Kampf zwischen Gut und Böse

Katherine
Als das Licht noch näher kam und ich dann direkt vor mir Stimmen hörte, hielt ich die Luft an. Ich schloss die Augen und traute mich gar nicht umzusehen. Ich lauschte einfach nur den Stimmen. "Wo ist sie hin?" - "Irgendwo hier muss sie sein, sie kann sich nicht einfach in Luft auflösen." - "Ich weiß du Schwachkopf, jetzt such weiter, sie hat sich sicher irgendwo versteckt."

Jordan
"Ey", rief ich hinter zu Willson, "Der verduftet gerade." Die hatten sich endlich ausgeplaudert und der Drogenboss fuhr mit einer immensen Ladung an Drogen unbekannter Art vom Parkplatz. Was danach folgte, schien zuerst noch normal. Der Hundesohn stieg zurück in seinen Transporter, startete den Motor und fuhr los. Doch wohin... "Sagen Sie mal, weiß jemand von unserem Plan?"

Willson
Ich lud die Taschen mit den Waffen raus und warf diese neben mich auf den Boden. "Nein. Und jetzt konzentrieren Sie sich auf die Zielperson." - "Wird nicht schwer fallen." - "Was ist..." Ich hatte nicht mal zuende fragen können, da schlug die Beifahrertür auf und mein Partner war schneller weg als Speedy laufen konnte. Einen Bruchteil einer Sekunde später reagierte auch ich und machte mich von meiner Stelle weg. Denn der metallic Transporter raste direkt auf uns zu.

Katherine
Als der Lichtstrahl mich traf machte ich mich noch kleiner und hielt die Augen weiterhin fest geschlossen. "Scheiße wo kann die hin sein?" - "Vielleicht ist die auf einen Baum geklettert." - "Hast du dir diese Bäume mal angesehen? Da kann nicht mal ein Eichhörnchen hochklettern ohne dass der Stamm abknickt." - "Vielleicht hat sie uns ausgetrickst und es irgendwie geschafft an uns vorbei zu kommen und nun zurück und weg von uns zu laufen. Wir teilen uns auf."

Willson
Es war wirklich knappe Sache gewesen. Der riesige Transporter verarbeitete den wesentlich kleineren Wagen der NSA mit einem Schub zu Schrott. Wie konnte das passieren? "Ach, Scheiße", fluchte ich und war geradewegs dabei mich so schnell wie möglich vom Unfallort weg zu machen. Stolpernd kam ich voran. Als ein erster Schuss ertönte, dachte ich, mit mir sei es vorbei. Doch im Gegenteil. Wer zuerst den Abzug betätigt hatte war mein werter Partner gewesen. Eines musste ich ihm lassen, er nahm seine Arbeit sehr ernst und war eilig dran sie auch zu erledigen. Wieder ertönte ein Schuss.

Katherine
Nun traute ich mich auch wieder, die Augen zu öffnen. Ich sah, dass der Lichtstrahl sich entfernte und stand langsam wieder auf. Ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht kurz aufzuschreien. Als ich auftrat tat mein Bein echt weh, es war wie ein Stich der mein ganzes Bein durchfuhr. Doch statt aufzuschreien zuckte ich nur zusammen. Ich ging langsam weiter. Ich hatte zwar Angst so ganz allein im dunklen Wald aber ich traute mich auch nicht, das Licht anzumachen.

Willson
Ich war ins Kreuzfeuer geraten. Kurz war Ruhe gewesen. Ich hatte schon gedacht, das wäre es schon gewesen und Gregor wäre erledigt, doch falsch gedacht. Der Feind hatte nur kurz Zeit gebraucht, um zum Gegenschlag zu rufen. Da konnte ich nicht mithalten. Die waren Herren ihres Elements und wussten andere gezielt umzubringen. Hilflos suchte ich nach einer Waffe, um mich verteidigen zu können.

Jordan
"Was machen Sie", rief ich dem Deppen eines Partners zu. Ich wollte gerade nochmal schiessen, doch es gab da nur ein winziges, aber fatales Problem. Die Munition war aus und der Rest lag beim Wagen. Zu weit entfernt von mir. Auf freiem Feld war ich zu einfaches Ziel gewesen, um einfach so dorthin zu spazieren. Kurz um entschloss ich in Deckung zu gehen, nahm aber noch vorher Willson mit. "Kommen Sie." Grob packte ich ihn am Kragen und zerrte ihn in nächster Nähe zu einer Nische im Gemäuer des nächsten Hauses. Dort nahmen wir Deckung ein.

Katherine
"Wenn Jordan jetzt bei mir wäre, dann würde ich ganz sicher keine Angst haben. Mit Jordan fühlte ich mich immer sicher und beschützt. Natürlich konnte er nicht immer in meiner Nähe sein, dennoch vermisste ich ihn jetzt schon. Andererseits war es auch schlecht für die Beziehung wenn wir 24 Stunden am Tag zusammen waren, irgendwann fühlte man sich eingeengt. Trotzdem wäre ich jetzt viel lieber bei Jordan. Was er wohl jetzt machte?

Jordan
"Was war das gerade? Sie sahen aus, als hätten Sie noch nie auf dem Schlachtfeld gestanden." Durchdringend prüfte ich Willson vor mir. Der sah mehr verschreckt aus, als irgendwie für da draußen geeignet. "Haben die mir den größten Deppen geschickt." Mit einem wachsamen Blick hielt ich unsere ungedeckte Seite im Auge. "Beim Militär lernt man doch vom Verhalten vorm Feind, oder?"

Willson
Jetzt musste ich beichten. "Ich sagte, ich war beim Innendienst. Um genauer zu sein, war ich im Bürokratie-Bereich tätig gewesen." Blicke sagten manchmal mehr als Worte. - "Was?!" - "Das hier ist mein erster Auftrag außerhalb des Büros." - "Sie sind sowas von tot."

Katherine
Mit Jordan war immer alles so leicht, zumindest dann, wenn wir uns nicht stritten. Er war keineswegs ein kalter Eisklotz, er war eigentlich sehr sensibel, doch das konnte er ziemlich gut überspielen. Ich musste lächeln und dachte einfach an all die schönen Momente während ich weiterhin allein durch den Wald lief.

Willson
"Ich kann doch nichts dafür. Es gab keine Freiwillige. Keiner wollte mit Ihnen in ein Team gesteckt werden. Es war unglücklicher Zufall, dass ausgerechnet ich jetzt hier bin", versuchte ich mich zu verteidigen. Meine gesamte Körpermuskulatur hatte sich verkrampft, als er mich angefallen hatte und mich nun zur Rede zwang. Ich fragte mich, wer eigentlich der Feind war. Gregor oder ich? Vielleicht auch wir beide. "Bitte verschonen Sie mich", flehte ich. So wie er mich gepackt hatte, war es kein Wunder gewesen, dass niemand mit ihm Partner sein wollte.

Jordan
Grimmig ließ ich ihn gehen. "Daran lässt sich jetzt auch nichts mehr ändern." Draußen war es mittlerweile verdächtig leise geworden. Man plante etwas. "Was soll ich jetzt mit Ihnen machen? Ihr Chef möchte Sie wohl sicher lebend zurück haben."

Katherine
Ich seufzte und meine Gedanken schweiften eine ganze Zeit lang zurück. Zurück zu der Zeit als Casper und ich noch zusammen waren und noch weiter zurück zu dem Tag an dem ich ihn kennengelernt hatte. Er sah so verloren aus, so tot. Ich musste ihm einfach helfen. Er saß damals in einer Gasse hinter einer Mülltonne und hatte sich irgendwelche Drogen eingeworfen.

Jordan
Verärgert schnaubte ich. Wir saßen hier fest und waren auch noch unbewaffnet. Obwohl. Eine Chance gab es noch. "Machen Sie sich nützlich", sagte ich barsch, packte Willson dabei an der Schulter und schob ihn vor. - "Was soll das werden?! Wollen Sie mich umbringen?!" - "Jammern Sie nicht. Sie gehen raus und holen die grüne Tasche vorm Wagen hier her. Ich lenke in der Zeit ab."

Willson
"Wie das? Wir sind ohne Waffen." Statt zuzugeben, dass er mich umbringen wollte, hielt er mir die Bombe von vorhin hin. "Ein Blindgänger soll mich beschützen", fragte ich skeptisch. Ohne zu antworten legte ein paar Handgriffe an und sagte darauf: "Jetzt scharf" und drückte den Auslöser.

Katherine
Ich hatte mich von Casper nicht abwimmeln lassen und hatte ihn einfach mit zu mir nach Hause geschleppt und dort in meinem Zimmer vor meinen Eltern versteckt. Als die Wirkung der Drogen nachgelassen hatte haben wir geredet, nein gestritten und er hatte gedroht mich zu töten und meinte, dass das was ich da tue Entführung sei. Doch irgendwie wollte er gar nicht gehen, er blieb nämlich in meinem Zimmer und ich stand ihn bei, als er wieder clean wurde.

Jordan
Ich zwängte mich an Willson vorbei und ging bis zur Kante ran. Innerlich zählte ich 21, 22, 23 und wagte dann den Schritt aus der Deckung. Gleich flog es mir um die Ohren, weshalb ich wieder zurück ging. "Okay", sagte ich bestimmt. "Er sitzt immer noch im Transporter. Etwa 20 Meter sind es zum Wagen und der Tasche. Sobald ich die hier geworfen habe, rennen Sie los. Sie müssen schnell sein."

Katherine
Als es ihm dann aber wieder gut ging, wollte er immer noch nicht gehen. Anders gesagt, er ging nicht weil ich ihn einfach nicht fragte ob er gehen wollte. Später erfuhr ich, dass er sich zu dieser Zeit schon in mich verliebt hatte und Angst hatte, mich zu verlieren wenn er wieder ging. Casper und ich verbrachten viel Zeit miteinander. Ich half ihm wieder normal zu werden und brachte ihn bei Gefühle zu zeigen. Doch die Wohnung verließ er nicht. Er war den ganzen Tag in meinem Zimmer.

Willson
Widerspenstig wehrte ich mich gegen die geplante Aktion. "Das kann ich nicht. Wer verspricht mir, dass ich überleben werde?" Doch mir wurde kein Ohr geschenkt. Ohne zögern warf er die Bombe und stieß mich darauf gleich raus. Nun war es zu spät gewesen. Ich rannte um mein Leben zur Tasche. Kaum war ich gestartet, explodierte die Bombe. Dafür, dass es nur ein kleines Ding gewesen war, gab es eine gewaltige Explosion. Scheinbar Volltreffer auf den Motor des Transporters.

Katherine
Irgendwann kam dann eins zum Anderen und als wir wieder einmal am Abend auf dem Dach saßen und uns den Sonnenuntergang ansahen küsste Casper mich. Ich erwiderte den Kuss denn ich hatte mich auch verliebt. Wenn ich daran dachte kribbelte mein Bauch auch jetzt noch. Doch das Kribbeln verschwand wieder als ich daran dachte wie wir auseinander gekommen waren.

Willson
Mit rasendem Herzen, einem Puls, den ich im Ohr hörte und einer Geschwindigkeit beim Atmen, dass ich fast umkam, saß ich auf dem Boden in der sicheren Nische. *Ich lebe noch*, dachte ich immer wieder. Mir kam Ohnmacht hoch, doch ich durfte keine weitere Schwäche zeigen. Ich hatte es eh schon genug verkackt. Mit erschöpften Blick, beobachtete ich meinen Partner, wie er in die Tasche griff und gezielt nach etwas bestimmten suchte. Aus der Ferne hörte man zum ersten Mal etwas vom Gegner: "Netter Versuch. Kommt doch, wenn ihr beiden Pfosten mich haben wollt." Ich lunzte um die Ecke und sah, wie er sich von dannen machte. "Er geht", murmelte ich. - "Passt schon."

Katherine
Casper hatte mich betrogen, belogen und war auf meinen Gefühlen herumgetrampelt als wären sie nichts wert. Als ich davon erfahren hatte, hatte ich ihn total verletzt und mit gebrochenem Herz vor die Tür gesetzt.

Casper
Ich kam von meinem Arbeitstag im Restaurant zurück. Ich war völlig genervt und gestresst. Ich pfefferte die Schuhe in eine Ecke und die Schlüssel landeten klappernd auf der Kommode. Ohne etwas zu sagen ging ich in die Küche um mir einen Kaffee zu machen.

Willson
"Was jetzt", fragte ich schnaubend. Langsam wurde ich unruhig, denn unser Auftrag machte sich wirklich vom Acker.

Jordan
Ich zog den Reißverschluss der Tasche wieder zu. "Was jetzt? Blöde Frage. Hinterher", sagte ich. Ich zerrte Willson auf die Füße und darauf begann die Verfolgung. Gregor hatte schon Vorsprung, doch er blieb stehen, nur um uns dann unter Beschuss zu nehmen. Aber selbst ein meisterlicher Killer konnte mit einer einfachen Handfeuerwaffe aus großer Distanz nicht genau Treffen. Wenn überhaupt. Ohne stehen zu bleiben rannten wir ihm weiter nach.

Willson
Die hatten ein Tempo drauf. Nur schwer konnte ich mithalten. Zu allem Überfluss prallte die heisse Sonne auf den leeren, offenen Parkplatz. Man sah es überall flimmern und wie sich das Schlachthaus in dem Flimmern spiegelte. Wurde geschossen, zuckte ich zusammen und hoffte, dass es mich nicht getroffen hatte. "Wo will er hin", fragte ich, während ich hechelnd hinterher kam. - "Ins Gebäude." - *Ausgerechnet da rein?* Und so kam es.

Katherine
Ich runzelte die Stirn, ich dachte schon wieder viel zu viel nach. Genau deswegen sollte man mich nicht allein in einen dunklen Wald schicken, ich begann über alles nachzudenken und Dinge in Frage zu stellen, außerdem war ich extrem müde, doch ich musste unbedingt das Ende des Paks erreichen, ich musste unbedingt von hier weg.

Willson
Gregor rannte um die Hausecke und war damit vorerst verschwunden. Als wir dort ankamen, erwartete uns ein halb offener Haupteingang. Mein Partner ging vor und stellte sich an den Spalt der Eisentür; ich stellte mich hinter ihn. Es dauerte nicht lange, da kam das Zeichen zum Vorrücken. Wir schlichen rein und nahmen dort gleich Deckung ein. Ab jetzt waren wir getrennt. Es war kühl und es es roch überraschenderweise steril...

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Alina
Meine Schicht war vorrüber und ich schleppte mich aus dem Gebäude zu meinem Auto. Die nächste begann erst in der Nacht. Es waren ein paar Wochen vergangen. In diesen war viel passiert. Casper hatte den Job im Restaurant ergattern können und ich hatte ebenso locker easy einen neuen bei der New Yorker Police bekommen. Problem war nur, dass derzeit ein Kollege krank war und ich deshalb seine Nachtschicht übernehmen musste. Es dauerte bis ich bei mir zuhause ankam. Ich sah auf die Uhr und beschloss zumindest noch Casper kurz anzurufen, ehe ich mich hinlegen würde, um ja wach zu bleiben, wenn es in die nächste Schicht ging.

Casper
Mein Handy klingelte, es war Alina. Ich starrte kurz auf das Display, lehnte den Anruf dann ab und warf mein Handy auf den Küchentisch. Mit den neuen Jobs war es zwischen uns nicht mehr das Selbe. Wir mussten ständig arbeiten oder irgendetwas erledigen. Ich wurde wütend und die Tasse in meiner Hand landete auf den Boden. Sie zerbrach natürlich sofort und der Inhalt verteilte sich auf dem Fußboden. "Egal." Ich ging einfach ins Wohnzimmer.

Katherine
Ich betrachtete wieder die Karte. Egal wo ich rauskam ich würde nach New York dann noch 4 oder 5 Stunden mit dem Auto brauchen, tolle Aussichten.

Alina
Ich wurde weggedrückt. Seufzend nahm ich das Handy vom Ohr und trug es mit ins Schlafzimmer. Dieses Verhalten war kein Problem für mich; zumindest nicht mehr. Es war nämlich nicht das erste Mal gewesen. Auch ich hatte schon ein paar Gespräche weggedrückt, weil mir die Lust auf ein Gespräch gefehlt hatte. Seit wir nicht mehr zusammen arbeiteten hatte sich einiges geändert. Casper und ich entfernten uns immer mehr voneinander. Es fehlte einfach die Zeit. Geld auch. Ich verdiente nicht mal mehr ansatzweise so viel wie bei der G.P.F.P.E.E., weshalb ich wohl oder übel umziehen musste. Das Apartment mit Stadtblick war zu teuer geworden.

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Jordan
Leise schlich ich an der Wand der offenen Vorhalle entlang. Dabei hielt ich das freie Geländer über mir im Auge. Krampfhaft lauschte ich und suchte nach verräterischen Geräuschen. Doch bis jetzt war es ruhig gewesen. Wo Willson abgeblieben war, wusste ich nicht. Ich hatte ihn am Eingang verloren.

Willson
"Scheiße", fluchte ich. Ich war alleine und wusste nicht, wo ich war. Mit zügigen Schritten ging ich einen Gang entlang und kam kurz darauf durch eine Eisentür. Dahinter lag ein Raum, der Horror war...

Casper
Ich stand nach kurzer Zeit wieder auf. Ein Kissen fiel auf den Boden, war mir auch egal. Ich verließ das Haus und ging nach draußen. Ich brauchte einfach wieder etwas frische Luft, einen klaren Kopf. Ich holte die Schachtel Zigaretten aus der Jackentasche und zündete mir eine davon an. Wie sollte das so weitergehen?