Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
Mir klappte der Mund auf. "Wer ... Wer war das", fragte ich geschockt und fast schon sprachlos. "Katherine, wer hat das getan? War es Logan oder irgendein anderer Beauftragter deines Vaters? Sag jetzt. Was weißt du?" Ängstlich ging ich näher ran und wagte es nicht, zu prüfen ob es wirklich Blut war, was da an der Wand stand. "Du kannst nicht alleine bleiben."

Katherine
Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Hübsch oder?" Jetzt drehte sich auf einmal wirklich alles um mich herum und vor meinen Augen wurde es schwarz, dann kippte ich bewusstlos nach hinten.

Charly
"O Gott!" Ich war gerade noch schnell gewesen, um sie am Arm zu packen und zu hindern, dass ihr Kopf hart auf dem kalten Boden aufschlug. "Du machst Sachen", schnaubte ich und begann sie aus dem Bad zu ziehen. "Und schwer bist du auch noch. Trink nie wieder so viel Alkohol, Katherine. Hörst du? Wohl eher nicht." Ich hatte sie rausgezogen und dachte scharf nach. Was tat man jetzt als erste Hilfe? Meine Mama hatte mir immer die Beine hochgelegt, wenn ich ohnmächtig geworden war. So tat ich es jetzt also auch bei Katherine. "Bleib da. Ich muss mich jetzt erstmal neu anziehen."

Katherine
Ich bekam noch alles mit, aber irgendwie wollte ich auch nicht aufstehen oder die Augen aufmachen, ich wollte einfach so bleiben, für immer.

Charly
Ich ließ Katherine so wie sie war liegen, denn ich wollte nun endlich aus meinem vollgekotzten Kleidern raus. Ich suchte dafür zuerst das Bad auf und zog mich dort, völlig angeekelt von Umgebung und dem Erbrochenem, aus und suchte dann Katherines Kleiderschrank auf. Statt bei ihr im Zimmer zu landen, fand ich stattdessen das ehemalige Zimmer ihres Mitbewohners. Sie hatte doch gesagt, dass er tot sei - egal ob das nun stimmte oder nicht - weshalb ich mich an seinem Klamotten bediente. Ein Hemd und eine viel zu große Hose hingen nun an mir wie eine Kartoffelsack. "Und ich wollte eigentlich zur Apotheke", sagte ich mir selbst, als ich wieder zurück zu Katherine ging. "So lange kann ich nicht bleiben, denn Jordan wird auch irgendwann mal wach werden. Obwohl der ziemlich verpennt ist." Ich seufzte.

Katherine
Ich öffnete nur einmal kurz das Auge, schloss es dann aber wieder. "Dann geh doch, lass mich allein. Ich kenne das schon. Alle lassen mich allein und wenn sie mich nicht allein lassen, dann lasse ich sie allein." Ich lachte. "Das ist einfach mein Schicksal."

Charly
Verwundert darüber, dass Katherine doch schon wieder bei Bewusstsein war, sah ich auf sie herab. Ich legte die Stirn in Falten und zog die Brauen zusammen. "Das ist kein Schicksal, sondern nur der Weg, den du selbst gewählt hast. Es sind außerdem nicht die Leute, die dich verlassen, sondern du lässt sie gehen. So offenherzig wie du dich gibst, bist du doch eigentlich nicht. In dir steckt etwas, das nicht verletzt werden möchte und deshalb die Geliebten abschiebt." Ich beobachtete ihre darüber lachende Reaktion. "Das ist nicht lustig, sondern nur zum heulen. Wie kann man nur so egoistisch und unbedacht sein?" Ich kehrte ihr den Rücken.

Katherine
Jetzt traf sie einen wunden Punkt den mit dem was sie sagte, hatte sie recht.Trotz Alkohol wurde ich ernst, sagte aber nur. "Stimmt, du hast es herausgefunden."

Charly
"Was gab es da großartig rauszufinden? Deine Art wie du sprichst und was du sagst haben dich verraten. Es ist unmöglich, dass dir Jordans Wohl einfach so egal sein kann", sagte ich ruhig, aber bestimmt. ich kehrte mich wieder zu ihr um. "Ich bereue meine Tat, für dich gelogen zu haben, dennoch nicht, denn jetzt weiß ich, was für ein Mensch du bist. Geliebte Menschen lässt man nicht gehen und dann allein. Man behält sie und bleibt bei ihnen. Ich frage mich, ob du das Prinzip der Liebe überhaupt verstanden hast." Wieder wandte ich mich von ihr und ging jetzt sogar zur Wohnungstür. "Versetz dich mal in die Lage, in der du die verlassene Liebende wärst. Wie würdest du dich fühlen?"

Katherine
"Ich will eben nicht verletzt werden und genau das passiert jetzt wieder, ich werde verletzt! Hau bitte einfach ab. Wer weiß, vielleicht bin ich bald ja wirklich tot!" Ich fing wieder an zu heulen.

Charly
"Das ist erbärmlich. Du bist erbärmlich. Wie ich dir schon vor zwei Wochen gesagt hatte, fast schon versprochen, werde ich mir Mühe geben, dich zu ersetzen. Du kannst nun auch nichts mehr daran verhindern, denn du bist ja gestorben." Ich öffnete die Tür und trat zur Schwelle. "Mach es gut." Und damit verließ ich die Wohnung und schloss die Tür hinter mir.

Katherine
"Ich bin aber noch hier!" Rief ich und warf etwas gegen die Tür. "Du bist eine verlogene, dumme Bitch!" Ich beschloss zuerst duschen zu gehen. Nachdem ich dies getan hatte machte ich mir einen Kaffee und nahm ungefähr 50 Aspirin.

Charly
"Die hat 'ne Laune", brummte ich und verließ die Straße mit dem Wohnhaus, in dem Katherine wohnte. Für wie lange noch, war eine andere Sache, denn wirklich voraussagen konnte man ihre Entscheidungen nämlich nicht. Dafür war sie zu spontan. Das konnte mir aber eigentlich auch gestohlen bleiben, sie konnte mir gestohlen bleiben. Ich suchte die Apotheke auf und kaufte zwei Packungen 500mg Kopfschmerztabletten. Danach machte ich mich auf den direktesten Weg zurück.

Katherine
Geduscht, frisch geschminkt und angezogen machte ich mich auf den Weg zurück zur Wohnung. Ich rannte die ganze Zeit über, da ich unbedingt die erste sein wollte. Ich sah mir die Klingelschilder an und da Jordan unentdeckt bleiben wollte rannte ich einfach die Treppen hoch bis zu der einzigen Wohnung ohne Namen auf dem Schild. Dort hämmerte ich dagegen, in der Hoffnung ich war richtig.

// Katherine ist so ein Stalker xD Ich liebe sie dafür

Jordan
Charly war nicht mehr da gewesen als ich aufgestanden war. Wo auch immer sie in ihrem Zustand hingegangen mochte. Ich durfte mir einfach keine Gedanken darüber machen, wenn ich in Ruhe munter werden wollte. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand stand ich in der Küche an die Arbeitsfläche gelehnt und schlief noch geistig. Wach wurde ich erst, als man scheinbar versuchte bei uns einzubrechen. Misstrauisch stellte ich die Tasse weg und ging zur Tür. Ob das Charly war, die wohl versuchte die Tür einzutreten? Aber wieso hatte sie dann keinen Schlüssel bei sich? Naja, die stand doch eigentlich ständig neben sich.

// Die ändert ihre Meinung genauso oft wie ich

Katherine
Ich klopfte weiter gegen die Tür, weinte mittlerweile aber. Die Nüchternheit war mit einem Schlag wieder da und Charlys Worte schmerzten, sie taten wirklich weh, weil sie recht hatte. Sie hatte verdammt nochmal Recht. Jordan würde stinksauer auf mich sein. Ich meine... ich hatte ihn schon wieder verlassen.

// Das würde mich klirre machen. Ich bin eher der organisierte Mensch ^^

Jordan
"Ja ja", brummte ich von der Aktion wenig begeistert. "Ich komme ja schon." Ich öffnete die Tür und da fiel mir auch schon fast jemand entgegen. Ich ging einen Schritt auf Abstand und erkannte erst beim zweiten Blick, wen ich da eigentlich vor mir hatte. Ungläubig mit dem Kopf schüttelnd ging ich einen weiteren Schritt zurück. "Katherine", fragte ich mit stockendem Atem.

// Ich gar nicht. Total verplant und unorganisiert Meine beste Freundin organisiert sogar schon für mich, damit ich nicht ganz so dumm dastehe

Katherine
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Es tut mir so Leid."

// Das sind doch die besten Freunde, die Sekretärinnen

Jordan
Wie versteinert blieb ich stehen und wusste nicht, ob das nun real war oder ob ich immer noch schlief. Vielleicht waren es auch die Nebenwirkungen der Medikamente, die mir diese fiese Ärztin verschrieben hatte. Ich konnte sie nur ungläubig anstarren und brachte kein Wort raus. Nach einer innerlich gefühlten Ewigkeit schüttelte ich wieder etwas mit dem Kopf. "Du ... Das kann nicht sein ... Wie ...?" Es war mehr ein Gestammel als klare Worte.

Katherine
"Du sahst so schrecklich aus im Krankenhaus und es war alles meine Schuld. Ich hatte einfach Angst, dich irgendwann komplett zu verlieren. Ich bin gegangen und habe zu Charly gesagt, dass sie lügen soll und dir weißmachen soll, dass ich tot bin. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte solche Schuldgefühle. Ich hab es nicht mehr ausgehalten. Ich dachte du hasst mich sowieso wenn du wieder aufwachst."

Jordan
Ich hörte ihr gar nicht richtig zu, sondern tat lieber den Schritt auf sie zu um sie fest zu umarmen. Innig und lang drückte ich Katherine an mich. Das Atmen fiel mich schwer, doch für Worte hatte ich genug Luft gehabt. "Geh", flüsterte ich ihr zu. "Du hast hier nichts mehr verloren. Lieber hätte ich dir weiterhin nachgetrauert als mich jetzt in Zweispalt zu befinden."

// Oh du bist so durchschaubar. Ha! Ich hab genau gewusst dass ich wieder gehen muss

Katherine
Ich versuchte nicht so tief einzuatmen und Jordans Duft nicht in mir aufzunehmen, da ich genau wusste, dass er so etwas sagen würde. "Ich hab mir schon gedacht, dass du das sagen wirst, deswegen wollte ich mich ja auch." Ich schniefte kurz um die Tränen wieder zu unterdrücken. "Deswegen wollte ich mich ja auch von dir verabschieden, wenn du mich also loslassen würdest, dann kann ich gehen." *Und mich unter irgendeiner Brücke wie der letzte Penner so zudröhnen, dass es für mich kein Morgen mehr gibt.*

// Ich muss so denken wie ein Kerl. Natürlich bin ich dann durchschaubar, weil die so primitiv sind

Jordan
Ich schloss die Augen und hielt noch kurz inne, bevor ich sie los ließ. "Und wieso musstest du dann unbedingt vorher noch zu mir kommen? Dir sind die Gefühle anderer wohl vollkommen egal, weshalb du mit ihnen umspringst als gehörten sie dir." Ich blieb ganz ruhig und ging wieder auf Abstand. "Sei einmal nur so frei und lass dich nicht dauernd von deiner Unsicherheit leiten."

Katherine
"Ich kenne aber nur die Unsicherheit. Das ist einfach so... unnormal für mich. Bis jetzt habe ich alle Menschen verloren und dann kamst du... Du würdest nicht im Traum daran denken mich zu verlassen, das ist einfach... ist nicht so wichtig. Ich wollte nur, dass du die Wahrheit erfährst. Ich denke außerdem nicht an mich sondern an dich. Wie viele solcher Angriffe, in denen du versuchst mich zu retten überlebst du noch? Ich lebe lieber so traurig und mit dem Gedanken, dass ich dich zwar niemals wieder sehen kann es dir aber gut geht als mit dem Gedanken, dass du tot bist und das wegen mir. Wo ist das also egoistisch?" Ich sah in seine tollen Augen, in meinen sah man den Schmerz glitzern.

Jordan
"Dann sind wir beide zu selbstlos, um nur im geringsten daran zu denken mal für sich zu handeln, statt auf den anderen zu achten. Ich würde außerdem niemals wegen eines Fehlers von dir sterben. Für mich gibt es nur ein Freiwillig, denn ich habe die Wahl und bis jetzt warst du für mich immer die erste gewesen. Dich trifft keine Schuld, sollte ich in deiner Nähe sterben. Es wäre einzig allein meine, denn ich war zu schwach und hatte nicht den Mut mich von dir zu wenden und einen eigenen Weg zu gehen. Es ist also wahrscheinlich ganz gut so, dass du den ersten Schritt in die andere Richtung wagst." Ich sah sie durch erschöpfte Augen an. Das sollte also unser Abschied sein ... Schon ein komisches Gefühl.