ernst", rief ich durch geschlossene Tür. An den Fliesen hallte meine Stimme viel lauter wieder, als sie wahrscheinlich draußen im Schlafzimmer zu hören war. "Boah! Ich kann Regenwetter überhaupt nicht ab." Ich schon war meine Stimmung von sehr gut zu gut übergegangen. Ich setzte noch Wimperntusche auf und verließ dann das Badezimmer. "Wir können gehen. Wir werden nur mit der U-Bahn fahren müssen, da mein Auto noch beim Quartier steht. Großartig." Und nochmal gesunken auf gut-. "Oder hast du deinen Wagen zufälliger Weise hier stehen? Nee. Den hattest du doch auch ... oder hatte ich dich gefahren? Ich weiß es nicht mehr."

Casper
"Ne, mein Wagen steht bei mir zuhause." Ich seufzte. "Dann brauchen wir Regenschirme, zumindest einer wäre nicht schlecht."

Alina
"Ich besitze zum Glück welche." Ich trat durch die Türschwelle ins Wohnzimmer und ging dann zur Wohnungstür. An einer der Wandseiten, gegenüber vom Schlüsselhalter im modernen Stil, stand eine weiße Kommode mit drei breiten Schubladen. Ich zog die unterste auf und nahm zwei Regenschirme, einen braunen und einen dunkelblauen raus. "Ich besitze mehr als genug. Die haben sich über die Jahre hier angesammelt." Ich legte sie erst einmal auf die Kommode, um mir Schuhe und Jacke anzuziehen.

Jordan
Der Weg, den wir gerade noch entlang liefen, teilte sich. Wir bogen weder rechts noch links ab, sondern gingen auf den Rasen über. Einzelne Laubbäume standen auf der Wiese und vor uns erstreckte sich ein breitgezogener Hügel. Unser Ziel. "Wir sind da. Es geht nur noch da hoch."

Katherine
"Na dann los." Ich rannte das letzte Stück nach oben und staunte, als ich auf der Spitze des Hügels angekommen war. Man konnte wirklich die Skyline von Dallas sehen und es war einfach toll.

Casper
Ich zog mir auch meine Schuhe an und schlüpfte in die Jacke, dann schnappte ich mir den Regenschirm und hielt Alina die Wohnungstür und die Haustür auf.

Jordan
Ich stapfte ihr in langsameren Schritt hinterher. Als hätte man einem Kind den größten Geburtstagswunsch erfüllt, so sehr strahlte Katherine Freude aus. Als ich ebenfalls oben ankam und mich etwas versetzt hinter sie stellte, fragte ich: "Und? Ist das was?"

Alina
Für beide Male Türaufhalten erntete der Gentleman ein höfliches "Danke" von mir. Ich öffnete noch im Gehen den Schirm, denn ein paar Tropfen würden mich nun nicht umbringen. "Zur Station ist es gar nicht weit. Vielleicht nur so fünf Minuten", sagte ich ins Leere vor mir. Ich drehte mich nochmal um, um nach Casper zu sehen. "Kommen Sie, junger Mann. Der Tag wird alt."

Casper
"Der junge Mann auch, wenn er junger Mann genannt wird." Ich grinste, spannte meinen Schirm auf und schloss zu ihr auf. "5 Minuten geht ja."

Katherine
Strahlend sah ich mir die Skyline an. "Das ist... atemberaubend. Toll, wirklich." Ich wandte meinen Blick ab und drehte mich um, um Jordan in die Augen zu sehen. "Danke." In solchen Momenten, wünschte ich einfach, ihn küssen zu könne. Es war so romantisch hier oben, aber das er auch hier war, war das mindeste.

Alina
"Das ist noch das kürzeste Stück. Wenn wir die Bahn knapp verpassen, dann kommen nochmal drei Minuten Wartezeit auf und dann fast zehn Minuten Fahrt. Aber von der Station aus ist es dann nicht mehr so weit bis zum Tor der Hölle. Ich hoffe echt, dass wir nicht unserem Chef entgegen treten müssen." Ich seufzte und zog die Augenbrauen besorgt hoch. "Meine Eltern muss ich dann auch nicht sofort sehen. Wer weiß, was sie dazu sagen werden. Aber naja. Ändern kann ich es eh nicht mehr."

Jordan
Ich lächelte verlegen. "Gern geschehen. Hast du dir verdient." Schön, dass es ihr wirklich gefiel. Das war auch mit der einzige Ort, den ich hier bei Dallas noch vom weg her kannte. Der Rest war über die Jahre verloren gegangen. Man konnte sich auch nicht alles merken.

Katherine
Ich setzte mich ins Gras und sah mir einfach weiter die Gegend an. "Und da soll noch einmal jemand sagen du seist ein gefühlskalter Eisblock." Murmelte ich. Matrose sagte ich sollte mit den Waffen einer Frau spielen. Ich besaß so etwas aber nicht, ich war Katherine.

Casper
"Ach komm." Ich legte ihr den Arm um die Schulter und schlüpfte mit unter ihren Schirm, meinen machte ich einfach wieder zu. "Das kriege wir schon hin."

Jordan
Ich blieb erst noch unschlüssig stehen, ob ich mich auch hinsetzen sollte, kam aber zu dem Entschluss, dass es komisch wirken würde wenn ich stehen blieb. Also ging ich zu ihr vor und setzte mich in Höflichkeitsabstand von einem halben Meter zu ihr daneben.

Alina
"Du bist so süß. Weißt du das eigentlich? Natürlich werden wir das überstehen. Mehr als nur Vorwürfe machen kann uns dieser Esel eh nicht. Wir schnappen ganz schnell unser Zeug und hauen sofort wieder ab."

Casper
"Ganz genau. Man muss nur optimistisch sein." Ich lächelte und wir liefen weiter. "Wir können uns eigentlich glücklich schätzen nicht mehr für so einen Esel arbeiten zu müssen. Diese Leute in den Chefpositionen sind so arrogant, die haben einfach zu viel Macht."

Katherine
Wir saßen noch lange einfach schweigend nebeneinander, bis ich einfach meinen Gedanken aussprach, diesmal sollte es Killer aber hören. "Angenommen ich wäre älter..." Den Rest konnte er sich ja auch selbst zusammenreimen, er war ja nicht blöd.

Alina
"Was du nicht sagst. Aber man hat nun mal immer so einen Typen auf der Arbeit, der einem den Tag versaut. Das kann der Chef sein oder auch der Typ, der dir den ganzen Tag gegenüber sitzt und dem du erst recht nicht ausweichen kannst. Arbeit ist eine Hierarchie." Ich schob Casper etwas zur Seite, um selbst einer großen Pfütze auszuweichen. meine Schuhe waren nämlich nicht besonders wasserfest ... eigentlich überhaupt nicht.

Jordan
"Du möchtest es wieder ansprechen?" Ich zögerte, gab aber schnell wieder auf und vollendete ihren Satz: "Angenommen du wärst älter, würde ich dann mit dir zusammen sein wollen? ... Ich weiß es nicht. Aber mittlerweile interessiert mich dein Alter nicht mehr."

Katherine
Ich blieb weiterhin ernst. "Okay, mein Alter interessiert dich nicht sondern..." Ich dachte kurz nach und seufzte. "Ich geb auf, ich sollte mich wohl einfach damit abfinden, dass du nie Gefühle für mich haben wirst und nicht alles versuchen, damit du vielleicht welche entwickeln könntest. Gleiche Pole stoßen sich ab."

Casper
"Naja, so schnell werde ich keine Arbeit mehr finden, zumindest keine gute. Wahrscheinlich bin ich dann ein Straßenfeger oder ein Müllwagenfahrer."

Jordan
Über ihren letzten Satz musste ich erst nochmal nachdenken, bevor mir klar wurde, was sie meinte. Zurück zu ihrem Monolog von davor. "Du gibst dir wirklich solche Mühe? Du bist mir ja eine. Wie drücke ich es am besten aus? Ich sag mal so, dass ich nicht uninteressiert an dir bin. Du bist schon außergewöhnlich und ich möchte behaupten, dass ich dich mittlerweile mag. Es ist nur so ..." Mir fehlten die Worte. Mit einer banalen Ergänzung vollendete ich einfach meinen Satz. "Ich wäre ein grausiger Partner."

Alina
"Sag doch sowas nicht. Du wirst auch schon was ordentliches finden. Ich werde dich zumindest auf allen Wegen unterstützen. Versprochen."

Casper
Ich grinste. "Wirst du mich immernoch küssen und zu dir in die Wohnung lassen, wenn ich nach verrotteten Biomüll stinke?"

Katherine
"Warum solltest du so grausam sein? Bis jetzt ist mir nichts grausames an dir aufgefallen, du bist toll so wie du bist, mit allen kleinen Fehlerchen und Macken. Wir werden jetzt sowieso eine lange Zeit zusammen verbringen müssen, das heißt ich müsste dich so oder so ertragen. Aber... Es ist toll in deiner Nähe. Ich hab dich schrecklich vermisst in den 3 Wochen als du weg warst und hatte schreckliche Angst um dich nach dem Autounfall, den ich übrigens verursacht habe. Ich bin eigentlich eine grausame Partnerin. Weil ich einen Hang dazu habe, immer alles zu verbocken und mich in Gefahr zu bringen aber trotzdem hältst du es noch mit mir aus. Ich liebe dich einfach."

Alina
Ich überlegte kurz, bevor ich ihm antwortete. "Hmm ... Ich würde dich reinlassen, ja, aber erst küssen, wenn du ein Bad genommen hättest. Ich küsse nämlich keine Streuner. Ach! Bevor ich es vergesse, nein, du es vergisst: Wer pflegt denn gerade deine Fusselbürste? Wenn du dauernd bei mir rumhängst, empfindet dein Haustier vielleicht noch Eifersucht mir gegenüber."

Jordan
Innerlich wurde ich weich, als sie das zu mir sagte. Scheinbar hatte sie nun doch meine Gefühle aus der verstaubten Kiste in meinem Herzen geholt und einmal ausgekippt. Mit ihren Worten, vor allem aber mit ihren letzten, wühlte sie in dem wirren Haufen rum. "Was soll ich jetzt dazu sagen? Meine Gedanken überschlagen sich gerade wegen dir. Du machst es mir nicht einfache eine Entscheidung zu treffen."

Katherine
"Die Liebe ist auch nicht einfach aber..." Ich machte eine schweifende Handbewegung und deutete damit auf die gesamte Umgebung um uns herum. "Das alles hier, diese Hetzjagden, die Angst, das Flüchten oder die Ruhezeiten in den Parks, das würde viel schöner werden, zusammen." Ich sah ihn wieder in die Augen und wandte meinen Blick nicht ab.

Casper
"Eigentlich bin ich als Streuner geboren." meinte ich neckend und ließ meine Hand von ihrer Schulter zur Taille wandern. "Ich glaube meine Fusselbürste hasst mich, die pflegt nämlich niemand."

Jordan
Sie wollte mehr, als nur einen Partner in mir sehen, das war mir nun schon lang genug bewusst gewesen. Ich hatte nie ernsthaft darüber nachgedacht, doch nun musste ich eine endgültige Entscheidung treffen. Es konnte schließlich nicht ewig hin und her gehen. Ihr Blick machte mich noch mehr nervös, weshalb ich nachgab und meinen senkte. "Wer nicht wagt, dem nichts gelingt."

Alina
"Jetzt habe ich dich aber gefunden und mit nach Hause genommen." Ich lief dichter bei ihm und wechselte die Hand, die den Schirm hielt. "Dann musst du dir aber was ganz gutes einfallen lassen, damit sie dir wieder verzeiht. Wir können dann nachher auch zu dir, wenn es dir nichts ausmacht."

Casper
"Ja wir können gerne zu mir, es sieht nur ziemlich chaotisch aus dort, aber egal. Ich räum dann einfach auf."

Katherine
Ich wusste nicht ob ich nun glücklich sein sollte oder nicht, eher nicht. Traurig sah ich ihn an. "Das klingt aber total gezwungen, ich möchte dich zu nichts zwingen." Ich sah ihn weiter an. "Ich möchte, dass du mir jetzt in die Augen siehst und wirklich ganz ehrlich sagst, was du für mich empfindest, damit ich dich entweder küssen kann oder naja... über das oder habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."