Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
"Naja, du warst die meiste Zeit über eigentlich mehr tot. Die Ärzte davon zu überzeugen, dass du eigentlich noch am Leben bist, obwohl du weder Herzschlag noch Atmung hattest, war verdammt schwer. Hätte ich das nicht geschafft würdest du jetzt in der Rechtsmedizin liegen." Ich schwieg und sah bedrückt zum Boden. "Ich hatte solche Angst um euch beide."

Katherine
Die ganzen Informationen verursachten nur noch mehr Kopfschmerzen, aber meine Erinnerung kam wieder. "Können wir Jordan besuchen? Ich muss ihn unbedingt sehen." Denn außer den Kopfschmerzen ging es mir eigentlich ziemlich gut.

Charly
"Du siehst mir aber nicht so aus, als könntest du schon wieder auf die Welt losgelassen werden." Ich war besorgt, aber konnte auch Katherine sehr gut verstehen. Ich konnte mich sogar so sehr in ihre Position versetzen, dass ich aufstand um den Arzt wieder zu holen. "Ich möchte nur noch Bescheid geben. Hältst du den kurzen Moment noch aus?" Musste sie, denn ich verschwand auch ohne Antwort und kam mit demselben Arzt wieder. Er gestattete Katherine den Freigang in Begleitung, da ihre Werte akzeptabel waren.

Katherine
"Danke." Ich stand auf und streckte mich, dann ging ich kurz ins Bad um mich in den Spiegel zu sehen, das hätte ich lieber nicht machen sollen. "Ich sehe ja echt beschissen aus." Aber das konnte jetzt alles warten, wir verließen das Zimmer und gingen den Gang entlang. "Weißt du wo genau Jordan ist?"

Charly
"Ja, klar." Ich ging dicht bei ihr um schnell eingreifen zu können, sollte es Katherine ganz plötzlich wieder schlechter gehen. "Ich war die gesamte Zeit über hier geblieben, um bloß nichts zu verpassen. Mittlerweile kenne ich mich hier bestens aus." Ich wusste zudem auch nicht, was ich sonst hätte tun können. So war ich lieber über die Nacht im Krankenhaus geblieben. "Wir müssen nur zwei Ebenen runter, also nehmen wir den Fahrstuhl."

Katherine
"Ich bin ja nicht blöd." Wir gingen zum Fahrstuhl und fuhren nach unten. Wie konnte ich nur so lange geschlafen haben? "Und darf man ihn denn besuchen?"

Charly
"Also ich konnte mich da so durchmogeln. Es ist kritisch, aber ich hatte mich einfach als Familienangehörige ausgegeben und da konnten sie ein Auge zudrücken, auch wenn die mir nicht ganz glauben wollten." Ich legte meinen Zeigefinger auf die Lippen. und flüsterte: "Aber psst! Das bleibt ein Geheimnis." Wir kamen beim Fahrstuhl an und konnten sogar gleich rein, da er im Moment aufging und Besucher rauskamen.

Katherine
"Okay, dann bin ich einfach wieder seine Nichte, dann lassen die mich sicher auch rein." Ich lächelte schwach. "Wie steht es um ihn eigentlich?"

Charly
Ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Ich würde dir jetzt sagen, dass er zumindest noch lebt, aber die betreuenden Ärzte sagen da etwas anderes. Sie wissen die Lage nicht ganz einzuschätzen, da es dauernd mit ihm ein Auf und Ab ist." Mir stieg eine kleine Träne auf. "Sie können nicht mal sagen, wie lange das noch so gut weitergehen wird."

Katherine
"Und das ist alles meine Schuld, er konnte nicht einmal zur Beerdigung seiner Mutter gehen." Wir liefen wieder einen Gang entlang. Irgendwie sah alles gleich aus. "Ist er schon im Koma?"

Charly
Ich wischte mir die Träne aus dem Augenwinkel und nickte. "Hmh. Ja, ist er. Das ging alles so schnell." Ich seufzte und bog nach links in einen weiteren Gang ein. Eine automatische Glastür öffnete sich und wir betraten die Intensivstation. "Sofort nach der OP; muss wohl etwas schief gegangen sein. Aber ich will nicht lügen müssen, denn mehr weiß ich auch nicht. Ärztliche Schweigepflicht und so."

Katherine
"Diese dumm Shweigepflicht. Manchmal ist sie wirklich hilfreich, aber oft halt eben nicht." Wir liefen weiter und ich fühlte mich von allen Leuten begafft. Ich musste unbedingt duschen und Charly um neue Kleidung bitten. "Wohin denn jetzt?"

Charly
"Ganz einfach. Da hinten geht es nur nach rechts ab, also müssen wir noch um die Ecke und da ist dann auch gleich das Zimmer. Die vierte Tür auf der rechten Wandseite. Die Zimmernummer konnte ich mir nicht merken, die war viel zu lang für mein miserables Gedächtnis, also halt so." Ich war eh mehr so der optische Typ. Denken lag mir nicht und das mochte zwar total klischeehaft sein, aber richtig lernfähig war ich nun mal wirklich nicht. gemeinsam ginge wir um die letzte Ecke und betraten das Zimmer, in welchem Jordan lag. "Man sagt, Leute die im Koma liegen bekommen trotzdem noch alles um sich herum mit. Sie können nur nicht darauf reagieren", flüsterte ich völlig unbewusst.

Katherine
"Also ich hab zumindest nichts mitbekommen. Aber ich lag auch nicht im Koma." Ich trat an sein Bett und nahm Jordans Hand. Er sah wirklich schlecht aus, so schwach. Gar nicht mehr wie der Beschützer. Ich streichelte über seine Hand und lächelte mit Tränen in den Augen. "Hey Jordan. Ich bin hier hörst du? Mir geht es gut, du musst jetzt auch ganz schnell wieder gesund werden, du weißt doch wie ich Krankenhäuser hasse." Es war schon irgendwie komisch mit ihm zu reden, schließlich reagierte er kein bisschen darauf, nichteinmal ein Zucken mit der Augenbraue, er sah auch tot aus. "Es tut mir so Leid. Was passiert ist, ist alles meine Schuld." Ich küsste ihn auf die Wange. "Ich liebe dich, bitte geb nicht auf."

Charly
Das war so rührend, dass mir gleich wieder eine Träne hochkam. Aber dieses mal so eine fette Krokodilsträne, wie sie sonst nur Kinder "produzierten". "Es ist nicht nur deine alleinige Schuld, Katherine. Wir alle tragen unser kleines Päckchen mit uns."

Katherine
"Aber nur wegen mir wurde er verletzt. Logan war hinter mir her. Ich hätte Jordans Entscheidung einfach akzeptieren sollen und mich von ihm fernhalten müssen. Wir waren noch nicht einmal wirklich Partner da hat er mir diesen Rat schon gegeben. Ich hätte auf ihn hören sollen. Ich bin eben wirklich nur ein dummes Kind."

Charly
"Ich glaube, für die Unwissenden ihr im Raum wirst du das wohl etwas genauer schildern müssen, wenn es dir nichts ausmacht. Ihr ward mal einfach nur Partner gewesen? Wie kann ich mir das vorstellen? Als wenn ihr Kollegen gewesen seid oder wie genau?" Wenn sie schon damit anfing, könnte sie sich doch auch noch aussprechen. Eigentlich. In der jetzigen Situation sah das nur anders aus und ich könnte Distanzierung ihrer Seitz verstehen.

Katherine
Ich nahm mir einen Stuhl und zog ihn an den Rand des Bettes. "Also... Wir haben beide für die W.O.C.C.B. gearbeitet. Die Organisation der ganzen... Bösen, besser kann ich das nicht erklären. Naja ich hatte mich verletzt, weil ich die jüngste Agentin war und soloarbeiten gemacht habe. Nach der Verletzung sollte ich einen Partner bekommen. Das war Jordan. Anfangs war er gar nicht davon begeistert, weswegen ich ihn überredet habe. Reden kann ich nämlich gut."

Charly
"Lange Reden stecken im Blut einer Frau, auch wenn nicht alle so gesprächig sind. Es gibt sogar Männer, die wie alte Waschweiber tratschen können. Aber ich schweife vom Thema ab, entschuldige. Also ihr wurdet also mehr unfreiwillig zu Partnern gemacht, weil deine Sicherheit auf dem Spiel stand. Alles klar soweit und wie ging es weiter?" Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und hörte Katherine interessiert zu. Gesessen hatte ich stundenlang, da wollte ich im Moment lieber etwas stehen.

Katherine
"Naja wir haben uns dazu entschlossen, dann dich zusammen zu arbeiten. Unser erster Auftrag ist aber schon in die Hose gegangen, naja und dann mussten wir abhauen und sind.... ich glaube... ich hab keine Ahnung wohin wir zuerst gefahren sind, eigentlich schon durch halb Amerika." Ich zuckte mit den Schultern. "Zwischendurch haben wir uns so heftig gestritten, dass ich abgehauen bin, doch ich bin jedes Mal wieder zurück gekommen. Naja und dann haben wir gemerkt, was wir füreinander empfinden und sind zusammen gekommen. Ende der Liebesgeschichte."

Charly
Ich legte den Kopf schief. "Ach ja? Andere lernen sich ja eigentlich beim ersten oder zweiten Date lieben und ihr, indem ihr gemeinsam auf Streife geht und Mordaufträge ausübt. Das ist mal außergewöhnlich hoch zehn, aber wirklich süß." Ich seufzte. "Ich hätte auch gerne so viel Glück wie du. Ich warte noch auf den Mann meiner Träume und langsam wird es auch Zeit, denn mit steigendem Alter wird das immer schwieriger." So viele Männer ich schon getroffen hatte, aber es war noch nicht der richtiger unter ihnen gewesen. Ich wartete sehnsüchtig darauf, doch meine Natur machte mir da immer wieder gerne einen Strich durch die Rechnung.

//wollte nur mal Bescheid sagen dass ich bis montag immer abends nicht mehr on bin, da ich abschlussprüfungen schreibe und mich auf diese vorbereiten muss. vormittag oder mittag finde ich aber bestimmt mal zeit zum schreiben. lg ^^

// Ist kein Problem. ich wünsche dir viel Erfolg

Katherine
Ich lächelte. "Naja so viel Glück habe ich auch nicht, aber ich kann leider nichts gegen meine Gefühle machen. Ich hätte mich ja auch in jemanden verlieben können, der normal ist. Dann hätte ich vielleicht ein normales Leben führen können. Ein leben ohne Angst und ständigem Wechseln des Wohnortes. Du siehst ja wie schnell etwas passieren kann, obwohl das meine Schuld war... Vielleicht sollte ich mich einfach meinem Vater stellen, dann sind die Probleme erledigt."

Charly
"Aber ich dachte, dein Vater möchte dich aus den Weg räumen. Soll das heißen, dass du dich ihm stellen möchtest, obwohl das eventuell deinen Tod bedeuten könnte?" Ich schüttelte ohne Verständnis für den Einfall den Kopf. "Das würde doch nur mehr Leid zufügen. Aber verübeln kann ich es dir nicht. Das, was ich bis jetzt in diesem kurzen Zeitraum mit euch erlebt habe, hätte ich so in meinem ganzen Leben nie zusammenbekommen. Das war unglaublich viel und anstrengend noch dazu. Ich könnte deine Entscheidung zumindest im Ansatz nachvollziehen."