Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
„Hat er das“, fragte ich nervös. „Oha. Das ist wirklich jetzt unangenehm.“ Mehr fiel mir gerade wirklich nicht ein. Und Jakes blöde Bemerkung machte es auch nicht besser.

Jordan
Während ich so ohne weiteren Plan durch die Straßen von Dallas zog, machte ich mir Gedanken. Gedanken darüber, was da im Krankenzimmer wieder zwischen Katherine und mir vorgefallen war. Ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, ich kam einfach zu keiner Idee, wie ich das wieder gut machen konnte… Es war schon ein schwieriger Akt. Doch bevor ich mir noch weiter den Kopf darüber zerbrechen konnte, wurde ich aus dem Verkehr gezogen und in eine Seitengasse geführt. Das ging ja wieder prima los. Es war ein klischeehaft angezogener Mann, wie man sie so eigentlich nur aus Filmen kannte: Sonnenbrille, schwarzblauer Anzug und ein lederner Aktenkoffer, der nun vor mir stand und fragte, ob ich denn auch wirklich ich sei. „Ja klar. Ich kenne keine zweite Person, die so heißt wie ich“, entgegnete ich ihm schnippig.

Anzugfutzi
„Gut. Das hier ist für Sie, betreffend des Auftrages, den Sie erledigen sollen. Im Koffer befinden sich weitere und genauere Informationen bezüglich der Zielperson, wie der zuletzt wahrgenommene Standort. Fragen Sie nicht. Alles befindet sich hier drinnen. Gehen Sie nur vertraulich damit um.“
Jordan
Ich kam nicht mal dazu, überhaupt ansatzweise nur an eine Frage zu denken. Der Kerl redete so schnell und arg monoton, dass es mehr Gehirnkapazität brauchte, um ihm überhaupt zu folgen. Nach seiner Rede verschwand er auch schon wieder auf der Fußgängerzone und ließ mich mit dem Aktenkoffer alleine zurück. Wenn die Typen von der NSA nun immer so einen Auftritt hinlegen würden… Gewöhnungsbedürftig.

Katherine
"Und ich dachte Treue wäre ihm wichtig. Jetzt ist er auch noch sauer auf mich, ich meine hallo?! Ich hab doch gar nichts gemacht." Ich sah zu Jake und wurde jetzt wirklich misstrauisch. "Meinst du wirklich?"

Jake
"Klar doch, wenn ich dein Freund wäre und dich lieben würde, würde ich ganz sicher nicht fremd gehen."

Charly
So lief also der Hase. Wie ich es mir schon fast gedacht hatte. „Da habe ich aber jetzt doch noch etwas einzuwerfen, aber das geht dich eigentlich im Detail gar nichts an. Zumindest nicht, dass ich wüsste.“ Ich warf einen kurzen Blick zu Jake hoch und widmete mich dann wieder Katherine. „Ich glaube es reicht zu sagen, dass du noch vor ihm den Seitensprung hattest.“

Jordan
Mir blieb nichts anderes übrig, als wieder zurück zum Motel zu kehren. Ich konnte schließlich nicht einfach so einen Koffer voll mit streng vertraulichen Informationen in der puren Öffentlichkeit öffnen. Wenn irgendwas davon in die falschen Hände geraten oder anderweitig verloren gehen würde, wäre ich gearscht. Einen anderen Ausdruck gab es nicht, der es besser ausdrücken könnte.

Katherine
"Ja schon aber... ich war betrunken und Jordan nüchtern. Ich wusste nicht einmal mehr was ich da tat." Jetzt kamen in mir doch wieder Zweifel. "Okay, wenn Jordan zurückkommt singe ich etwas." Jake verdrehte die Augen, doch das war mir egal, ich sah zu Charly. "Was ist das schönste Liebeslied das du kennst? Ich kenne nämlich nur die traurigen."

Charly
„Sag bloß, du möchtest für ihn singen? Das glaube ich jetzt nicht, Katherine.“ Damit war ich völlig überfordert. „Ausgerechnet noch ein Liebeslied. Aber wenn du so fragst, fällt mir nur so europäische Grütze ein … Send Me An Angel vielleicht? Kommt aus Europa. Kennst du das?“ Ich war der Sache skeptisch. „Ich weiß wirklich nicht, ob das so eine gute Idee ist. Was, wenn er nicht zuhören möchte? Eben ist er auch gegangen.“

Katherine
"Gut, dann singe ich eben was anderes." Jake wurde etwas optimistischer. "Was um meine Laune wieder nach oben zu bringen, hast du die Playback Version von Break the Rules?" Jake nickte grinsend und drückte an seinem Handy herum bis es anfing. "Na komm schon Charly, du tanzt mit." Electric lights, blow my mind... And never stop, it's how we ride coming up until we die... I don't wanna go to school I just wanna break the rules" Jake zog mich auf die Beine und tanzte mit mir, naja es war mehr sinnloses herumspringen, aber es machte Spaß, auch wenn ich nicht tanzen konnte und er mich einfach nur herumtrug.

Charly
"Das wird es auch nicht besser machen", versuchte ich noch zu protestieren, doch da war schon wieder alles zu spät. Wie Flummibälle hüpften sie auf und ab. Und ich muss sagen, ich ließ mich mitziehen, versuchte aber halbwegs gesitteter zu bleiben. Meine Diskojahre waren nämlich schon lange rum. Während wir uns zur Musik bewegten, behielt ich Jake im Auge.

Katherine
Ich lachte als Jake mich herumwirbelte und vergaß zu singen, doch das war egal, Jake schaltete eh grade Lieder an, bei denen wir nicht mitsingen mussten, nur wenn wir wollten und ich war gerade zu beschäftigt mit Grinsen. Jake war zu beschäftigt damit, mich ja nicht auftreten zu lassen. Obwohl der Gips eigentlich echt viel dämmte.

Charly
Das gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht gefiel mir das, was da gerade abging. Katherine mochte es vielleicht noch nicht durchschaut haben, aber ich auf jeden Fall. Und deshalb musste ich etwas dagegen unternehmen. Nur was?! Ich versuchte es erstmal mit Worten: „Katherine, du solltest eventuell etwas aufpassen. Mit sowas ist nicht leicht umzugehen.“

Katherine
Ich bedeutete Jake kurz aufzuhören und sah zu Charly. "Mit was? Womit soll ich denn aufpassen? Jake passt doch auf, meinen Fuß passiert nichts."

Charly
"Ja, Jake passt auf jeden Fall auf ... Ist klar." Jetzt hatte ich natürlich die volle Aufmerksamkeit auf mich gezogen, nur weil ich gerade so übervorsichtig sein musste. "So weit ich weiß, haben du und Jordan noch etwas zu tun und da wäre es nun wirklich schade, wenn sich das um noch mehr Zeit verschieben würde, weil du dich nicht schonst."

Katherine
Ich seufzte, löste mich von Jake. "Charly hat Recht, ich sollte ins Zimmer gehen und mich ausruhen, tut mir Leid Jake."

Jake
"Kein Problem, ich ruf dich dann einfach morgen an." Ich verabschiedete mich indem ich Katherine eine feste Umarmung gab, dabei fiel mein Blick auf Charly. Wütend, ja fast schon drohend sah ich sie an, denn anscheinend hatte sie mich durchschaut.

Charly
Das kam jetzt nun noch zu allem Überfluss von Jake. Er wusste, was er wollte, doch ich zu seinem Leid auch. Und ich würde auf jeden Fall bemüht sein, ihm einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. So sympathisch er auch sein mochte, aber es war eine Frechheit zu versuchen, zwei Leute mit Absicht trennen zu wollen. Ich kniff die Augen zusammen und streckte ihm meine Zunge entgegen, ehe ich mich von ihnen wandte. Guter Augenblick, denn Jordan betrat die Szene. „Schau, Katherine, wer da gerade kommt.“

Katherine
Ich wollte mich von Jake lösen dieser aber sagte leise. "Nein ignorier Jordan einfach, das hat er verdient." Trotzdem löste ich mich von Jake und drehte mich zu Jordan um.

Charly
„Hey“, rief ich wieder fröhlicher Mine zur Begrüßung und winkte den alten Miesepeter zu uns. Ich sah schon aus der Distanz, dass er nur widerwillig folgte und zu uns rüber schlich. „Wo warst du plötzlich so schnell hin“, fragte ich, um die Situation zu überspielen.

Jordan
Ich war erst wieder etwas genervt, dann aber verwirrt, denn ich konnte mir keinen Reim auf diesen Auflauf machen. Was grabbelte dieser Jake schon wieder an Katherine rum?! Aber ruhig Blut. Wie war das? Freund, nicht Feind… „Ich könnte dich genauso fragen, wo du warst. Du wolltest doch zum Amt, Charly.“

Charly
„Ja, wollte ich, aber du warst schneller weg, als ich ‚Amen‘ hätte sagen können.“

Jake
Ich ließ mich auf die bank fallen, denn es durfte keine Versöhnung geben, deswegen musste ich hierbleiben um alles zu verhindern. Aber dieser Jordan sah sowieso noch ziemlich angepisst aus. Katherine schwieg einfach und sah stumm vor sich auf den Boden.

Charly
Mir fiel nichts mehr ein. Blöd, denn peinliche Stille musste nun wahrlich nicht sein, weshalb ich einen gewagten Sprung zum nächsten Thema versuchte: "Katherine hat dir was zu sagen." Bäm, bin ich gut! "Und du aber ihr bestimmt auch, oder?"

Katherine
Entgeistert sah ich Charly an. Ich wusste doch gar nicht was ich sagen sollte. "Ähm... Es tut mir Leid dich so fertig gemacht zu haben aber ich hab ja auch mit jemandem geschlafen und du hast dich ja auch nicht so darüber aufgeregt?" Versuchte ich es und schenkte Jordan einen putzigen Blick.

Jake
"Du hast vergessen hinzu zu fügen, dass du voll warst und Jordan nüchtern. Bei dir war es ein Ausrutscher bei Jordan ein großer Fehler."

Charly
Meine Blicke schnellten zu Jake, als er diesen Kommentar von sich gab. Das konnte doch nun wirklich nicht sein Ernst sein.

Jordan
Was der sich nun wieder einmischte. *Freund, nicht Feind...* Ich wandte mich an Katherine: "Das ließe sich auch wo besser ausreden, als auf der Straße, oder?"

Katherine
Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ja klar, das wollte ich nur noch kurz loswerden. Wo möchtest du reden?" Ich sah kurz zu Jake, irgendwie verunsicherte er mich. Vor allem als er dann noch den Satz. "Glaub mir er liebt dich gar nicht." Hinterher warf

Jordan
Von wegen Freund. Der war sowas von auf Ärger aus und das konnte und wollte ich nicht so ohne weiteres hinnehmen. "Was laberst du eigentlich dauernd dazwischen?" Ich ließ den Koffer zu Boden sinken und wäre ihm gerne sofort an den Hals gesprungen, wenn sich Charly mir nicht in den Weg gestellt hätte.

Charly
"Jake ist verwirrt. Mehr nicht. Ignorier ihn einfach, was Katherine vielleicht auch besser tun sollte." Mit ausgebreiteten Armen stand ich vor Jordan und versperrte ihm den Weg zu Jake.

Katherine
Mein Blick ging zwischen allen hinterher. "Häh?" Warum sollte ich Jake besser ignorieren und was genau lief da eigentlich. Ich verstand einfach gar nichts mehr.

Jake
"Oh komm schon Kath, schau nicht so verwirrt. Du wusstest doch ganz genau was zwischen uns abging. Dir ist doch schon länger klar, dass ich mich in dich verliebt habe. Wie auch nicht? Du bist einfach perfekt." Ich bedachte Jordan mit einem abwertenden Blick. "Ich kann dir mehr bieten als der da. Jordan ist schlecht für dich und viel zu alt. Ich bin der bessere."

Charly
Ich zuckte regelrecht zusammen, als sich Jordan mit einem Schritt nach vorne rührte. Ich rechnete wirklich damit, dass er mich einfach wegboxen würde, um dann Jake eins auf die Fresse zu geben. Der lehnte sich nämlich ganz schön weit aus dem Fenster.

Jordan
"Redest scheinbar gerne über andere Leute, wenn sie mit anwesend sind, was? Pass bloß auf, was du hier von dir gibst." Drohend sah ich ihn durchdringend an. So ein Windelpupser würde mir ganz bestimmt nicht die Segel streichen.

Jake
Herausfordernd hielt ich dem Blick stand, dieser Typ nahm sie mir nicht weg, der konnte mich mal. "Ich sage nur die Wahrheit und du weißt selbst, dass du nicht gut genug bist."

Katherine
Na toll, warum fand ich immer nur die falschen Freunde. "Jake, es reicht." Mahnte ich ihn und sah ihn streng an. Jordan legte ich meine Hand auf die Brust und drückte ihn ein Stück nach hinten. "Und du lass dich nicht provozieren."

Jordan
"So gewinnt man aber nun auch nicht die richtige Aufmerksamkeit." Jetzt auf Katherine zu hören ging gar nicht. Dafür war ich im Moment viel zu sehr in Rage und wollte diesem möchtegern Romeo meine Meinung pinseln. Ich ließ mich dennoch von ihr auf Abstand bringen.

Charly
Schlafende Hunde sollte man nicht wecken. Die Beiden hier hatten sich soeben gegenseitig wach gerüttelt. Ich wandte mich an Katherine: "Es wäre gut, wenn du jetzt das entscheidende Machtwort sagen würdest. Entscheide dich, sonst wird hier keine Ruhe einkehren."