Kampf zwischen Gut und Böse

Katherine
Das Springen war kein Problem doch das Fallen dauerte meiner Meinung nach viel zu lange. Ich sah die ganze Zeit das Wasser unter mir und das Rauschen des Wasserfalls dröhnte in meinen Ohren. Doch endlich kam der See darunter näher und mit einem lauten Platschen tauchte ich unter. Ein lautes, schmerzhaftes Platschen, aber ich hatte es überlebt und war noch bei Bewusstsein. Schnell schwamm ich an die Oberfläche und dann sofort in Richtung Ufer.

Jordan
"Geht doch", sagte ich triumphierend zu mir selbst und ging in die Hocke. Ich zog eine tiefe Holzkiste vor in den Gang, geziert mit zwei gelben Warnschildern für leicht entzündlich und hochexplosiv. In dicken schwarzen Buchstaben stand nichts anderes als 'TNT' drauf. Die Aufschrift hielt was sie versprach, denn in der Kiste waren tatsächlich eine Menge Dynamitstangen. Genug, um den Haupttresor der Zentralbank aufzusprengen. Ich mochte zwar kein Sprengmeister sein, doch was ich vor Jahren bei den Zwillingen gelernt hatte, war mir im Kopf geblieben...

Katherine
Nach ungefähr 5 Minuten schwimmen hatte ich den Rand des Sees erreicht und zog mich hustend und keuchend ans Ufer. Ich blieb dort eine Weile so liegen und kam erst einmal wieder zu Atem, dann schnappte ich mir aber sofort den Rucksack und sah nach, ob noch alles heil war. Ich grinste triumphierend. Es war alles in Ordnung. Ich zog mein Handy heraus und musste noch breiter grinsen. Empfang hatte ich auch. Zuerst wählte ich Jordans Nummer.

Jordan
Ich war noch ein paar Male durch den Keller gehuscht und hatte noch Utensilien zusammengesucht. Was ich unten nicht fand, klaubte ich mir im Erdgeschoss zusammen, bis ich alles beisammen hatte und ab da dann auf der untersten Stufe im Keller saß und kleine Präsents für meinen lieben, guten, alten Kameraden Gregor bastelte. Dieser elende Bastard würde für seinen Verrat richtig einstecken müssen. Ich täte es im Namen der alten Gruppe. Konzentrierte also saß ich im Keller und arbeitete an meinem -unseren- Rachefeldzug. Dieser Auftrag war wahrscheinlich mit das Beste, das passieren konnte. Bis auf Willson. Der war 'ne olle Heulsuse. Den hätte ich lieber gegen Katherine eingetauscht. Apropos Katherine: Sie rief an, wie ich sah, als das Handy neben mir klingelte und ihr Name auf dem Display aufleuchtete. So schnell wie in diesem Moment hatte ich wahrscheinlich noch nie alles stehen und liegen gelassen, um ein Gespräch anzunehmen. "Du lebst noch", sagte ich scherzhaft, doch noch im selben Atemzug auch erleichtert darüber.

Katherine
"Finde ich auch überraschend." Meinte ich grinsend, ich keuchte immer noch und die Kleidung klebte nass an meinen Körper, wenn es nachts kalt werden sollte, konnte ich auf jeden Fall mit einer Erkältung rechnen. "Nein jetzt mal im Ernst. Logan wurde erschossen und ich bin ganz allein und klatschnass mitten im Nationalpark. Karten konnte ich noch nie gut lesen." Das ich wahrscheinlich immernoch gejagt wurde, das verschwieg ich lieber.

Jordan
"Logan ist tot", fragte ich während in mir ein Freudenschrei erhellte. "So richtig... Das tut mir leid für dich. Dann pass nur jetzt noch mehr auf dich auf." Kaum war ein Problem einfach so abgekratzt, machte sich eine neue Sorge an der Stelle breit. "Wie kommt es eigentlich, dass du so ganz plötzlich Empfang hast? Musst ja demnach ziemlich am Rand des Parks sein."

Katherine
"Ich weiß nicht einmal mehr ob ich noch im Park bin. Bin nen Wasserfall runter gesprungen." Ich seufzte und setzte mich hin. Dann begann ich schonmal die Sachen aus dem zweiten Rucksack zum Trocknen auf den boden zu legen. "Aber weg von mir. Wie läufts bei dir so?"

Jordan
Ich seufzte. "Dieser Typ von der NSA ist 'ne Pfeife. Arbeitet die Nacht durch, schläft im Stehen ein und lebt scheinbar ausschließlich nur von Kaffee. Und dann immer noch seine vorgespielte Freundlichkeit. Kurz um: Hoffentlich ist dieser Auftrag schnell erledigt. Heute Nacht werde ich Gregor seit Jahren wieder gegenüber stehen." *Und auch bitte gleich umbringen.* Ich sah aufs Dynamit herab und ließ dann meinen Blick durch den Keller schweifen. "Wir sehen uns bald wieder."

Katherine
"Das hoffe ich doch. Ich hoffe auch das ich es noch vor heute nacht hier wegkomme und irgendein Motel oder sowas finde. Morgen fahr ich dann erstmal nach New York und schau mir Dads Mittel genauer an. Übermorgen werde ich dann wahrscheinlich Experimente damit machen." Ich grinste. "Dieser Typ muss ja schlimmer als ich sein. Aber mit dem kommst du schon zurecht."

Jordan
"Das klingt nach einigen vollen Tagen, die auf dich zukommen. Aber du wirst das alles auch hinbekommen, daran zweifle ich nicht. Und mit diesem aufgezwungenen Partner werde ich schon zurecht kommen." Ich würde wohl noch eher mit ihm zurecht kommen, als er mit mir. Irgendwie und -wann bekäme ich den schon los, sollte das erste Treffen in die Hose gehen. Doch das stand noch in den Sternen geschrieben. "Ich muss hier noch was machen. Ich werde dich später anrufen, ja? Lass dich von niemanden unterkriegen."

Katherine
"Bin ja eh allein." Ich lächelte. "Viel Spaß bei... Was auch immer du nich erledigen musst. Ruf mich am besten heute nach diesen Treffen an okay? Ich liebe dich."und schon war es wieder ruhiger. Keiner mehr da mit dem ich mich unterhalten konnte. Ich legte mich noch etwas hin um auch etwas zu trocknen. Ich musste ja sowieso noch warten bis alles andere auch nicht mehr so nass war. Ich schloss etwas die Augen und hoffte inständig. Das die Typen aufgegeben hatten.

Jordan
Ein "Ich liebe dich auch" zum Abschied und sie legte auf. Einen Wasserfall war sie runtergehüpft - Großartig. Ob das bei ihrer momentanen körperlichen Verfassung so eine glänzende Idee gewesen war, mochte ich sehr stark bezweifeln. Doch ihr deshalb eine Standpauke zu halten und sich dabei noch zehnmal im Kreis zu drehen, brachte auch nichts. Mit Worten konnte ich Katherine an nichts hindern, wenn sie nicht direkt bei mir war. Ich legte das Handy zurück neben mich auf die Stufe und machte mich daran, das fortzusetzten, was ich eben unterbrochen hatte. Viel war es nicht mehr.

Katherine
Ich lag mitten in der Sonne und die Wärme war richtig entspannend. Ich zitterte nicht mehr wegen des kalten Wassers, den Rucksack drückte ich aber immer noch fest an mich. Mein Bein pochte, aber ansonsten ging es mir eigentlich gut. Ich seufzte und hielt die Augen weiterhin geschlossen, ich war dabei einzuschlafen.

Willson
"... Ja. Danke für die Information ... Werde ich. Auf Wiederhören." Ich legte auf und steckte mit einer schnellen Handbewegung das Handy in die Hosentasche. Eilig suchte ich noch Dinge wie Autoschlüssel und Notiz, die ich beim Telefonat geschrieben hatte, zusammen und polterte darauf aus dem Zimmer und die Treppe hinab zum Erdgeschoss. "Wir müssen los. Es gibt eine kleine Planänderung", rief ich beim Hinabsteigen. Doch unten angekommen musste ich überraschend feststellen, dass niemand dort war. "Hallo", fragte ich irritiert in den Raum. Keine Antwort. Ich ging schnellen Schrittes rum. "Wo sind Sie?" *Idiot. Wir haben's eilig.* "Hallo-ho?"

Katherine
Irgendwie schlief ich immer nur 5 Minuten und wachte dann wieder auf. Beim kleinsten Geräusch schreckte ich hoch. Schließlich setzte ich mich auf und strich mir mit der Hand die Haare hinters Ohr. Wieder zuckte ich wegen eines Raschelns das hinter mir im Gebüsch ertönte zusammen. Ich sah auf die Uhr, wow ich hatte es immerhin geschafft mich eine Stunde lang auszuruhen. Ich stand auf und überprüfte meine Sachen, sie waren ziemlich trocken. Ich begann also wieder damit, sie in den Rucksack zu packen.

Willson
Aus eigener Überprüfung war ich nochmal hoch gegangen, um nachzusehen, ob sich mein werter und völlig ignoranter Partner eventuell dort aufhielt. Dem war aber nicht so, weshalb ich wieder ins Erdgeschoss ging und suchend Kreise in einem offenen Raum drehte. Kurze Zeit später fiel bei mir der Groschen. "Keller", murmelte ich. Dort war ich noch nicht gewesen. Ich brauchte nur die Tür öffnen und die Sucherei nach dem verschollenen Partner war vorrüber. "Sagen Sie mal, Sie haben aber völlig die Ruhe weg hier einfach zu sitzen." - "Was ist denn schon wieder?" - "Ich habe Sie gesucht", motzte ich ihn an. - "Aha." - "Was machen Sie hier überhaupt?" Ich blieb oben stehen und sah einfach herab. "Es gibt eine Planänderung. Wir müssen los."

Katherine
Als ich fertig war meine Sachen wieder unordentlich wie ich war einfach in den Rucksack zu stopfen nahm ich beide Taschen an mich, streckte mich noch einmal und lief los. Ich nahm mein Handy zur Orientierung. Ich würde den Balken folgen. Je mehr Balken ich bekam desto mehr näherte ich mich der Stadt. Ich lief also erst einmal nach rechts und starrte dabei auf mein Handy.

Jordan
"Wann erzählen Sie mir etwas genauer von der sogenannten Planänderung? Bis jetzt scheuchen Sie mich ja nur rum und machen Hektik. Bei Ihrem Kaffeeverbrauch würde ich an Ihrer Stele etwas ruhiger machen. Ich habe keine Ahnung von Erster Hilfe, also vermeiden Sie besser einen Herzkasper." Hochgejagt hatte er mich und nun machte sich Willson daran, so schnell wie möglich den Kofferraum zu beladen, während ich mehr hinterher schlich und noch weniger dabei half, dass alles bereit war damit wir sonst wohin konnten.

Willson
"Weniger reden, mehr anpacken. Darson hatte mich vorhin angerufen und neue Daten von der Zentrale durchgegeben. Laut Quelle wird die Lieferung schon heute Mittag stattfinden, wo wir dabei sein müssen, um Gregor dingfest zu machen. Also bereiten Sie sich schon mal darauf vor; moralisch, seelisch und körperlich." Zügig verstaute ich eine letzte Tasche im Kofferraum und ließ die Klappe zufallen. Darauf bewegte ich mich zur Fahrerseite und stieg ein. "Los jetzt", hetzte ich.

Katherine
Ich starrte auf mein Handy und stöhnte genervt. Na toll ich war in die falsche Richtung gelaufen. Schon hatte ich keinen Empfang mehr. Ich drehte also um und leif die gleiche Strecke zurück bis ich wieder zu dem Punkt kam, von dem aus ich losgelaufen war.

Willson
Die befestigte Straße, die uns am Vortag zur abgelegenen Hütte geführt hatte, führte uns nun zurück in Richtung Zivilisation. Zumindest vorerst auf eine richtige Straße und danach nach Austin rein. Bis wir zur festen Straße kamen schwieg ich, denn der Weg war in einem so miserablen Zustand, dass das lose Zeug im Kofferraum nur so schepperte und zu laut gewesen war, um sich richtig zu unterhalten beziehungsweise die Fragen meines Partners zu beantworten. Kaum hatte ich uns auf festen Wege gefahren, sprach ich los: "Der Ort des Treffens hat sich mit geändert. Warum, kann ich nicht beantworten. Aber ich bin im Besitz der Adresse und das ist die Hauptsache. Wir werden aus Entfernung die Übergabe beobachten und warten, bis der Deal vorüber ist. Um die Drogen wird sich die örtliche Polizei kümmern, doch wir um Gregor."

Jordan
"Alles klar", gab ich Bescheid. Die Änderung störte mich reichlich wenig. Hauptsache für mich war, dass Gregor für seinen Verrat noch einstecken müsste. Und je eher das geschah, um so besser war es doch. "Und wo findet die Übergabe statt?"

Katherine
Ich erreichte die Stelle wieder und beschloss gerade aus zu gehen. Wieder ging ich los. Ich hätte wahrscheinlich noch warten sollen bis es meinen Fuß besser ging aber dafür war es jetzt sowieso zu spät. Eigentlich liebte ich die Natur ja aber das, das war wirklich nervig.

Willson
"Die Übergabe", wiederholte ich seine letzten Worte und lachte darauf mehr gezwungen als wirklich darüber belustigt, die Antwort auf seine Frage zu geben. "Bei einem Schlachthaus. Sogar ziemlich direkt davor", sagte ich dann trocken und warf einen Blick rüber zum Beifahrer, der mich mit einem Leck mich doch-Blick ansah. "Was denn? Wenn gleich alles glatt läuft, können wir ihn doch bei den toten Schweinen lassen. Der würde wahrscheinlich gar nicht auffallen." Es sollte ein Scherz sein, der jedoch in diesem Moment arg in die Hose gegangen zu sein schien. Man sagt ja nicht umsonst, dass Blicke meistens mehr sagen als tausend Worte. Und die Blicke, die mir zugeworfen wurden, sagten klar und deutlich: "Noch so ein Ding und du bleibst gleich mit dort."

Katherine
Mein Empfang blieb endlich und ich bekam sogar noch einen Balken, was hieß, dass ich dee Stadt und somit dem Ende des Parks bald erreichen würde. Ich hoffte nur, dass Jordan dad heute schaffen würde. Ich vertraute ihm ja und glaubte ihn ja auch, aber dieser Gregor oder wie auch immer der hieß war sehr gefährlich.

Jordan
Ich ignorierte Willson nachdem er in seinen Fettnapf getreten war und hörte seinem weiteren Geschwätz gar nicht richtig zu. Er konnte noch so viel mahnen und vor utopischen Gefahren warnen, doch das hieß in meinem Fall, dass ich es deshalb noch lange nicht auch befolgen würde. Natürlich würde ich aufpassen und darauf achten, dass ich im eigenen Interesse und in dem von Katherine am Leben bliebe, doch eine Belehrung hörte ich zuletzt in der Schule. Es käme eh wie es käme, denn das Leben folgte nicht den eigenen Plänen. Es verging eine geschätzte Viertelstunde bis Austin erreicht war. Und es verging nochmal eine halbe Stunde bis der Schlachthof erreicht wurde. Ein graues Gebäude mit einem öden Parkplatz daneben, welcher jedoch nicht mehr mit zum Hof gehörte, sondern Privatgrundstück gewesen war. Nun hieß es warten...

Katherine
Inzwischen war ich schon richtig genervt. Der Wald wurde wieder dichter und man konnte fast nicht hindurch. Ich hatte mir ein Messer holen müssen und musste mich jetzt durchschlagen. Ich übersah eine Wurzel, stolperte und fiel hin, ich hätte mir fast das Messer in den Bauch gerammt. "Toll, da sind schonmal diese Typen nicht mehr hinter mir her und dann bringe ich mich mit meiner Dummheit fast selbst um." Ich rappelte mich wieder auf und lief weiter. "So ein Mist."