Kampf zwischen Gut und Böse

Katherine
Ich fing an zu lachen. "Sag ich doch, viel zu scharf. Und du nimmst auch noch Curry." Ich schüttelte schmunzelnd mit dem Kopf. "Ob das dem Baby schmeckt, dieses scharfe Zeug?"

Charly
"Man muss aus seinen eigenen Fehlern lernen", rechtfertigte ich mich und musste lachen. "Das Baby wird sich an meinen Geschmackstil gewöhnen müssen. Dem bleibt keine andere Wahl als das zu nehmen, was es bekommt." Ich nahm eine weiter Gabel. "Scharf, aber so lecker."

Katherine
"Naja, ich mag kein Curry, überhaupt finde ich italienisch oder chinesisch viel besser als indisch." Ich nahm noch einen Schluck von der Cola. "Ich hoffe sowieso nur die ganze Zeit, dass es ihm gut geht und er unverletzt zurückkommt."

Charly
"Ich hatte dich aber gefragt und du meintest, es sei so okay. Beim nächsten Mal, sollte es denn noch eins geben, weiß ich es besser. Jetzt sind wir hier, essen und trinken was und genießen noch die letzte Zeit im trockenen Zimmer." Mittlerweile kam es nämlich nun schon als leichten Regen runter. "Es wird ja wohl alles gut sein."

Katherine
"Na hoffentlich, dann kann er sich aber wirklich etwas anhören, er kann ja ruhig auch einmal Bescheid geben, wenn er einfach so abhaut wobei... ich darf da nichts sagen, ich hab ja auch nie etwas gesagt bevor ich abgehauen bin."

Charly
"Und genau wie du, wird auch er wieder zurückkommen. Zerbrich dir nicht so den Kopf darüber, Katherine. Deine Sorgen kannst du ja später, wenn er wieder aufgetaucht ist, vortragen und wie du es anstellen wirst, bleibt allein dir überlassen. Ist schließlich nicht mein Freund. Du musst für ihn sorgen." Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

Katherine
Ich zog eine Augenbraue hoch und grinste ebenfalls. "Als ob ich führ ihn sorgen muss. Ich bin es eigentlich für die man sorgen muss, zumindest laut Jordan."

Charly
"Sagen wir es einfach mal so: Ihr müsst euch beide umeinander kümmern. Wenn das nämlich nur einstig geschieht, dann kommt es schnell mal zu einem Seitensprung und dann ist das Geheul wieder groß. Erfahrung hast du ja schon gemacht, indem er sich auf mich eingelassen hatte." Es kam mir hart von der Zunge, aber ich sprach die Wahrheit. "Verurteil mich nur nicht jetzt dafür."

Katherine
"Nein, bringt ja auch gar nichts, dich dafür zu verurteilen nur eine Frage liegt mir schon seit Tagen auf der Zunge... Für Jordan ist Treue sehr wichtig und wenn er mich wirklich lieben würde, hätte er doch niemals mit dir geschlafen. Wie hast du es also geschafft?"

Charly
Ich hatte gehofft, dass diese Frage niemals fallen würde. Doch nun hatte ich mir mit meiner Predigt ein Eigentor geschossen und nur so auf das Wie zugespielt. Ich nahm noch einen Schluck Wasser und stellte dann das Glas beiseite. "Nun ja ... Ich würde jetzt gerne sagen, dass es nur eigene Leistung gewesen war, aber das wäre dann gelogen. Die Tabletten, die er nehmen musste ... die hatten sonderbare Nebenwirkungen." Ich räusperte mich. "Stand auf dem Beipackzettel. Darunter auch Depressionen ... Er verträgt wohl Arznei nicht so gut. Jedenfalls war ich mehr zum Trost da und der Rest ging dann fast wie von selbst."

Katherine
Ich schluckte und versuchte...ich versuchte einfach einen ganz normalen Gesichtsausdruck zu machen. "Oh...ääh und nimmt er diese Tabletten eigentlich noch?" Mit meiner ersten Frage hatte ich den restlichen Abend wohl versaut, jetzt konnte ich nämlich wirklich an gar nichts anderes mehr denken.

Charly
"Da bin ich mir jetzt gar nicht so sicher, muss ich ehrlich zugeben. Aber ich glaube, wir hatten alles mitgenommen. Die liegen bestimmt irgendwo rum." Wir schämten uns beide, das war wohl deutlich. Ich versuchte die Situation irgendwie zu retten, indem ich mich zu einem Lächeln durchrang. "Aber sieh mal das Positive daran: Sollte er die Tabletten wirklich noch nehmen, dann hast du einen notgeilen Hecht bei dir, der es überall machen würde. Nur seine schwankende Laune müsstest du ertragen."

Katherine
Jetzt musste ich wirklich wieder anfangen zu lachen, Charly war wirklich gut um abzulenken, aufzumuntern oder... zu trösten. "Naja, wahrscheinlich wäre er bei mir nur schlecht gelaunt oder depressiv, dann würde er wieder die ganze Zeit allein sein wollen und ich muss dann wieder nachts auf der Couch schlafen."

Charly
"Ob er sie noch nimmt, wirst du sehen, wenn er auf ein paar Streicheleinheiten einsteigt. Hatte zumindest bei mir ausgereicht." Ich gluckste vor Freude. "Moment, warte mal. DU schläfst nach Streit auf der Couch?! Wieso nicht er oder unterdrückt er dich so sehr, dass unsere Prinzessin das Bett für sich haben möchte? Ich kenne das nur andersrum. Du scheinst deine Macht als Frau gar nicht richtig auszunutzen. Wie sagt man? Kontrolle ist gut, Tyrannei aber besser."

Katherine
"Ich hätte ihn ja wohl kaum aus dem Bett zerren können, oh doch hätte ich eigentlich schon machen können. Das nächste Mal schläft er auf der Couch." Ich nickte grinsend. "Genau." Ich rief nach einem Kellner um ihn zu sagen, dass wir gerne zahlen würden, der Regen wurde immer stärker und ich wollte unbedingt zurück ins Motel.

Charly
"Siehst du? Lass dich nur nicht von seiner Größe oder seinem Alter, aber vor allem nicht von seinen Worten unterdrücken. Du musst schon zeigen, dass da auch mal ein ganz anderer Ton aus deinem Mund kommen kann, außer dieses süße Gequake oder diese zickige Art." Katherine würde ich noch einem Crashkurs unterziehen müssen. Wie auch immer. Als der Kellner kam bezahlte jeder für sich und wir konnten gehen.

Katherine
"Ja und wenn ich Glück habe redet er dann nie wieder mit mir. Wir verließen das Lokal und mittlerweile regnete es in Strömen. "Ich dachte nicht, dass es so regnet als ich vorhin aus dem Fenster gesehen hab, hat es nur genieselt." Es war aber auch schon dunkel und man konnte nicht so viel erkennen.

Charly
Wir joggten durch den plötzlich stärker gewordenen Regen die Straßen entlang. Irgendwann hielt ich Katherine an und zog sie mit unter ein Vordach, wo es noch halbwegs trocken gewesen war. "Du sollst ihn ja auch nicht verjagen, sondern nur auf seine Fehler hinweisen und wenn da auch keine sind. Behaupte es eisern und er wird sich dir untergeben müssen, wenn er seine Ruhe haben möchte. Nur allzu oft solltest du es nicht machen." In der Ferne hörte man ein tiefes Grollen. Es donnerte also schon. "Komm. Weiter."

Katherine
Ich konnte ihr nicht antworten, bei diesen Regen konnte man einfach seinen Mund nicht aufmachen. Wir rannten nebeneinander her über die menschenleeren Wege. Wo vorher noch alles belebt und überfüllt war, war es jetzt leer und... nass.

Charly
Als wir am Grundstück des Motels angekommen waren, legte ich mit meiner letzten Kraft noch einen Sprint hin und rettete mich so zur Fassade des Hauses. Völlig außer Atem stützte ich mich an diese und wischte mir mit der anderen Hand das Regenwasser aus dem Gesicht. "Hoffentlich werden wir nicht krank", brachte ich unter ein paar Schnappatmungen raus. "Ich kann nicht mehr."

Katherine
Auch ich war ganz schön außer Atem, ich sollte wohl wirklich öfter wieder joggen gehen. "Ich hoffe auch nicht, ich hab keine Lust krank im Bett liegen zu müssen." Wir fuhren mit dem Aufzug zu unserem Zimmer. Ich öffnete die Tür und rief gleich nach meinen Freund. "Jordan?" Ich trat ein und zog mir erst einmal die Jacke und die Schuhe aus. "Jordan?"

Charly
Schleppend folgte ich Katherine. Hinter uns zogen wir eine nasse Spur her. Dafür hätte man ein Schild "Vorsicht! Rutschgefahr!" aufstellen müssen. "Ist er immer noch nicht da?" Ich ging an ihr vorbei und sah in jedem Zimmer nach. "Nicht hier." Erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken und kämpfte mich aus meinen durchgeweichten Schuhen.

Katherine
Ich schlüpfte aus dem Kleid und ging in Richtung Badezimmer. "Wenn er morgen früh nicht auftaucht, dann sterbe ich vor Sorge, das ist mein Ernst." Ich duschte ungefähr 7 Minuten lang, weil Charly ja sicher auch noch duschen wollte und zog mir dann ein viel zu großes T-shirt an, so eins wie das, das ich immer zum Schlafen angezogen hatte, zumindest hatte ich damit geschlafen bis Jordan gesagt hatte, dass es ihm nicht gefiel. Ab jetzt würde ich es aber wieder jeden Tag... fast jeden Tag anziehen.

Charly
"Und wann ist bei dir Frühs?" Ich warf einen kurzen Blick auf meine Handyuhr ... Wieso ich nicht schon früher darauf gekommen war. Da hatte ich jemanden nach der Zeit fragen müssen, obwohl ich die ganze Zeit über eine Uhr bei mir gehabt hatte. "In anderthalb Stunden ist es nämlich schon morgen." Als Katherine aus dem Bad kam, tauschten wir einmal die Plätze.

// für den Rückblick werde ich dann gleich etwas Zeit brauchen.

// Kein Problem, ich habe Zeit

Katherine
"Keine Ahnung, wir werden sehen." Ich gähnte. "Ich gehe jetzt erst einmal ins Bett. Gute Nacht Charly." Mit diesen Worten verabschiedete ich mich für heute von Charly und ging dann ins Schlafzimmer. Müde fiel ich ins Bett, konnte aber nicht schlafen, der Grund dafür war klar.