Kampf zwischen Gut und Böse

Charly
Der Fahrtwind peitschte mir ins Gesicht und meine Augen trockneten sofort, wenn ich sie öffnete, weshalb ich sie lieber geschlossen hielt und Windschatten hinter Katherine suchte. Aus Angst ich könnte in jeder Kurve einfach so vom Sitz rutschen, verkrampfte ich und versuchte mich so gut wie möglich festzuhalten. Neben Wind und Ängsten gab es dann noch die Kälte. Hier in Dallas war es zwar so an sich ganz warm, richtig warm sogar, aber wenn man so schnell ungeschützt unterwegs war, konnte es doch schon richtig kalt werden. Wenn ich mal da nicht den Tod holte.

Katherine
Ich hielt mit quietschenden Reifen vorm Motel an und stieg grinsend ab. "Du kannst die Augen wieder aufmachen." Meinte ich kichernd und ging dann sofort hinein um im Zimmer nach Jordan zu sehen, eine andere Idee wo er sein könnte hatte ich nicht.

Charly
"Ja, ja." Mit weichen Knien stieg ich ab und folgte ihr. *Man hätte ja auch etwas langsamer fahren können. Jetzt werde ich bestimmt krank*, dachte ich und klang im Kopf ein wenig angepisst. So war ich halt: außen hui und innen pfui. "Fährst du immer so schnell? Sowas könnte mal böse enden, vor allem in der Stadt mit Passanten. Das nächste Mal fährst du noch jemanden um", versuchte ich sie zu tadeln. Am Zimmer angekommen schloss ich uns auf und öffnete die Tür. Auf den ersten Blick sah es leer aus und man hörte auch nichts. "Jordan", fragte ich laut rein, es kam aber keine Antwort zurück.

Katherine
"Ich fahr manchmal sogar noch viel schneller." Ich schmunzelte und sah in jedes Zimmer. "Jordan?" Doch er war nicht da. "Das gibts doch nicht." Nun machte ich mir wirklich Sorgen, wieder holte ich mein Handy hervor und wählte seine Nummer. "Wo kann er nur sein?" Fragte ich während ich mir das Handy ans Ohr hielt.

Charly
"Wenn ich das wüsste, hätte ich es schon längst gesagt, aber ich habe keine Ahnung. O Gott, war das peinlich, als mich da so ein alter Opi angesprochen hat und sagte, dass ich Selbstgespräche führe. Ich will gar nicht wissen, wie lange ich das gemacht habe, obwohl ich eigentlich mit Jordan gesprochen hatte." Ich ließ mich auf die Couch nieder und sah Katherine an. Wieder hörte man die Ansage des Grauens. "Vielleicht ist der Akku leer?"

Katherine
"Nein ist er nicht und jetzt halte bitte mal die Klappe Charly, ich muss nachdenken." Ich stieß verzweifelt die Luft aus und seufzte. Irgendwie musste ich ihn doch finden können. Mir fiel jemand ein, der mir behilflich sein konnte, ich suchte Matrose in meiner Kontaktliste und rief ihn an.

Charly
"'Tschuldige." Ich hatte nur versucht aufzumuntern, war aber an ihrer Laune gescheitert. Weshalb sie sich solche Sorgen machte, verstand ich nicht so recht. Sie war doch sonst auch immer einfach so verschwunden und erst beim letzten Mal nach Wochen wieder aufgetaucht, obwohl sie sich selbst für tot erklärt hatte. Laut Story - und ohne Nebeninformationen - war Katherine ein Zombie. Ja. Ein sexy Zombie sogar. Hehe.

Matrose
"Das war klar. Irgendwann musste sie ja wieder anrufen." Der Klingelton, den ich extra für Katherines Kontakt ausgewählt hatte, läutete in voller Montur. Ich streckte mich vorerst noch und ging dann ran. "Ja?"

Katherine
"Endlich gehst du ran, ich dachte schon ich würde dich nicht erreichen." Erleichtert atmete ich auf als ich Matroses Stimme hörte. "Jordan ist weg, ich mach mir riesen Sorgen, vor allem wegen dea Kopfgelds und dem töten. Ich dachte mir, dass du ihn vielleicht ausfindig machen kannst. Ich weiß nicht wo er sein könnte."

Matrose
"Dein ernst", fragte ich ungläubig, aber versuchte sie noch im selben Moment zu beruhigen: "Wenn man jemanden nicht klein bekommen kann, ohne dass er über Superkräfte verfügt, dann ist es Jordan. Ich werde aber trotzdem für dich nach ihm suchen. Die Sorge ist schließlich begründet. Ist es möglich, dass ich für die Recherche auflegen kann oder soll ich dran bleiben?"

Katherine
"Du kannst ruhig auflegen, danke Matrose." Ich war es die auflegte. Ich legte das Handy hin und fuhr mir durch die Haare, das sollte ich mir echt mal abgewöhnen. "Ich weiß, dass du nicht verstehst, warum ich mir solche Sorgen mache. Auf Jordan ist ein Kopfgeld ausgesetzt und normalerweise verschwindet er nicht einfach so ohne etwas zu sagen, das passt nicht zu ihm."

Charly
"Stimmt, denn die Rolle hast ja schließlich schon du übernommen." *Like a Boss.* "Ich kann deine Sorgen verstehen, auch wenn es nur im Ansatz so ist, aber er wird schon wieder auftauchen. Ich möchte jetzt nicht unbedingt behaupten, dass er blind wie ein Huhn ist, aber desorientiert kann jeder mal sein." Ich zuckte mit den Schultern. "Wer weiß? Vielleicht irrt er gerade in den Straßen von Dallas rum?" Das war naiv und einfältig, das wusste ich selbst, so blöd war ich nun auch nicht, aber Schwarzmalerei würde die Situation auch nicht besser machen.

Katherine
Ich wusste, dass Charly mich nur aufmuntern wollte und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ja klar und zufälligerweise ist auch noch sein Handyakku leer." Jordan würde auf jeden Fall etwas von mir zu hören kriegen, auch wenn ich selbst nicht besser war, trotzdem... auf mich war ja auch kein Kopfgeld ausgesetzt.

Charly
"Äh, vielleicht wurde es auch gestohlen?" Ich legte eine extra dumm klingende Stimme auf und machte dazu noch passende Handbewegungen. Schließlich erwartete man sowas von einer blonden, schwangeren Hure und dieses Klischee zu vertreten machte mir mittlerweile sogar etwas Spaß. Die Leute extra auf ihr "falsches" Denken hinzuweisen, und das genau mit dem Verhalten, was sie eigentlich denken, aber nicht erwarten, ist lustig. Die Reaktionen sind köstlich.

Katherine
Entgeistert starrte ich sie an, grinste dann aber und warf ihr ein Kissen gegen den Kopf. "Man Charly, ich find das alles echt nicht witzig, der kann sonst wo sein."

Charly
"Ganz spontan nach Italien ist er jedenfalls schon mal nicht, denn die Flugtickets liegen immer noch bei mir im Schrank." Ich nahm das Kissen und legte es mir auf den Schoß. "Und was ist mit seiner Schwester? Vielleicht ist er dort hin oder eventuell auch zur Grabstätte seiner Familie ..." Ich wollte noch weiterreden, aber im selben Moment klingelte ihr Handy. "Ist er das?"

Matrose
Ich rief Katherine zurück. Ich hatte sowohl eine gute Nachricht, als auch eine schlechte für sie.

Katherine
Ich schnappte mir mein Handy und sah auf den Display. "Nein es ist Matrose mit neuen Erkenntnissen." Ich zwinkerte Charly zu und ging dann ans Handy. "Und, etwas rausbekommen können?"

Matrose
"Ich habe jetzt recherchiert und etwas für dich. Es gibt eine gute Nachricht und eine schlechte. Welche möchtest du zuerst hören?" Überflüssige Frage, aber es war nur der Höflichkeit wegen.

Katherine
"Mir egal, sag einfach was Sache ist." Matrose machte mich mit dieser Frage nur noch nervöser. Ich stand auf und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen.

Matrose
"Dann halt die gute Nachricht zuerst, um zumindest etwas die Sorge zu nehmen. Ich bin das Polizeiregister durchgegangen und habe keinen weiteren bzw. aktuellen Eintrag von Jordan gefunden. Das heißt, er ist schon mal nicht bei der Polizei in Obhut. Zur schlechten ... Ich kann ihn selbst nicht finden." Ich ließ es kurz sacken. "Weder über Handyortung, noch über den GPS Chip, den er eigentlich noch mit sich rumträgt. Wie unsichtbar. Es tut mir leid, aber ich komme hier nicht weiter, ich bin an meiner Grenze. Frag mich, was er gemacht hat und vor allem wie er es geschafft hat, sich so zu verstecken, aber ich werde dir keine Antwort geben können. Katherine, ich kann dir zum ersten Mal nicht weiterhelfen."

Katherine
"Okay, danke trotzdem Matrose, ich melde mich wieder." Mit diesen Worten legte ich auf und setzte mich seufzend aufs Bett. "Matrose kann ihn nicht finden, weder indem er sein Handy ortet noch indem er das GPS Signal verfolgt, er ist wie vom Erdboden verschluckt. Keine Ahnung, wo wir noch suchen sollen."

Charly
"Ohhhh." Ich stand auf und ging zu Katherine rüber, um mich neben sie zu setzen. "Er wird wieder auftauchen, ganz bestimmt. Nur Gott weiß, was er gerade macht." *Wenn es überhaupt diesen alten Zausel gibt, denn für mein Attentat an der Bibel wurde ich immer noch nicht mit einem Drohbrief erreicht.* ich legte eine Hand auf ihre Schulter. "Du musst dich deshalb ein wenig ablenken. Lass doch etwas unternehmen"

// bin jetzt off. es geht essen

Katherine
Ich schwieg noch kurz und sah Charly dann lächelnd an. "Okay, was wollen wir machen?" Fragte ich und steckte mein Handy in die Jackentasche, Charly hatte Recht, Jordan würde schon wieder auftauchen, irgendwann.

Charly
Ich überlegte kurz, denn damit hatte ich nun nicht ganz so gerechnet, aber eigentlich war es um so besser. "Es ist warm draußen ... Wieso suchen wir uns da nicht einfach einen Park mit See oder so ... Und zur Abrundung gibt es noch Cocktails oder für die Minderjährigen Eiscreme. Irgendeine Beschäftigung bei der man sich nicht so viel bewegen muss. Wie klingt das für dich?"

Katherine
"Okay cool." Ich lächelte und wir gingen wieder nach unten und zum Motorrad. Ich fuhr einfach zu dem Park, in dem ich mit Jake war, dort war auch ein See, zu diesem waren wir gerade unterwegs. "Willst du das Kind jetzt eigentlich behalten?" Fragte ich, da ich nicht wusste, worüber wir reden sollten.

Charly
Damit waren wir vorerst beschäftigt und abgelenkt. Der Park war wirklich schön und durch die ganzen Bäume wurde auch ausreichend Schatten gespendet. "Ob ich das behalten möchte", wiederholte ich ihr Frage. "Ich habe zwar noch paar Wochen Zeit, um mich endgültig zu entscheiden, aber ich denke ernsthaft darüber nach es zu bekommen. Ein Kind wäre die beste Möglichkeit, endlich mein Leben auf die Rolle zu bringen. Es würde mir das fehlende Verantwortungsbewusstsein geben."