Kampf zwischen Gut und Böse

Willson
Eine Uhrzeit war mir nicht genannt worden, was wahrscheinlich daran lag, dass selbst die Zentrale nichts dazu rausgefunden hatte können, und wir nun deshalb damit beschäftigt waren, zu warten, dass endlich jemand auftauchen würde. Die Stille zwischen uns versuchte ich mit einer simplen Frage zu brechen: "Was hatten Sie nun eigentlich unten im Keller gemacht?" Ich sah rüber.

Jordan
Ohne mit Worten zu reagieren, griff ich in die Hosentasche und holte einen rundlichen Gegenstand vor, den ich darauf auf das Armaturenbrett legte. "Nützliche Helfer", sagte ich monoton.

Willson
Ich betrachtete, was mir vorgelegt wurde. Neugierig nahm ich den Gegenstand in die Hand und konnte dann sagen, was es war: "Bomben. Aber keine gewöhnlichen", stellte ich bei genauerem Hinsehen fest. "Die reagieren doch auf Druck oder so. Wird der Auslöser gedrückt, explodieren die erst wenn man den los lässt. Stimmt's?" Erstaunt wägte ich die Bombe in meiner Hand.

Jordan
"Ja, richtig. Das ist aber nur ein Blindgänger, also ungefährlich", ergänzte ich, bevor er nachfragen konnte, weshalb ich sowas in der Hose mittrug.

Katherine
"Man ist das nervig und langweilig." Jetzt fing ich sogar schon an mit mir selbst zu reden. Aber auch nur weil es hier wo dee Wald so dicht war ziemlich dunkel war und ich allein in dieser Stille ziemlich Angst hatte. Ich fing also an zu singen. Ich sang einfach das Lied was mir gerade so in den Sinn kam und das war zuerst Are you with me. Ich ertrug diese Stille einfach nicht.

Jordan
Das Warten zog sich gefühlt ins Unendliche. Immer wieder sah ich auf die Digitaluhr, deren Ziffern auf dem Display des Autoradios matt leuchteten. Gefühlt vergingen fünf Minuten, doch der Blick auf die Uhr verriet, dass nicht einmal eine Minute rum gewesen war. Ich platzte fast vor Bewegungsdrang und fing unkontrolliert an mit einem Bein zu wippen.

Willson
Ermüdet hatte die Unterarme überkreuzt auf das Lenkrad gelegt. Mit starren Blick sah ich auf den leeren Parkplatz vor mir. "Ich weiß, dass wir schon lange warten und Sie langsam unruhig werden", murmelte ich und sah rüber. "Sie machen mich noch ganz nervös. Hören Sie auf oder gehen eine Runde ums Auto." Unruhe mochte ich nämlich nicht. Als hätte er auf diese Erlaubnis gewartet, sprang er aus dem Wagen. "Gut", brummte ich und sah wieder nach vorne.

Katherine
Als ich noch eine weitere halbe Stunde gelaufen war beschloss ich, eine Pause zu machen. Ich setzte mich einfach dorthin wo ich gerade stand und lehnte mich mit dem Rücken gegen einen Baum. Langsam wurde dieser Wald noch dunkler. Aber ich konnte auf keinen Fall ein Feuer machen, viel zu auffällig. Mir fiel auf, dass ich mich nicht wirklich von Charly verabschiedet hatte, außerdem brauchte ich jemanden der diese Stille durchbrechen konnte. Ohne groß nachzudenken rief ich sie also an.

Jordan
Ich ging auf und ab. Irgendwie versuchte ich meine Unruhe und wachsende Langeweile abzubauen, indem ich vorm Auto meine Kreise zog. Ich merkte in diesem Moment erst, wie abhängig ich eigentlich von Katherine war. Mir fehlte ihre Art, ihre klare Stimme und wie sie es schaffte, dass ich mich nicht auf der nächsten Autobahn vor einen LKW warf. Mein Grund bei dieser Aktion am Leben zu bleiben.

Willson
"Hat wohl Hummeln in der Hose", sagte ich zu mir selbst, während ich meinen hippligen Partner mit den Augen verfolgte. Ob er nun neben mir zappelte oder ums Auto tigerte, machte keinen Unterschied mehr. Es gab mir so oder so das Gefühl von Nervosität und Ungeduld.

---

Charly
"Wie machst du das", fragte ich erstaunt, während ich Emilia dabei beobachtete, wie sie einen Wackelpudding nach dem anderen auf einen Teller stürzte, ohne dass er die Form verlor und zusammenfiel. Bei mir hingegen stürzte er dauernd ein. "Ich kann das nicht." - "Ach. Übung macht bekanntlich den Meister." - "Das dauert aber zu lange..." Ich wollte noch weiter jammern, doch mein Handy unterbrach mich. "Entschuldige", sagte ich und ging ran. "Ja?"

// lass diesen Willson bloß nicht sterben. Katherine muss den kennenlernen.

Katherine
Zu meinem Glück king Charly ans Telefon und ich atmete erleichtert auf. "Hey Charly, ich bins Katherine. Hast du einen Moment?"

// Nee, nee. Der bleibt schon leben. Der soll etwas erheitern.

Charly
Ich hörte die ersten Worte und ließ sie noch ausreden, ehe ich dann in einer Dur höher zu quieken anfing. "Katherine! Wunderbar dich zu hören." Ich strahlte über beide Ohren und verließ die Küche und ließ Emilia dort alleine zurück. "Natürlich habe ich Zeit. Für meine lieben Freunde doch immer. Was gibt es denn?" Das war das erste Mal, dass ich Katherine als meine Freundin angesprochen hatte.

Katherine
Ich grinste. "Naja ich bin hier grade so allein und ich hab Angst alleine in einem Wald. Außerdem konnte ich mich gar nicht richtig von dir verabschieden, da dachte ich, ich rufe dich mal an. Also wie geht es dir? Wie ist es so bei Jordans Schwester? Ist sie genauso schlimm wie Jordan?"

Charly
"Wie lieb von dir. Ist auch nicht so tragisch, dass du nicht dabei warst. Der Gedanke zählt doch und du rufst mich jetzt auch extra an", erklärte ich aufrichtig. Ich grinste und gluckste bei ihren Fragen. Bedacht darauf, dass ich alleine war, antwortete ich ihr: "Ich kann dir sagen, der erste Eindruck scheint so. Sie sind sich ja sehr ähnlich. Es ist, als hätte ich Jordan immer noch neben mir stehen." Ich rollte mit den Augen. "Emilia ist wirklich freundlich und weiß zumindest ihre Gefühle zu zeigen, doch wie sie sich bewegt und reagiert... Wie er. Aber es ist sehr schön hier."

Katherine
"Dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon du würdest dich bei ihr langweilen und uns vermissen." Apropos vermissen, ich vermisste Jordan ganz schön. "Jordan geht es denke ich auch ganz gut, er vermisst dich sicher genauso wie ich."

Charly
"Ich vermisse euch auch schon jetzt. Zwar wird es hier wohl kaum langweilig werden, doch Emilia ist eben nicht mit euch beiden vergleichbar. Hier endet mein Leben als Unterstützerin eurer kriminellen Taten. Dieser Kick wird mir fehlen, doch es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen." Ich war nun im Wohnzimmer des Hauses und setzte mich auf den roten Samtsessel, der ziemlich mittig im Raum stand. "O Mann! Das muss ich dir noch erzählen. Also du musst auch unbedingt mal zu Besuch kommen. Alles was du jemals über deinen Partner erfahren wolltest, erzählt dir Emilia. Das ist wirklich lustig hier." Wieder gluckste ich.

Katherine
Ich lachte. "Okay, hört sich verlockend an, allerdings muss ich bevor ich euch besuche erst einmal wieder zu Jordan zurück kehren." Ich seufzte. "Oh Charly nachdem du gegangen bist ist noch so viel passiert, das kann ich dir gar nicht alles erzählen. Es ist einfach unfassbar." Ein Wolf oder irgendetwas anderes heulte und es klang ziemlich nah, vielleicht sollte ich doch ein Feuer machen...

Charly
"Glaube ich dir nur zu gern. Ich weiß zwar nur vom groben Plan, doch geändert hat sich mit Sicherheit schon vieles." Ich lächelte und zupfte an meinem Oberteil rum. "Du und Jordan, ihr passt schon wie der Arsch auf den Eimer. Pass nur gut auf dich auf, damit du ihn wiedersehen kannst. Und danach behalte ihn im Auge, bevor er wieder Blödsinn macht oder sich dir entzieht", sagte ich ihr erziehend. "Wir werden uns alle mit Sicherheit wiedersehen."

Katherine
"Klar werden wir das, spätestens dann, wenn du dein Kind hast. Wir müssen dich dann unbedingt besuchen, schließlich will ich das kleine Baby mal sehen." Ich schmunzelte. "Ich bin sicher Emilia wird gut auf dich und das Kind aufpassen."

Charly
Ich musste lächeln. "Mir wird es hier schon gut gehen und euch beiden wünsche ich auch nur das Beste. Kommt einfach vorbei, wenn es passt. Meinen Wohnort werde ich sicherlich erstmal nicht wechseln. Und solltet ihr auch mal sesshaft werden, schick mir die Adresse und ich bin vor Ort", sagte ich und seufzte verträumt. Ich stellte mir die Zukunft blumig vor und ich fragte mich schon, ob Katherine und Jordan auch mal mehr als nur Liebende sein würden. Aber wahrscheinlich erst in paar Jahren. Wenn überhaupt. Ich träumte jedoch davon. "Nur noch ein halbes Jahr, dann bin ich eine Mum. Find ich gut die Vorstellung."

Katherine
Auf einmal sah ich in der Ferne das Licht von Taschenlampen, eine davon schien direkt in mein Gesicht. "Da ist sie wieder! Legt sie endlich um!" Hallte es von allen Seiten im Wald wieder, ich schnappte mir die Rucksäcke, sprang auf und rannte los. "Scheiße! Charly, ich muss jetzt leider auflegen, man sieht sich!"

Charly
"Huh? Warte", rief ich noch in den Hörer, doch die Leitung war schon tot. Ich mochte zwar nicht ganz verstehen, doch wie es aussah, war Katherine in Schwierigkeiten. Ratlos saß ich im Sessel und starrte auf das Display des Handys. "Man sieht sich", murmelte ich leise und legte das Handy beiseite. Nachdenklich legte ich den Kopf in den Nacken und sah die Decke an. Nach kurzem Verschnaufen stand ich auf und ging zurück zu Emilia in die Küche. Ich durfte mir keine Sorgen machen. Es wäre schon alles gut.

Emilia
"Wer war das", fragte ich neugierig, während ich bereits damit begonnen hatte die Küche aufzuräumen. - "Katherine. Sie wollte sich nochmal verabschieden, da sie nicht dabei gewesen war, als ich ging." - "Wie aufrichtig von ihr. Hilfst du mir ein wenig?" - "Natürlich doch."

Katherine
Ich rannte also weiter durch den Wald und um mein Leben. Wenn diese Typen nur keine Waffen hätten, dann hätte ich stehen bleiben können und sie mithilfe meiner guten Nahkampf Fähigkeiten ausgeschaltet, aber sie hatten nunmal Waffen. Ich sah auf die Pistole in meiner Hand. Leider konnte ich nicht schießen. Dennoch entsicherte ich die Waffe und schoss ohne nach hinten zu sehen auch einige Kugeln ab, vielleicht hatte ich ja Glück.

Willson
"Hey, hey, hey. Kommen Sie wieder zurück", ich winkte meinem Partner zu und gab ihm zu verstehen, dass er sich wieder ins Auto setzen sollte, denn durch die Auffahrt kam ein Transporter in metallic auf den freien Parkplatz. Ob das unser Mann war, würde sich noch rausstellen.

Jordan
Den aufgeregten Bewegungen Willson zu Urteile, war etwas ganz wichtig und brauchte mich. Erst als ich hinter meinem Rücken das Geräusch von Reifen auf Kies vernahm, ahnte ich es. Ohne weiteres Zögern stieg ich zurück auf den Beifahrersitz. Es verstrichen noch wenige Minuten, in denen der Transporter einfach nur dastand und sich nicht einmal der Fahrer blicken ließ, ehe ein zweiter, etwas größerer Transporter in weiß auffuhr. Das war wohl dann die Übergabe, auf die wir gewartet hatten.

Willson
"Es wird spannend", sagte ich im Flüsterton. Mit wachem Auge verfolgte ich das Schauspiel. "Wir warten, bis der Drogenboss weg ist, dann wird verfolgt."

Katherine
Natürlich hatte ich kein Glück, mir fiel die Waffe sogar aus der Hand, ein weiteres Zeichen dafür, dass ich unbedingt Nachhilfestunden was das Zielen und die Waffenführung an sich anging brauchte. Der Wald wurde noch dichter und ich dachte eigentlich das wäre gar nicht möglich, aber jetzt musste man sich fast schon zwischen den Bäumen hindurch quetschen, was mich deutlich verlangsamte.

Willson
Unruhig und schon mit leicht schwitzigen Händen saß ich im Sitz. Ich war völlig darauf fixiert, wie die Pakete an Drogen von einem Transporter zum nächsten überreicht wurden. So etwas hatte ich noch nie beobachten können. Während ich nun äußerlich unruhig geworden war, schien mein Partner hingegen die Ruhe selbst zu sein. Doch der Schein konnte trügen. Ich atmete schwer ein und aus und lehnte mich im Sitz zurück. Lange konnte es nicht mehr dauern.

Katherine
Warum musste ich nur meinen Vater umbringen? Wenn ich das nicht gemacht hätte, wären zwar immer noch er und seine Leute hinter mir her um mich zu töten, aber das wäre tausendmal besser als das hier. Warum hatte ich überhaupt zugesagt, das Projekt fortzusetzen? Der Wald wurde immer dichter und dunkler und man konnte fast nicht mehr erkennen, wohin man eigentlich lief.

Jordan
Da stand dieser Hundesohn, dieser Verräter, der aufgrund seiner eigennützigen Art einen Partner und guten Freund auf dem Gewissen hatte. Wie gern wollte ich einfach nur auf Gregor zugehen und ihn dafür büßen lassen. Doch ich musste noch still halten und darauf warten, dass der Deal vollzogen war. Eigentlich war er damit ziemlich weit unten gelandet. Nur unfähige Schwachköpfe gaben sich mit Drogen ab. Dass nun ausgerechnet ein Auftragsmörder solche niedere Arbeit übernahm, war schon erbärmlich gewesen.

Katherine
Irgendwann sah man wirklich gar nichts mehr. Ich konnte deswegen nicht weiterlaufen. Eine Taschenlampe wäre auch schlecht. Ich tat einige Schritte zur Seite und versteckte mich in einem Gebüsch. Ziemlich riskant, die anderen hatten ja noch Licht. Ich hoffte einfach, dass die mich nicht entdecken würden.

Willson
Wie es schien, wurden die Pakete weniger und die Übergabe neigte sich seinem Ende. Man hörte deutlich, wie das Knallen der Tür des Transporters über den Parkplatz zu uns schallte. Und auch der zweite Wagen wurde verschlossen. Es war also erledigt und sie führten letzte Absprachen. "Gleich ist es soweit. Sein Sie bereit", sagte ich und schlich aus dem Wagen hinter zum Kofferraum.