Kampf zwischen Gut und Böse

Alina
"Ach", ich winkte ab, "das brauchst du nicht. Katherine kann ihre Sauerei schließlich selbst wegmachen. Aber soll ich dir beim Abwasch helfen?" Ich trat an seine Seite und nahm ihm die Schüssel ab. "Du musstest bis hier her lange Auto fahren. Geh und ruh dich für heute aus. Ich mache das."

Casper
Ich lächelte. "Okay, danke." Ich küsste sie und ging dann ins Schlafzimmer, dort zog ich meine Sachen bis auf die Boxershorts aus und legte mich ins Bett. Ich brauchte nicht lange um einzuschlafen.

Alina
Der Abwasch hatte keine Eile, weshalb ich ihn auch ganz in Ruhe machte. Als alles abgetrocknet und zurück an seinem Platz war, folgte ich Casper ins Schlafzimmer. Leise zog ich mich aus und schlüpfte dann neben ihm unter die Decke. Nach diesem langen Tag hatte sich jeder seinen Schlaf verdient.

Katherine
Ich war wohl die Erste die am nächsten Tag aufwachte. Ich ging zu aller Erst ins Bad. Meine Augen waren rot und man sah, dass ich die halbe Nacht lang geweint hatte, das versuchte ich so gut wie möglich zu überschminken. Es gelang mir auch ungefähr. Ich zog eine Jeans, ein weißes Top und eine Lederjacke an und verließ die Wohnung. Ich brauchte jetzt einfach mal wieder frische Luft, allein.

Alina
Zuletzt ins Bett gegangen und zuerst aufgestanden. So ging ich noch im Halbschlaf zum Bad, da ich für kleine Mädchen musste. Dort war der Gestank nur noch nicht ganz abgezogen und arschkalt war es nun auch, da das Fenster die ganze Nacht über offen gewesen war. Nun hatte ich die Wahl: Entweder ich würde es anhalten, was aber nicht gesund war, oder musste mich damit abfinden und die Luft anhalten. Ich entschied mich für letzteres.

Charly
Ich hatte keine Ahnung wann ich eingeschlafen war, als ich am nächsten Morgen in meinem Bett total verwuschelt aufwachte. Mit einem halben Vogelnest im Haar stand ich auf und gerade als ich mein Zimmer verließ, ging die Wohnungstür zu. Von der Größe der Gestalt her war es wohl Katherine gewesen. Doch um dafür höheres Interesse zu zeigen war ich noch zu müde an diesem Morgen und suchte zuerst das Bad auf.

// Sorry war kurz im Reiterladen. Musste mich für die Turniersaison eindecken

Katherine
Ich schlenderte durch die Straßen und machte mir weiter Gedanken über Jordan und wie ich ihm helfen konnte, da kam mir eine Idee. Ich rief mir ein Taxi an und wartete bis es kam, dann stieg ich ein. "Zum Krankenhaus." Teilte ich dem Fahrer mit.

// Ist überhaupt kein Problem

Charly
Katherine war noch nicht wieder da, als ich das Bad verlassen hatte. Ganz leise lugte ich ins Zimmer von Jordan. Er schlief noch wie ein Stein. Das musste ich schon sagen: Wenn der Kerl schlief, egal wie stressig es auch gewesen sein mag, dann schlief der auch. Aber normal war sein sonstiges Verhalten zur Zeit nicht. Ich hatte schon darüber nachgedacht, ob es vielleicht die Medikamente waren, die er nehmen musste, aber dann war mir aber auch aufgefallen, dass es noch vor diesen begonnen hatte. Ich war immer noch der Meinung, dass er die Reha machen sollte. Leise schlich ich zurück in mein eigenes Zimmer und zog mich um.

Katherine
Ich kam am Krankenhaus an, zahlte und stieg dann aus. Leider hatte ich kein Geld mehr, also würde ich wohl zurück laufen müssen. Ich ging unten an die Rezeption und lächelte freundlich. Ich nannte Jordans Namen und verlangte nach der zuständigen Ärztin. Die Schwester sagte mir ich sollte kurz warten, sie würde sehen was sich machen ließe. Ich nickte dankbar und setzte mich mit einem Kaffeebecher in der Hand hin.

Alina
Nach meinem Badbesuch, der durch das Umfeld gegeben kurz war bzw. schnell von dannen ging, schlich ich zurück ins Schlafzimmer. Dass Casper noch immer schlief, passte mir nicht so recht. Schließlich mussten wir noch einmal einen Plan entwickeln, um Katherine von unserem Vorhaben zu überzeugen. Ich stieg deshalb aufs Bett und stellte mich über Casper. "Aufstehen", sagte ich und ließ ich mich einfach auf ihn plumpsen.

Ärztin
Man rief mich gerade, als ich eine Patientin höheren Alters behandelte. Ich musste diese Person erst einmal warten lassen, da mein Termin höhere Priorität hatte. Danach hatte ich Zeit, musste aber meine Frühstückspause dafür opfern. Ein wenig gestresst ging ich zügig zum Wartebereich und stellte mich in den Türrahmen. Einen Nachnamen hatte man mir nicht genannt, weshalb ich den Namen des Patienten rief: "Jordan Terence." Kam mir bekannt vor. War der nicht erst vor paar Tagen bei mir gewesen?

Katherine
Ich sah mich um als ich Jordans Namen hörte und erblickte eine Ärztin, sie war wohl für ihn zuständig gewesen. Ich machte mir nicht die Mühe zu lächeln, schließlich war ich auch total müde und überfordert mit der ganzen Situation. "Hallo." Nun setzte ich doch ein kleines, schwaches Lächeln auf. "Hätten Sie kurz Zeit?"

Casper
"Aua. Ich war schon vorher wach." Meinte ich und fing an zu lachen. "Ich glaub du hast mir ne Rippe gebrochen." Ich nahm ihre Handgelenke und drehte den Spieß um.

Ärztin
"Morgen", grüßte ich knapp und lächelte ebenfalls. "Wenn mir die Schwester nicht gesagt hätte, dass es dringend sei, hätte ich sie wohl nicht gehabt. Meine Pause geht dafür drauf. Wenn Sie mir bitte folgen würden." Ich kehrte mich zum Gang und ging voran zu meinem Behandlungszimmer. Angekommen, öffnete ich der Dame die Tür und sagte: "Bitte setzten Sie sich doch. Wie kann ich helfen?"

Alina
"Dann hättest du aber auch ruhig aufstehen können. Ehrlich mal." Erst nicht aufstehen wollen, aber dann für solche Späße doch die Mühe machen. "Du bist unmöglich." Ein breites Grinsen machte sich bei mir im Gesicht breit.

´Katherine
"Wie Sie sicher schon wissen geht es um Jordan." Ich setzte mich auf den Stuhl und überlegte nochmal kurz. Würde er das so gut finden, wenn ich mit der Ärztin redete? Er musste es ja nicht erfahren. Ich räusperte mich. "Also... Ich bin seine Freundin und... er ist so anders als sonst. Wenn ich mich nicht irre, dann würde ich sagen, er hat aufgegeben."

Casper
Ich grinste ebenfalls. "Unmöglich und leider stärker als du." Ich beugte mich nach unten und küsste Alina.

Ärztin
Ich suchte die passenden Patientenakten aus dem Container unter meinem Schreibtisch, während sie mir das Problem versuchte zu schildern. "Was meinen Sie mit 'aufgegeben'? Können Sie das genauer beschreiben?" Ich fand die Akte und öffnete diese. Jetzt erinnerte ich mich wieder an ihn. Das war dieser sture Kerl gewesen, den ich ganz weit weg zur Reha schicken wollte.

Alina
Ich erwiderte seinen Kuss, hielt ihn aber nur kurz. "Das mag zwar sein, aber das Köpfchen bin noch immer ich. Muskelkraft ist nicht alles."

Casper
"Ich hab ja dein Köpfchen, das reicht mir." Ich ließ sie los und legte mich wieder auf meine Seite des Bettes. "Warum hast du mich eigentlich aufgeweckt? Das machst du doch sonst nicht."

Katherine
"Naja, er sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Er fühlt sich unnütz und allein. Er weiß einfach nicht, warum er eigentlich noch lebt. Ich habe einfach Angst..." Ich schluckte kurz und atmete noch einmal durch ehe ich weitersprach. "Ich habe Angst, dass er sich irgendwann umbringt und ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann. Ich brauche den alten Jordan wieder."

Alina
"Vielleicht war ich einfach der Meinung, dass du genug geschlafen hast?" Ich setzte mich im Schneidersitz vor ihn und sah ihm in die Augen. "Nein, Spaß. Wird nur heute so sein. Vielleicht. Egal." Ich räusperte mich und versuchte wieder ernster zu wirken. "Gestern beim Gespräch sind wir auf keine Einigung gekommen, was wohl mehr daran liegt, dass wir keine richtigen Vorstellungen davon haben, wie wir Katherines Vater umlegen wollen. Wir brauchen einen Plan."

Ärztin
"Hm." Ich nickte und blätterte zu der Liste der verschriebenen Medikamente vor. "Das ist eigentlich nicht mein Fachgebiet. Damit sollten Sie sich lieber an einen Psychiater wenden, aber so wie es mir scheint, klingt das sehr nach Depressionen. Es kommt leider immer häufiger vor, dass vor allem junge Leute daran leiden und schon mit Anfang 20 einen Burnout haben."

Casper
Ich verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und sah sie an. "Es lag auch daran, dass Katherine ihn gar nicht ein für alle mal ausschalten will. Wir brauchen keinen Plan. wenn sie sowieso nicht mitmacht."

Katherine
Ich fuhr mir durch die Haare. "Okay... Und was kann ich noch tun? Es bringt ja wohl kaum etwas, wenn ich mich an einen Psychiater wende und Jordan bekomme ich dort nicht hin. Er will sich nämlich nicht gerne helfen lassen, da ist er ganz schön stur also... was tun?"

Alina
"Aber alleine können wir das unmöglich schaffen. Also wenn wir wirklich daran festhalten wollen, ihn zu beseitigen, dann braucht es dringend Unterstützung. Ansonsten bleibt uns keine andere Wahl als wie sie durch die ganze USA zu reisen. Ein Leben auf der Flucht, sozusagen." Ich zuckte mit den Schultern. "Das würde nur sehr viel abverlangen."

Ärztin
Ich nickte immer wieder, schrieb beim Zuhören einen Namen auf einen Notizzettel, den ich ihr dann zuschob. "Wir sind wie ein Allround-Krankenhaus. Im Nordflügel finden Sie Ärzte unterschiedlichster Fachbereiche, darunter auch Psychiater. Reden Sie mit Professor Beck, der wird Ihnen helfen können. Ich kann auch dafür sorgen, dass Sie ohne Termin hin können. Er verschreibt auch Medikamente wie Antidepressiva."

Katherine
Ich lächelte. "Danke, ich glaube ich werde diesen Professor Beck gleich mal aufsuchen und mit ihm reden." Ich stand auf und schob meinen Pulli wieder über mein Handgelenk, er war hochgerutscht. "Danke für ihre Hilfe." Ich verließ den Raum und lief zum Nordflügel, dort ging ich zur Rezeption. "Hallo. Ich müsste dringend mit Professor Beck reden. Ist er denn da?"

Casper
"Stimmt, wir sollten uns etwas überlegen. Ich sehe ja, was aus Katherine und Jordan geworden ist. Wir müssen sie unbedingt überzeugen. Egal wie."

Frau vom Tresen
"Guten Tag. Ich schaue gleich mal nach." Ich tippte in die Tastatur des PC und scrollte die Namensliste der anwesenden Ärzte im Haus und deren Terminkalender runter zum Buchstaben B und suchte den Namen Beck. Ich hob meinen Blick gen Frau. "Er ist gerade im Haus, Sie haben Glück. Wenn Sie eine Ebene hoch gehen und dem Gang nach rechts folgen können Sie eigentlich das Zimmer nicht verpassen. Letzte Tür, einfach immer grade drauf zugehen. Ist auch an einer Tafel ausgeschildert."

Alina
"Das ist es ja gerade. Mir fällt nichts weiter ein, sie irgendwie auf den Geschmack zu bringen. Jordan davon zu überzeugen könnte wohl noch einfacher sein als jetzt bei Katherine, aber ohne klare Vorstellungen ..." Ich schüttelte mit dem Kopf. "Das ist voll schwer."

Katherine
"Ja danke. Tschüss." Ich folgte den Anweisungen der Frau und fand den Raum auch gleich. Ich atmete noch einmal durch und klopfte. Jordan würde mich dafür hassen. Aber solange er nicht aggressiv wurde. Ich hatte schon einmal von depressiven Leuten gehört die dann auch schnell wütend und handgreiflich wurden.

Professor Beck
"Ja? Herein", rief ich zur Tür. Ich war gerade noch dabei alte Ordner zu beschriften, paragraphieren und in ein bis unter die Decke reichendes Regal einzuräumen. Ich legte meine Arbeit beiseite und setzte die Lesebrille ab. Durch die Tür trat eine junge Frau. "Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen? Haben Sie einen Termin?" Ich wandte mich meinem Schreibtisch zu und warf einen Blick auf den Kalender. Der heutige Tag startete bei mir eigentlich erst halb zwölf. Also war es wohl keine Patientin. "Kommen Sie ruhig rein. Ich beiße nicht."

Katherine
Ich öffnete die Tür und lächelte schwach. Ich hatte nur noch den Gedanke von einem stinksauren Jordan im Kopf. "Hallo, ich bin Katherine Johnson und habe ein Problem. Naja nicht ich, mein Freund. Er war vor kurzem hier im Krankenhaus und heißt Jordan Terence. Ich weiß nicht ob Sie ihn kennen. Wohl eher nicht." Ich lächelte wieder schüchtern.

Prof. Beck
"Nein, tut mir leid. Der Name kommt mir nicht bekannt vor. Und was kann es für eine Angelegenheit sein, wenn Sie und nicht Ihr Freund zu mir kommen?" Ich sah die Dame fragend an bis mir ein Einfall kam. "Ach, Mensch! Wie unhöflich von mir. Setzen Sie sich doch. Sie müssen nicht dort stehen bleiben. Ich bin außerdem Professor Beck." Ich ging auf die andere Seite meines Schreibtischs und zog einen Lederstuhl ran. "Bitte."

Katherine
"Danke." Ich setzte mich und merkte erst jetzt wie erschöpft ich war. *Reiß dich zusammen, es geht hier um Jordan.* "Also... wie soll ich anfangen. Ich bin allein hier, weil Jordan sich niemals helfen lassen würde, dafür ist er zu stur, er braucht aber dringend Hilfe. Jordan hat... mit seinem Leben abgeschlossen, er sieht keinen Nutzen mehr darin, weiterzuleben. Er hat aufgegeben. Er ist den ganzen Tag traurig und will allein sein, er lässt nicht einmal mich an sich heran. Es könnte auch daran liegen, dass wir aus privaten Gründen ständig weiterziehen müssen in eine andere Stadt, das belastet mich ja auch sehr. Jordan nimmt die ganze Sache noch mehr mit, weil er ständig das Bedürfnis hat, es allen Recht zu machen und mich zu beschützen..." Meine Stimme fing ungewollt an zu zittern. "Ich habe einfach Angst... dass er sich umbringt." So, das war eigentlich alles was gesagt werden musste.