Kampf zwischen Gut und Böse

Alina
"Glaub mir, egal wie es bei dir im Moment in der Wohnung aussieht, mein Schreibtisch ist schlimmer. Ich bin immer so wenig im Büro gewesen, dass ich nie Zeit hatte, den mal aufzuräumen. Aber jetzt habe ich die Chance dazu. Mal schauen, was ich alles wiederfinden werde."

Jordan
Ich nahm meinen Mut zusammen und sah ihr wieder in die Augen. Meine Miene war ernst und auch das, was ich nun sagte, war ernst gemeint. "Nichts ist gezwungen. Du bist mir über die Zeit nun wirklich ans Herz gewachsen und ich möchte nicht mal daran denken, dass du mir wieder flöten gehen könntest. Blei einfach bei mir, denn ich mag dich sehr. Wenn nicht sogar auch Liebe dabei ist, was ich jedoch selbst noch nicht so genau weiß."

Casper
"Das scheint dann ja richtig lustig zu werden." Wir erreichten die U-Bahn Station und fuhren die Rolltreppe nach unten.

Katherine
Ich lächelte. "Okay, auch wenn du dir deiner Gefühle noch nicht sicher bist, kann ich dich dann trotzdem küssen? nur für zwei Sekunden... oder fünf."

Alina
Ich zog den schirm zu und schüttelte etwas den Regen davon ab. "Hm, wahrscheinlich." Am Ende der Rolltreppe mussten wir noch einen scheinbar endlosen Gang entlang und nochmals eine Treppe nach unten nehmen, bevor wir am Gleis ankamen. An der Zeittafel stand, dass wir noch zwei Minuten warten müssten, bevor die nächst richtige Bahn käme. "Da sind wir ja pünktlich", meinte ich zu dieser Nachricht.

Jordan
"Gerne doch." ich rutschte an sie heran und kam mit dem Gesicht näher an ihres. Meine Entscheidung war gefallen und ich würde mein Bestes versuchen, dieser auch gerecht zu werden.

Casper
"Na immerhin einmal, kommen wir rechtzeitig." Ich zog eine Grimasse und setzte mich auf eine Bank vor unserem Gleiß.

Katherine
Ich lächelte und küsste ihn dann zärtlich, natürlich zog ich den Kuss noch etwas in die Länge, löste mich dann aber von ihm, immerhin wollte ich ihn nicht gleich überfordern.

Alina
"Jetzt ist es auch egal. Außerdem, wären wir noch angestellt, dann kämen wir jetzt schon fast neun Stunden zu spät." Ich stellte mich vor ihn und tippte mit der Schirmspitze auf sein rechtes Knie. "Das wird schon. Wir müssen ja nur das Büro leer räumen. Aber den Chef werden wir wahrscheinlich doch sehen müssen, denn wir müssen unsere Kündigung abholen. Ausweise müssen wir auch noch abgeben. Das könnte vielleicht doch etwas länger dauern."

Jordan
War der letzte Kuss noch unfreiwillig gewesen und im falschen Moment gesetzt worden, so konnte dieser hier nicht perfekter sitzen. Katherine war sichtbar glücklich und ich ... Glücksgefühle waren da. Ich zog mich wieder zurück und lächelte zufrieden. War das der Weg zur Besserung?

Casper
"Nicht zu vergessen." Ich zog mein Handy aus der Hosentasche. "Unsere coolen High-Tech Handys und die Waffen. Das muss alles weg."

Katherine
Ich ließ mich nach hinten ins Gras sinken, die Hände hinter dem Kopf. Dann sah ich in den Himmel. Das war einfach nur toll gewesen. *Matrose wird sprachlos sein.* Ihn würde ich nämlich auf jeden Fall später noch anrufen.

Alina
Ich zog einen Schmollmund und betrachtete sein Handy. "Ich werde dieses Wunder der Technik vermissen." Ich atmete beschwert auf und warf nochmal einen kurzen Blick auf die Zeittafel. Jetzt war es nur noch eine Minute, bis die Bahn käme. "Die Waffen kann ich noch entschädigen, doch das Handy nur ungern. Ein gewöhnliches Smartphone ist mir zu schlicht."

Casper
Ich grinste. "Ich kann dir dafür ja so eine fette, pinke Handyhülle kaufen mit ganz vielen Kätzchen und Schleifen drauf, dann ist das nicht mehr so schlicht." Auch ich betrachtete mein Handy noch einmal und steckte es dann wieder weg. "Du wirst dich wohl damit abfinden müssen Süße."

Aina
"Weiß ich doch." Gespielt beleidigt stützte ich die Hände auf die Hüfte. "Als ob pink meine Farbe wäre. Und wer trägt  bitteschön heute noch Schleifen? Das ist doch sowas von altmodisch und typisch Mädchenklischee. Ich gehöre ganz sicher nicht dazu, Freundchen." Hinter mir rollte unsere Bahn ein und kam laut quietschend zum Stehen. Die Türen schoben sich auf und eine breite Masse an Menschen quoll aus dem engen Durchgang. Wir stiegen nach der Flut aus Menschen ein und setzten uns mit den Gesichtern zum Durchgang auf eine lang durchgezogene Bank.

Casper
"Das war ja auch nur ein Scherz." Ich gab ihr einen kurzen Kuss. Die Bahn fuhr los und jetzt hieß es wieder warten. "Ich frage mich was Killer und Katherine gerade machen, falls sie wirklich lebt."

Alina
Ich nickte und zog eine nachdenkliche Mine auf. "Man hat zumindest nichts mehr von ihnen gehört oder zumindest nur wir, da wir bis eben noch mehr als den halben Tag verschlafen haben. Gute Frage aber. Ich habe so noch nicht darüber nachgedacht, aber jetzt wo du es sagst. Ich denke, dass sie sich im Moment irgendwo verstecken und abwarten werden, bis es wieder ruhiger geworden ist."

Casper
"Ja, da könntest du Recht haben. Glaubst du, dass der Chef weiter nach ihnen suchen lassen wird? Er könnte ja auch einfach aufgeben." Die U-Bahn war gerammelt voll und überall standen Leute herum, ich hasste das.

Alina
"Möglich wäre es zumindest. Eigentlich kann ich mir das sogar ganz gut vorstellen, aber ob unser Quartier noch dafür zuständig sein wird", ich zögerte und schüttelte mit dem Kopf. "Das wird ein anderes bei Oklahoma übernehmen. Mit Sicherheit kann ich das sagen. Wo wir sie verloren hatten lag schon außerhalb unserer Landesgrenzen. Wir sind - waren - im Innendienst tätig und Oklahoma zählt da nicht mehr dazu."

Casper
"Ja kann sein, so genau kenne ich mich damit aber gar nicht aus, lange war ich ja kein Agent, leider." Alina hatte Recht, die Quartiere waren überall auf der ganzen Welt verteilt, aber unser Problem war es ja sowieso nicht mehr. Ob das nun Glück war oder nicht, darüber ließ sich streiten, immerhin hatten wir unseren Job verloren.

Alina
Die Bahn hielt erneut an und die Türen öffneten sich. Fahrgäste stiegen aus und neue ein, der Platz wurde aber nicht mehr. Wir hatten noch Glück gehabt hier sitzen zu können. Aber die Menschenmasse war auch nicht gerade unbegründet. Es war später Nachmittag und viele, die arbeiteten, hatten nun Schichtende und wollten nach Hause. In New York war es eh besser, wenn man mit der U-Bahn fuhr, da die Straßen auch schon ziemlich voll waren. "Noch drei Haltestellen und dann müssen wir raus."

Casper
"Zum Glück, hier wird es immer voller." Mein Handy vibrierte, ich bekam eine Nachricht, sie war von einem alten Freund, der mal wieder Geldschulden hatte und jetzt in ziemlichen Schwierigkeiten steckte, er war im Park und ich sollte so schnell wie möglich vorbeikommen. Der Park war nicht weit vom Organisationsgebäude entfernt. "Ich muss vorher noch wo hin, aber du brauchst ja sowieso länger."

Alina
Fragend blickte ich erst ihm ins Gesicht, wechselte dann auf das Handy in seiner Hand und wieder zurück. Ich legte meinen Kopf etwas schief. "Ist es was dringendes? Aber okay, davon habe ich wahrscheinlich eh keine Ahnung. Dann geh du und ich werde in der Zeit meinen Saustall ausmisten."

Casper
"Scheint dringend zu sein, ich weiß aber selbst nicht genau, was los ist." Wir kamen an unserem Zielort an und stiegen aus, dann fuhren wir die Rolltreppen wieder nach oben, der Regen hatte nachgelassen. Ich drückte Alina meine Waffe, das Handy und den Ausweis in die Hand. "Falls es doch etwas länger dauert. Aber ich versuche, dich nicht alleine mit dem Chef zu lassen." Ich gab ihr einen etwas längeren, zärtlichen Kuss und machte mich dann auf, in Richtung Park.

Alina
Ich erwiderte seine Liebe und gab ihm noch eine Abschiedsformel mit: "Pass auf dich auf." Ich sah ihm noch kurz nach, bevor ich mich dem riesigen Gebäude hinter mir stellte. Mit gesammelten Mut und wilder Entschlossenheit ging ich aufrechter Haltung durch den Eingang. Im Eingangsbereich war niemand, was für mich schon mal gut war. Ich bog in den rechten Gang ein und ging straffen Schrittes diesen bis zum Ende entlang. Im hinteren Abteil befanden sich nämlich einige der zahlreichen Büros der Angestellten. Darunter auch meins.

Casper
Es dauerte nur 2 Minuten und ich erreichte den Park und den vorher ausgemachten Treffpunkt, mein Kumpel begrüßte mich mit einer lässigen Umarmung. "Was gibts?" Fragte ich ihn dann, um gleich auf den Punkt zu kommen. "Um wie viel Geld geht es denn und wer ist hinter dir her?" Der Kumpel, der übrigens Caleb hieß sah sich kurz nervös um, ehe er mir antwortete. "Juliens Handlanger, die wollen das Geld noch heute oder killen mich, es geht um 10 Riesen." Mir klappte der Mund auf und ich sah ihn entsetzt an. "10000?! Sag mal hast du sie noch alle, wie zum Teufel soll ich dir da helfen?" - "Na ich dachte, du als Agent." Ich verdrehte die Augen. "Ich wurde gefeuert. Alter so viel Geld habe ich auch nicht."

Alina
Wie mich die Blicke der Leute dort nachverfolgten, war mir unangenehm. Ich fühlte mich wie angeprangert. Scheinbar war es kein Geheimnis gewesen, dass wir es verbockt hatten, trotz dessen, dass wir so viele Chancen gehabt hatten. Wir waren eine Schande für das Quartier und hatten den makellosen Ruf in Stücke zerrissen. Damit war die Verpöhnung wohl begründet. Ich nahm meine Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die Tür zu meinem Büro auf. Man merkte sofort, dass ich kaum hier gewesen war. Die Luft stand, die Fenster waren durch Jalousien verdunkelt und die Pflanze in der Ecke war verdorrt. "Großartig", murmelte ich und ließ zuerst das Licht in den 10 Quadratmeter großen Raum rein.

Casper
Mein Kumpel hielt mir eine minutenlange Rede über Freundschaft und das man sich immer gegenseitig aus der Patsche helfen sollte, außerdem erinnerte er mich an frühere Zeiten, er hatte mir schon oft geholfen, war sogar einmal für mich in den Knast gewandert, um mich zu schützen. "Ich würde dir ja gerne helfen aber, wie den? Man ich hab die Kohle nicht." - "Klau sie dir doch einfach, überfall ne Bank wie früher." - "Die Zeiten sind vorbei, ich bin hier grade wirklich dabei, mir etwas aufzubauen." Plötzlich kamen zwei große, bemuskelte Typen den Weg entlang und wurden schneller, als sie uns sahen, von der anderen Seite, kamen ebenfalls zwei. Ein riesen Streit entstand und am Ende prügelten wir uns alle, doch dank meiner Ausbildung, schaffte ich es die Typen K.O. zu schlagen. "Okay man, ich lass mir was einfallen, aber jetzt hau erst mal ab." Caleb nickte und rannte weg. Ich sah mir die Leute noch einmal an und schnappte mir das Handy von einen, dann machte ich mich auf den Weg zurück zur Organisation. Ich wusste ja schon, dass ich dort angestarrt werden würde, aber jetzt wurde ich noch mehr angestarrt. Ich hatte auch Blessuren vom Kampf davongetragen. Mein Shirt war zerissen, meine Lippe angeschwollen und blutig und mein Auge blau. Ich ignorierte die Blicke einfach und ging zu Alinas Büro, ich würde einfach so tun, als ob nichts wäre. "Bin wieder da, brauchst du noch Hilfe?"

Alina
Fenster wurden geöffnet, Müll weggeworfen und der Mülleimer sechsmal geleert. Damit war alles, was ich gewiss nie mehr brauchen würde auf nimmer wiedersehen aus meinem Leben verschwunden. Zwischendurch war eine Kollegin, die ich gut kannte, vorbei gekommen und hatte mir Pappkisten und Staubtücher gebracht. "Das wirst du brauchen", hatte sie mir versichert. Und natürlich waren sie von großer Bedeutung, denn die dicke Staubschicht in den Regalen machte sich nicht von alleine weg. Ich war gerade dabei die erste Kiste zu füllen, als Casper reinkam. Als ich ihn sah, fiel ich aus allen Wolken und ging auf ihn zu. "Willst du mich eigentlich verarschen? Was hast du getan?" Ich nahm sein Gesicht vorsichtig in die Hände und begutachtete die Misshandlungen.

Casper
"Ich habe nur einen alten Freund getroffen, ist etwas ausgeartet." Ich nahm ihre Hände aus meinen Gesicht und sah mich dann im Büro um. "Sieht ja gar nicht so schlimm aus wenn du mich fragst." Ich teilte mir mit anderen ein Büro, weshalb ich nur meinen Schreibtisch aufräumen musste, eine Sache von 10 Sekunden.

Alina
Ich lachte empört auf. "Etwas ausgeartet? So sieht mir das aber nicht aus. Hast du dich mal angesehen? Nimm es mir bitte nicht übel, aber du siehst gerade furchtbar aus." Er wollte mir doch dazu eh nicht zuhören. Ich beließ es dabei und tat einfach nichts mehr. Ich folgte seinem Themenwechsel. "Du hast das Größte schon verpasst. Hättest mal sehen müssen, wie es vorher hier aussah. Das Meiste habe ich weggeworfen und nur noch das Wichtigste steht im Regal, was ich wohlbemerkt noch einpacken muss."