Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
"Werde ich das wirklich?" Es war schon wie überraschend, denn eigentlich waren wir sowas wie Konkurrentinnen gewesen. Aber unsere friedlichen Momente hatten wir auch gehabt. Eher selten, aber sie existierten. "Du mir auch."Ich lächelte sie an. "Lust auf was Zutrinken? Ich kann uns alles holen."

Katherine
Ich nickte."Ja gerne, egal was hauptsache fruchtig." Wenn Charly nicht hiergewesen wäre, dann wäre ich jetzt schon komplett durchgedreht, immerhin hatte ich keine Ahnung wo Jordan steckte. Doch Charly lenkte mich ab und das war super.

Charly
"Okay, dann komme ich gleich wieder. Bleib ja hier sitzen." Ich schlüpfte in meine Schuhe und stand auf. "Bis gleich." Damit ging ich quer durch den Park und musste auch nicht sehr weit von diesem weggehen, denn in der Nähe gab es einen Getränkemarkt. Ich nutzte meine Volljährigkeit aus und kaufte für Katherine einmal Kirschlikör mit Cola und Saft, da mir die Umschreibung von fruchtig nicht ganz schlüssig gewesen war. Für mich gab es leider nur alkoholfreies Bier. Das würde mich in der Schwangerschaft wohl am meisten zu schaffen machen. Kein Alkohol. So ein Mist aber auch. Mit den Flaschen in den Händen und eine unter den Arm geklemmt, ging ich zurück zum Park. Viertel Stunde hatte ich gebraucht. "Ich hoffe mal, dass das so geht", sagte ich als ich wieder zurück kam und reichte Katherine ihre beiden Flaschen.

Katherine
"Ja geht so, danke." Ich nahm die Flaschen und trank gleich einen Schluck. "Super." Ich lehnte mich wieder auf der Bank zurück und sah weiter den Kindern dabei zu, wie sie im Weiher nach irgendetwas suchten, sie wollten wohl Frösche fangen, so hatte ich das zumindest verstanden.

Charly
Ich seufzte und ließ mich neben sie sinken. "Ach ja. So ein tolles Wetter." Ich nahm die Flasche unterm Arm vor und schlug den Deckel an der Kante der Bank ab. Ich sah mir das Etikett etwas genauer an. "Made in Germany. Null Prozent Alkohol. Ob das schmeckt, kann ich mir ja nur schwer vorstellen." Ich verzog den Mund und nahm einen Schluck. "Gewöhnungsbedürftig."

Katherine
"Sind ja nur 9, fast 10 Monate in denen du auf Alkohol verzichten musst, danach kannst du wieder trinken, nur nicht zu viel." Wir saßen noch eine Weile schweigend da. "Hast du eigentlich eine ungefähre Ahnung, wer der Vater sein könnte?"

Charly
"Nur fast ein Jahr. Yeah, da kommt Freude auf!" Bei ihrer Frage musste ich ein wenig nachdenken. "Der Arzt hat gesagt, dass das Kind nun schon sechs Wochen alt ist. Also Jordan ist da komplett ausgeschlossen, du darfst dich also als erleichtert fühlen. Mal überlegen, was denn vor sechs Wochen war ..." Ich rechnete im Kopf aus. "Logan fällt auch weg, denn das sind gerade mal vier Wochen ... Hm. Keine Ahnung. Soweit zurück kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht es noch einer aus meiner Heimatstadt."

Katherine
Ich runzelte die Stirn. "Logan? Du hast mit Logan... widerlich. Logan ist ein Arsch." Ich verkrampfte mich kurz, entsoannte mich aber sofort wieder als ich das bemerkte. "Wo kommst du eigentlich her?"

Charly
"Ach! Aus so einem kleinen Kaff namens Hillsboro. Da ist nicht viel los, also lohnt sich ein Zwischenstopp auch nicht. Es ist, glaube ich, nur so um die zwei Stunden von hier entfernt, aber sicher bin ich mir da nicht. Ich bin nämlich ganz mies im Schätzen, musst du wissen." Ich nahm einen weiteren Schluck vom Bier. "Dahin verläuft man sich nur, auch wenn es direkt an der Autobahn liegt."

Katherine
"Ich glaube da war ich schon...oder? Keine Ahnung ich hab da mittlerweile den Überblick verloren und in Erdkunde war ich schon immer schlecht." Ich grinste. "Ich war eigentlich in jeden Fach schlecht."

Charly
"Ich war aber auch keine Leuchte. Zwar sieht mein Abschluss ganz akzeptabel aus, aber irgendwo einstellen wollte mich wahrscheinlich keiner. Der Vorgesetzte würde vor meinem Lebenslauf wohl schreiend davonlaufen." Ich schmunzelte. "Einen Menschen nach seinem Wissen zu bewerten finde ich eh total doof. Das Können und der Charakter sind doch viel mehr von Bedeutung, oder? Weil so hätte ich dann wahrscheinlich auch eine Chance."

Katherine
Ich räusperte mich und fing an zu lachen. "Naja dein Können ist nicht überall von Nutzen aber dein Chaarakter ist ziemlich gut." Ich schmunzelte immer noch. "Naja aber du verdienst mehr Geld als Putzfrauen oder Kellner."

Charly
Ich nickte zustimmend. "Wohl war. Was eine Sekretärin in einem Monat verdient, habe ich im besten Fall schon nach einer Woche zusammen. Wenn überhaupt." Stolz war ich zwar nicht unbedingt darauf, aber wieso überarbeiten oder Überstunden machen, wenn ich mir so die Zeiten aussuchen konnte und meistens noch Spaß hatte. Konnte nicht jeder von sich behaupten, außer die Angestellten von Microsoft. Wir saßen noch ewig auf der Bank und schwatzten. Es war eine wirklich angenehme Zeit gewesen. Am Abend suchten wir nun einen Ort um zu essen. Die dichten Wolken vom Nachmittag waren mittlerweile näher gekommen und es sah tatsächlich nach Gewitter aus. "Also, indisch ist doch ganz in Ordnung, oder? Ich hatte hier in der Nähe ein Lokal gesehen."

Katherine
"Vielleicht etwas scharf aber in Ordnung." Ich nickte lächelnd. "Dann übernimm du mal die Führung Charly, ich hab nämlich kein indisches Lokal gesehen:"

Charly
"Die werden bestimmt etwas für die nicht ganz so Hartgesonnenen im Angebot haben." Ich ging einen halben Schritt schneller als Katherine und führte uns so zum Lokal, welches eine Straße weiter weg lag. Es war klein und relativ unscheinbar, sah aber dennoch auf dem zweiten Blick einladend aus. "Da sind wir schon", sagte ich und öffnete uns die Tür.

Katherine
"Ging ja wirklich schnell." Ich lächelte dankbar und wir suchten uns dann einen kleinen Tisch für zwei Personen an einem Fenster. Ein Kellner brachte uns die Karten und wir bestellten etwas zu trinken. "Wie spät ist es denn?" Fragte ich, da sich vor einer Stunde mein Handy ausgeschaltet hatte, der Akku war leer.

Charly
Ich sah mir die Karte an. Zu jeder aufgelisteten Speise gab es ein passendes Bild. Das machte die Wahl etwas leichter, obwohl das Servierte wohl kaum genauso aussehen würde wie das auf der Karte. Ich bestellte ein einfaches Glas Wasser. "Wie spät? Ich habe keine Uhr mit." Ich legte die Karte aus der Hand und wandte mich an einen Gast nur einen Tisch neben uns. Katherine konnte ich dann mit "18:36 Uhr" antworten.

Katherine
"Perfekte Zeit für ein Abendessen würde ich sagen." Wir bekamen die Getränke und bestellten uns gleich etwas zu essen. Ich entschied mich für einen einfachen Salat, wenn es draußen so warm war, hatte ich einfach nie großen Hunger.

Charly
"Wohl wahr." Ich hatte Hunger. Auf Alkohol musste ich schon verzichten, aber zum Glück nicht aufs Essen. Ich wählte das Curry, jedoch als kleine Portion, denn gleich übertreiben musste ich nicht. Während wir dann auf unser Essen warteten, fing es schon leicht an zu tröpfeln. "Wenn wir Pech haben, dürfen wir dann im Regen zum Motel zurückgehen", bemerkte ich und sah durch das Fenster raus.

Katherine
Ich sah ebenfalls aus dem Fenster. "Das wäre ganz schön blöd aber ändern können wir es auch nicht, wenn nicht bleiben wir eben einfach so lange hier drin, bis es aufgehört hat zu regnen." Ich nahm einen Schluck von meiner Cola. "Vielleicht ist Jordan ja schon wieder im Hotel."

Charly
"Naja. Wir könnten dann aber auch nur so lange hier bleiben, bis die hier Ladenschluss haben. Und laut Schild an der Tür ist das schon 22 Uhr. Ein bisschen Regen schadet ja nicht." Unbewusst machte ich Katherines Bewegung nach und nahm ebenfalls einen Schluck von meinem Wasser. "Vielleicht. Ich weiß es aber nicht. Was ist eigentlich, wenn er nicht da sein sollte?"

Katherine
Ich zuckte mit den Schultern. "Dann warte ich noch die Nacht ab und beginne ihn zu suchen, irgendwo muss er ja sein. Er taucht schon wieder auf...hoffe ich." Ich seufzte und bedankte mich dann bei dem Kellner, der mir den Salat brachte.

Charly
"Ich wette, du wirst ihm deshalb in den Ohren hängen. Leugnen brauchst du das nicht, dafür ist dein Wesen zu aufbrausend, um dir das zu verkneifen. Einfach so verschwinden ... Ich bin ja jetzt schon auf den Grund oder die Ausrede gespannt." Ich nickte und lehnte mich im Stuhl zurück. "Ja ja."

Katherine
"Wenn er keinen vernünftigen Grund hat, dann kann er sich auf eine Ohrfeige gefasst machen.Es könnte aber auch sein, dass er von irgendjemandem aufgehalten wurde und sich eben befreien musste, dann werde ich nicht meckern." Ich stocherte in meinen Salat herum. "Wir werden sehen."

Charly
"Ich bin ja mal neugierig." Nach wenigen folgenden Minuten wurde auch mir mein bestelltes Essen gebracht. Es roch sehr gut und scharf. Der erste Happen reichte schon um mir eine kleine Träne in den Augenwinkel zu tragen. "Scharf", sagte ich und nahm was vom Wasser.