Kampf zwischen Gut und Böse

Katherine
"Keine Antwort ist aber noch blöder. Sag mir doch einfach warum und sei ehrlich. Treue ist dir doch so wichtig, was musste Charly also machen, damit du mit ihr schläfst oder musste sie überhaupt irgendetwas machen? Sag es mir doch einfach. Wenn du die Wahrheit sagst, werde ich auch nicht weiter nachfragen."

Jordan
Ich verstand zwar nun nicht so recht, weshalb ich wieder dafür gerade stehen musste, denn für mich war das ganze Thema eigentlich schon lange gegessen gewesen, aber sie wollte es mal wieder nicht anders. "Nach der Wahrheit zu verlangen, kann manchmal schmerzlicher als eine Lüge sein. Nur mal so nebenbei. Aber schön, du musst ja wieder alles so genau wissen." Erneut beugte ich mich vor. "Die Wahrheit ist, dass ich nicht nur voll mit Tabletten war und Charly noch prima dazu rumgesülzt hatte, sondern ich auch Lust dazu hatte. Ja. Ich hatte Lust mit Charly zu schlafen. Zufrieden? Es war ein Trieb."

Katherine
"Du hast Recht, du hättest vielleicht doch lieber lügen sollen." Diese Wahrheit tat echt verdammt weh. "Heißt das, ich kann auch mit Jake schlafen wenn ich Lust dazu habe." Apropos Jake... Ich nahm mein Handy und rief ihn an, es dauerte nicht lange und er ging dran. "Jake? Kannst du mich abholen kommen, ich bin im örtlichen Krankenhaus. Wegen dem was heute passiert ist... Ich erkläre dir alles." - "Ja versprochen."

Jordan
"Das war ja wieder klar", sagte ich nun völlig von diesem Gespräch entkräftet und mit den Nerven am Boden. Es war von vornerein egal gewesen, ob ich nun schweigen oder reden würde, denn Katherine hätte auf jeden Fall einen Grund gefunden wieder mal auf mich sauer sein zu müssen. Aus ihr wurde ich einfach nicht schlau, was so gewisse Dinge anging. "Du haust also schon wieder einfach ab? Wann kann ich denn dieses Mal damit rechnen, dass du wieder auftauchst?" Angepisst stand ich auf und entfernte mich von ihr in Richtung Tür. "Lass mich raten: Nie wieder und dann doch noch heute Abend."

Katherine
"Keine Ahnung vielleicht vögle ich ja noch etwas in der Weltgeschichte herum weil ich gerade Lust dazu habe!" Rief ich ihm hinterher während mir eine Träne über die Wange lief.

Jake
Ich war nicht weit vom Krankenhaus weg gewesen, also dauerte es auch nicht lange bis ich dort war. Am Ausgang kam mir dieser komische Freund von Katherine entgegen. Ich nickte ihm mur kurz zu und ging zur Rezeption um nach der Nummer von ihrem Zimmer zu fragen.

Jordan
Darauf noch irgendwas zu erwidern war mir der Worte zu schade. Ich ging ohne mich noch einmal umzudrehen einfach aus dem Zimmer raus, den Flur entlang und direkt zum Ausgang. Mir zwar völlig unklar gewesen, wie dieser Jake so schnell vor Ort sein konnte, aber auch nur den Hauch von Beachtung bekam er ganz sicher nicht von mir. Dafür stand er auf der falschen Liste von Personen, die ich kannte. Und demnach ganz bestimmt nicht auf der Liste mit den Personen drauf, die ich respektiere und/oder akzeptiere.

Katherine
Es klopfte an der Tür. Das musste Jordan sein. "Hau ab." Doch er hörte nicht auf mich und kam trotzdem herein. Glücklicherweise war es aber nicht Jordan sondern Jake. "Jake. Wie bist du denn so schnell hier her gekommen?" Fragte ich ihn und setzte mich lächelnd auf.

Jake
Ich grinste und setzte mich zu ihr aufs Bett. "War zufälligerweise ganz in der Nähe." Ich betrachtete sie kurz mit besorgter Miene. "Wie gehts dir?"

Katherine
"Ach, das wird schon wieder. Ich muss jetzt zwei Wochen lang mit diesem dummen, fetten Gipsdings herumlaufen, aber es hätte schlimmer kommen können. Die Frage ist aber, wie es dir geht. Das war bestimmt alles sehr... Schockierend für."

Jake
Ich lächelte und legte meine Hand auf ihr Bein, das welches nicht wirklich verletzt war natürlich. "Naja, du hast ja genug Zeit mir die ganze Geschichte zu erklären." Katherine nickte und fing an mir die ganze Geschichte zu erzählen. Wer ihr Vater war, was Jordan für eine Rolle spielte, die Sache mit dem Kopfgeld, Was mit Logan war. Sie erwähnte sogar eine Charly, welche die beiden zurzeit begleitete. "Wow. Das ist echt krass."

Katherine
Ich hatte eigentlich eine andere Reaktion erwartet, war aber irgendwie froh, das er nicht schreiend weggelaufen war. "Ja, das ist mein Leben...krass."

Jordan
Da ich nicht viel mehr zu tun hatte, machte ich mich vorerst auf den Weg zurück zum Motel. Dort erwartete mich Charly, die scheinbar bisher nicht einmal das Zimmer verlassen hatte.

Charly
"Na? Ist alles wieder gut", fragte ich mit fröhlich lächelnder Mine, welcher ich mich aber auch gleich wieder endledigen konnte. Jordan kam alleine zurück, ohne Katherine. Ich brauchte nicht weiter nachfragen, denn es war wohl sichtlich, dass die Beiden wieder in bester Freundlichkeit auseinandergegangen waren. Ich seufzte und nahm einen weißen Umschlag in Din-A4 Größe von der Couch und reichte diesen Jordan. "Das hatte ich vorhin vor unserer Zimmertür gefunden. An mich ist der bestimmt nicht gerichtet."

Jake
Ich war mit Katherine im Schlepptau auf dem Weg nach unten und dorthin, wo ich mein Motorrad geparkt hatte. Ich wollte sie zum Motel bringen, außerdem wollten wir noch etwas singen. "Und ich soll dich wirklich nicht tragen?"

Katherine
Ich humpelte neben Jake her. Es war echt schwer mit diesem Ding an meinem Fuß zu laufen. "Nein sollst du nicht, ich schaff das allein."

Charly
"Was ist drinnen", fragte ich ungeduldig neugierig und sah Jordan über die Schulter. Als Vorsichtsmaßnahme hatte er erst überprüft ob es denn auch keine Briefbombe sei und es damit begründet, dass man nie vorsichtig genug sein könne. So naiv wie ich war, hätte ich das Ding wohl einfach aufgeruppt, wenn ich nicht geahnt hätte, dass der ganz gewiss nicht für mich gedacht war. Aus dem Umschlag rutschten kleine Bücher. "Was ist das?"

Jordan
"Pässe", antwortete ich ihrer Frage knapp. "Extra neu angefertigt. Die machen sich ja Mühe." Mir war sofort klar, von wem die neuen Pässe und Personalien kamen. Auffällig war nur, dass alles jeweils zweimal vorhanden war. Man hatte also auch Katherine mit einbezogen.

Katherine
Mir kam es so vor als sei Jakes Motorrad noch lauter geworden, als wir endlich am Motel ankamen dröhnte es in meinem Kopf. "Das nächste Mal rufe ich mir n Taxi." Meinte ich und stieg vorsichtig ab. "Mein Trommelfell wird es mir danken."

Jake
Ich lachte und setzte mich mit Katherine auf die Bank vor dem Hotel, wie immer hatte ich meine Gitarre dabei. "Falsch, das nächste Mal, lässt du dich erst gar nicht in so etwas verwickeln, du bist 18, mach was aus deinem Leben, etwas ungefährliches. Oder willst du mit 20 schon tot sein?"

Katherine
"Nein will ich nicht, werde ich auch nicht. Jordan lebt schließlich auch nicht und der ist in viel mehr solchen Sachen verwickelt."

Jake
"Ja Jordan, der ist auch erfahrener, reifer, stärker, größer und vor allem nicht so einfühlsam." Ich kitzelte Katherine als sie mir die Zunge herausstreckte.

Jordan
Damit war wohl das Problem mit Ein- und Auswandern geklärt. Reisepässe, Personalausweise und sogar Führerscheine waren neu und warteten nur darauf einen Platz beim Besitzer zu finden. Man legte wohl viel Wert darauf, dass es an nichts scheitern würde, um den Auftrag zu erfüllen. Damit hatte ich eigentlich auch schon alles wieder beisammen, was über die Zeit bei verschiedenen Gefechten und Aufenthalten bei der Polizei verloren gegangen war. Die Ausweise für Katherine legte ich im Schlafzimmer aufs Bett. "War heute noch irgendwas bei dir passiert", fragte ich Charly beiläufig.

Charly
"Nein, eigentlich nicht", antwortete ich ihm. Und im selben Moment fiel mir dann doch noch etwas ein. "Ach, doch! Deine Schwester hatte angerufen. Sie hatte versucht dich zu erreichen, aber das Handy lag hier. Sie möchte heute Abend mal vorbeikommen."

Jordan
"Warum das?" Das konnte sie mir nicht beantworten. Wenn Emilia was von mir wollte, konnte das kein gutes Omen sein. Dafür kannte ich meine Schwester nur zu gut.

Katherine
Jake spielte wieder einfach irgendwas auf seiner Gitarre um sich einzuspielen. Ich sah ihn lächelnd dabei zu.

Jake
"Was möchtest du singen? traurig, fröhlich, wütend?"

Katherine
"Liebeslieder... naja eher traurige Lieder die mit Liebe zu tun haben. Ähm... kennst du..." Ich musste selbst erst einmal überlegen, Jake drückte mir in der Zeit mein Mikro in die Hand. "Keine Ahnung... wie wäre es mit... Let me go?"

Jake
Ich nickte, klar kann ich. Vielleicht hört dein Loverboy das ja, dafür müsste er aber das Fenster offen haben." Ich grinste und fing an zu spielen.

Katherine
Ich hörte ihn so gerne beim Spielen zu, doch mittlerweile waren auch schon wieder 2 3 Leute da. "Love that once hugs on the wall. Used to mean something but now ins mean nothing... I'm sorry its too late." Den Refrain sangen wir beide, dann ließ ich Jake die nächste Strophe singen, so wechselten wir uns ab.

Jake
"You came back to find I was gone and that place is empty, like the hole that was left in me. Like we were nothing at all. It's not what you meant to me

Charly
"Wieso habt eigentlich nur ihr beide neue Ausweise bekommen? Das finde ich jetzt unfair von denen. Ihr bekommt schicke neue Dinger und ich muss weiter namenlos und unbekannt durch die Gegend flitzen. Das ist doch die NSA, müssten die nicht eigentlich alles wissen?" Ich betrachtete den Perso von Jordan, den er mir nach meiner Klage auch gleich wieder aus der Hand nahm.

Jordan
"Hör auf zu jammern, Charly", meinte ich und steckte den Ausweis weg. "Wahrscheinlich bist du nicht mit eingeplant, weil du uns doch verlassen möchtest. Ist doch nun auch egal."

Charly
"Dir vielleicht, mir aber nicht. Ich suche mir eine Bürgerstelle und beantrage neue Ausweise und so. Kommst du mit?" Eigentlich eine überflüssige Frage, denn er musste mit mir mitgehen. Alleine war es mir nicht mehr sicher, seit diesen ganzen Zwischenfällen mit Logan, der NSA und das von heute früh. Ich, an Jordans Arm geklammert, zog ihn mit raus vor die Tür und so ging es stracks zur Straße. Leise erreichte uns ein Lied aus naher Entfernung. Ich wusste sofort, wer da froh und munter trällerte und ergriff die Chance, es auch Jordan zu zeigen. Katherine hatte mir erzählt, dass sie wollte, dass er sie mal singen hörte und nun war der Moment gekommen.

Jake
Ich hörte auf zu spielen und stimmte ein anderes Lied an. "Jetzt mal wirklich traurig und du allein, ich hab mit Gitarre spielen zu tun."

Katherine
Ich lächelte und erkannte die Melodie des Liedes. Ich seufzte. "Och ne, du bist Schuld wenn ich heulen muss." Doch ich fing trotzdem an zu singen und schloss sogar die Augen, damit die Stimme noch besser klang. "...Hold still right before we crash cause we both know how this ends. A clock ticks 'til it breaks your glass and I drown in you again...You are the piece of me I wish I didn't need. Chasing relentlessly, still fight and I don't know why"

Charly
Wir standen etwas weiter weg am Rand und lauschten aus kurzer Distanz. Sie konnte so schön singen. "Siehst du das? Oder eher gesagt, hörst du das? Sie wollte unbedingt, dass du das mal hörst. Was sagst du?" Ich wandte meine Blicke von Katherine und Jake ab und sah zu Jordan hoch. So auf den ersten Blick konnte ich nicht sagen, was er dachte. "Hm?"

Jordan
"Zumindest kann sie einem so keine Vorwürfe machen ... Ist doch selbst nicht besser."

Charly
"Hä", entfuhr es mir. Doch bevor ich noch irgendwas dazu sagen konnte, wandte er sich ab und ging. *War das jetzt gut gemeint?* "... Eher nicht, oder?" Verdattert blieb ich wie angewurzelt stehen und sah Jordan nach, bis er in einer Menschengruppe verschwunden war. "O je", seufzte ich und wandte mich ein wenig verzweifelt wieder Katherines Gesang zu.

Katherine
Das Lied war zu Ende und ich wie vorher schon vorhergesagt fast am Heulen. "Okay, jetzt bin ich grade in Stimmung, noch eins." Jake überlegte kurz und spielte noch ein trauriges Lied. Ich fing wieder an zu singen und achtete, dass es vor allem beim Refrain gefühlvoll war. "And wipe the mark of sadness from my face. Show me that your love will never change. If my yesterday is a disgrace. Tell me that you still recall my name"

Jake
Ich lächelte, sie konnte echt gut singen. Jordan wusste gar nicht was er da hatte. Ich wäre doch viel besser für Katherine, warum sah sie das nicht, die nächste Strophe sang ich. "So, the storm finally found me and left me in the dark.In the cloud around me I don't know where you are..." Danach sangen wir den Refrain zusammen.

Charly
Ich war in einem Hin und Her gefangen. Entweder ich versuchte Jordan noch einzuholen, um eventuell noch heute neue Ausweise beantragen zu lassen, oder ich würde bei Katherine bleiben. Ich entschied mich dann doch noch für letzteres, da Jordan so richtig kantig sein konnte, wenn er auf irgendwas oder irgendwen wütend war. Und so schien es im Moment auch zu sein. Um noch etwas besser die Akustik einfangen zu können, ging ich näher an beide ran, blieb aber weiterhin am Rand stehen. Katherine sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.

Jake
Katherine hatte wirklich Recht, sie fing irgendwann an zu weinen, doch diesmal lief sie nicht weg, sie sank nur auf der Bank noch mehr zusammen und versteckte ihr Gesicht. Da wir zurzeit Zuschauer hatten konnte ich nicht einfach aufhören, schließlich lebte ich von der Straßenmusik. Ich musste also allein singen, mir fiel auch gleich ein Song ein. "It's just another night and I'm staring at the moon...I sang a lullaby by the waterside and knew if you were here, I'd sing to you." Beim Refrain gab ich mir Mühe, die Zuschauer hörten ruhig zu und Katherine weinte immer noch, doch anscheinend beruhigte sie das Lied. "So open your eyes and see the way our horizons meet and all of the lights will lead into the night with me. And I know these scars will bleed but both of our hearts believe all of these stars will guide us home."

Charly
Katherine war ein Sensibelchen, wie süß. Dass sie durch ein einfaches Lied so mitgenommen werden konnte, hätte ich ihr eigentlich nicht so zugerechnet, da sie ja sonst eigentlich ziemlich auf zack war und mit einem großen Mundwerk durch die Straßen ging. Ein wenig mitleidig gab ich zumindest kurz mal Beifall, da sich ja beide sehr viel Mühe mit ihrer Musik gaben.

Jake
Als das Lied zu Ende gesungen war hörte ich auf, allein machte es sowieso keinen Spaß und Katherine hatte Stress mit Jordan, irgendjemand musste sie da doch trösten. Ich legte meine Gitarre weg und zog Katherine in meine Arme. Beruhigend strich ich ihr mit meiner Hand über den Rücken.

Charly
Es sah fast so aus, als wäre doch noch mehr dahinter, als nur einfache Tränen wegen einem gesungenen Lied. Ich ahnte es ja schon wieder. Jake hatte aufgehört zu spielen und die kleine Menschenmenge um beide herum löste sich auf. Nun wusste ich nicht, sollte ich auch gehen oder doch nochmal besser bei Katherine nachfragen und versuchen beizustehen. Mein Entschluss war schneller gefasst, als Jake anfing sie zu trösten. Es mochte vielleicht ganz lieb von ihm gemeint sein, doch mir missfiel seine Geste. Katherine konnte sich nämlich auch ganz schön einlullen lassen, wenn sie gerade wieder ihren sentimentalen Moment hatte. Ich setzte mich also in Bewegung zu ihnen und fing wie nichtsahnend an: „Hey! Das war wieder wirklich schön gesungen von euch beiden. Ist denn alles halbwegs in Ordnung?“

Jake
Ich lächelte als ich Charly sah und deutete auf Katherine. "Es geht so wie du siehst. Sie hat mal wieder Stress mit ihrem Freund. Ich hab ihr ja gesagt sie soll einfach Schluss machen aber, auf mich will sie nicht hören."

Charly
„Schon wieder“, fragte ich mitfühlend und hockte mich vor Katherine auf den Boden. „Ehe ihr mal in einen Einklang kommt, seid ihr alt oder wenn nicht sogar vorher schon gestorben.“ *Was?* Ich seufzte und tippte ihr aufs Knie. „So schlimm dieses Mal?“ Jake beachtete ich gar nicht. Mir gefiel es nicht und ich konnte auch nicht verstehen, wie er sich einfach so das Recht rausnahm, um Katherine davon zu überzeugen, sich von Jordan zu trennen. Der hatte ja noch gar nicht erlebt, wie beide drauf waren, wenn sie mal nicht stritten.

Katherine
Ich löste mich leicht von Jake und sah zu Charly. "Er hat mir gesagt, warum er wirklich mit dir geschlafen hat."

Jake
Na toll, diese Charly machte meine ganzen Pläne zunichte... "Er hat während der Beziehung mit einer anderen geschlafen? Das geht doch gar nicht. Er liebt dich nicht Katherine eindeutig."